Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Thea Dorn: die zweite

Adam, Monday, 23.10.2006, 01:51 (vor 6985 Tagen) @ Freddy

Diese Wenn-Dann-Relation ist das einzige, was man überhaupt rational
einsehen *kann*. Argumtente für die Existenz des Zustandes können nur
empirisch oder sonstwie erbracht werden, aber niemals logisch zwingend.
Das ist ja gerade das Problem der Erkenntnistheorie.

Mir ging es um die Rationalität eines Diskurses. Für den Ausgangspunkt muß vernünftig argumentiert werden können. Der Ausgangspunkt der FrauInnen ist aber vernünftig nicht zu verteidigen; dennoch an ihm festzuhalten, ist folglich irrational.

Rationalität ist nicht nur die richtige Anwendung des Modus Barbara ;-)


Behauptungen als Grundtatsachen (=Axiome) sind doch sowieso unbegründet.
Ihre Wahrheit wird schlichtweg *angenommen*! Manchmal ist sie einsehbar
und manchmal nicht, aber sie gründet sich auf nichts anderem außer auf
sich selbst.

Aber die Feminsitische Grundbehauptung des Patriarchats, der Alleinherrschaft der Männer also, ist kein mathematisches Axiom. Du verwechselst empirische "Gewißheit" mit Vernunftgewißheit. Die empirische ist jederzeit widerlegbar, deswegen muß man sie ganz anders begründen. Begründen ist schon in jedem Fall eine rationale Angelegenheit.

Folgerungen sind immer nur insofern wahr, als ihre Prämissen
wahr sind.

Das ist trivial. Zeigt aber eben, daß für die Wahrheit der Prämissen erst einma gestritten werden muß, will man an der richtigen Folgerung überhaupt etwas haben. Dieser Streit widerum ist aber rational auszutragen.

Aus diesem Grund können sogar Feministinnen logisch korrekte
Schlußfolgerungen erstellen.

Ja. Sie können. Dennoch können ihre Grundannahmen irrational sein. Den nicht nur das Beherrschen von Syllogismen ist Zeichen für Rationalität. Sondern zum Beispiel auch der Ausweis von Grundannahmen.

Man muß erst einmal zeigen, daß die Voraussetzung
vorausgesetzt werden MUSS.


Die richtige Voraussetzung ist nur für die logische Schlußfolgerung
vonnöten, und insofern für deren Richtigkeit, aber niemals für die
sonstige Wahrheit.


Ein richtiger Schluß ist konsequent gefolgert. Wahr ist das in ihm Ausgesagte deswegen noch lange nicht. Gerade deswegen muß rational zwingend für die Voraussetzung argumentiert werden können. Wer sich dem entzieht, handelt irrational. D.h. nicht unlogisch! Sondern mehr, nämlich: nicht für jeden Vernünftigen einsehbar.

Über diese muß man sich vorher einigen und mal ganz
konkret festlegen, ob man sie z.B. empirisch begründet. Deshalb ist
Wahrheit auch ein philosophisches Problem.

Richtig. Genauso wie die Bedingungen der Möglichkeit von Empirie. Die eben deswegen auch nicht selbst wieder empirisch aufgewiesen werden können. Dann hätte man nämlich nichts erklärt.

Einzelne rational vollzogene Folgerungen machen
noch nicht den gesamten Wissenskomplex, dem sie angehören, zu einem
rationalen Gebilde.


Rational schon, aber nicht wahrheitstechnisch begründet. Eben weil
Wahrheit und Rationalität unterschiedliche Dinge sind.

Wahrheit ist nicht = Rationalität, aber Wahrheit ist für uns ohne Rationalität nicht zu haben. Das fängt schon bei den Prämissen an, nicht erst bei den Schlußfolgerungen.

Die Prämisse ist einfach nur eine Prämisse. Nur sind die Feministinnen uns
die wissenschaftliche Überprüfbarkeit schuldig geblieben.

Eben. Und wie geht diese vonstatten? Es kann eben NICHT einfach etwas ins Blaue hinein behauptet werden und erst DANN begint Rationalität erst im Folgern. Schon die Ausgangsbehauptung ist erworben, für sie muß rational gestritten werden.

Daß sie trotzdem
gewissen Erfolg haben, zeigt, wie wenig kritisch die meisten Menschen
sind. Die Feministinnen wollten absichtlich nicht wissenschaftlich sein;
reine emotionale Manipulation ist da wesentlich stärker.

Eben - das aber verstehe ich unter Irrationalität.


Gruß Adam


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