Nachtrag
Du solltest nicht vergessen, daß der Feminismus in der heutigen Form im Rahmen der postmodernen Philosophie entstanden ist. In dieser wurde offen der empirische Wahrheitsbegriff der Moderne angegriffen. Noch mehr als für die Naturwissenschaften gilt das für die Sozialwissenschaften, die ja zum großen Teil kräftig bei der Geburt des Feminismus mitgeholfen haben; allerdings halte ich dies auch für ein Generationenproblem: Es sind bestimmt nicht alle Sozialwissenschaftler so doof gewesen, daß sie die subtile Manipulation des relativistischen "anything goes" nicht bemerkt hätten. Allerdings hat es für den heutigen Zustand doch gereicht, denn ein Teil der Sozialwissenschaften hat ganz bewußt die Tätigkeit der reinen Beschreibung gesellschaftlicher Vorgänge um das, was sein soll, erweitert und sich damit in eine Führungsposition erhoben, aus der er versucht, die Politik nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.
Damit sollte folgendes klar sein: Wir können keine Feministin von der angeblichen Irrationalität ihres Weltbildes überzeugen, wenn sie gegen selbstkritisches Hinterfragen zwecks Wahrheitsfindung vollkommen resistent ist! Das Problem ist hier also nicht die Wahrheit, sondern schlicht mangelndes Bewußtsein. Deswegen ist es auch Blödsinn, dem Feminismus mit wissenschaftlicher Objektivität zu begegnen: Diese ist in den Augen der Feministinnen nichts weiter als männlicher Schwachsinn!
Es geht nicht um Aufklärung, sondern darum, den Kampf zu gewinnen. Dazu müssen wir dieselbe Subjektivität entwickeln, die den Feminismus vorangebracht hat. Gerade das wird aber für viele Männer eine schwierige Aufgabe sein, bedeutet es doch u.a., daß man den eigenen Schmerz fühlen und akzeptieren können muß. Weiterhin muß man gegen die Frauen kämpfen können und gleichzeitig *für* das, was einem lieb und teuer ist. (Gerichtsprozesse um das Sorgerecht für die eigenen Kinder sind ein gutes Beispiel, aber nicht jeder Mann hat Kinder. Die anderen müssen sich überlegen, warum sie kämpfen sollten. Gründe gibt es genug, man muß sie nur finden.)
Gruß,
Freddy
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Lucius I. Brutus,
20.10.2006, 19:49
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