Re: Wer oder was sind das für Frauen?
Als Antwort auf: Re: Wer oder was sind das für Frauen? von Maesi am 06. Juli 2005 21:43:04:
Hi, Maesi,
Wenn Frau klagt, dass sie nicht arbeiten gehen kann weil sie ein Kind erziehen MUSS (?), dann sieht man sehr wohl auf was sie es abgesehen hat, nämlich keinen Bock zum Arbeiten hat und das Hobby ihr Kind kräftig finanzieren lässt.
Solche Frauen gibt es. Der springende Punkt ist jedoch nicht, dass es solche Frauen gibt, sondern dass es solchen Frauen von Staat und Gesellschaft leicht gemacht wird, in dieser Weise erfolgversprechend zu agieren. Das Paradigma, wonach eine verheiratete Mutter so lange nicht erwerbstaetig zu sein braucht, bis das juengste Kind acht Jahre alt ist, ist doch einfach ein Witz...
Es ist deswegen so, weil es den Staat teurer käme, für eine angemessene Betreuung zu sorgen. In Frankreich wird das Ganze auch nicht von den Müttern selbst organisiert, sondern ab dem 3. Lebensjahr gibt es kostenlos und verpflichtend die sogenannte Ecole maternelle, und die Grundschulen sind Ganztagsgrundschulen mit Mittagessen und Nachmittagsprogramm. Kein Landesetat wird dafür momentan das Geld zur Verfügung stellen. Mami macht es billiger.
Tatsache ist, dass gerade deutsche Muetter sich ihre Betreuungsarbeit entweder vom Partner/Expartner oder vom Staat versilbern lassen. In wenigen anderen Staaten bleiben Muetter derart oft zu Hause bei den Kindern. In Frankreich ist es z.B. ueblich, dass Muetter Vollzeit arbeiten; solche Muetter kannst Du in Deutschland mit der Lupe suchen. Das Gejammer der alleinerziehenden Muetter wird politisch hochstilisiert, um bestimmte Privilegien zu erringen oder zu behalten. Man muesste das Pferd eigentlich nur von der richtigen Seite her aufzaeunen, indem man das politisch initiierte Alleinerziehenden-Gejammer ignoriert, die Privilegien (z.B. ueberobligatorische Arbeit, Ehegattenunterhalt) ersatzlos streicht und die Sozialhilfe von Bemuehungen abhaengig macht, eine Vollzeitstelle zu finden.
*gg* Bemüh Dich mal als Alleinerziehender darum, wenn Du keine Kinderbetreuung hast. Die erste Frage, die Dir gestellt werden wird ist: "Ich sehe, Sie haben ein Kind. Wer betreut das während ihrer Arbeitszeit?" Wenn Du da nicht eine superplausible Antwort hast: "Tut mir leid, das wird nichts." Das habe ich schon von vielen gehört, die sich um eine Stelle bemüht haben. Eine Vereinbarung unter Alleinerziehenden würde da sicherlich auch nicht als "vernünftige Betreuung" gelten - die sind ja nicht einmal mit der betreffenden Person verwandt
...
Als opportunistische Lebewesen wuerden die Muetter sich den (Sach-)Zwaengen zweifellos fuegen; solange jedoch ihr Gejammer erfolgreich ist, wird da nie etwas draus. Manchmal ist ein metaphorischer Fusstritt in den Allerwertesten genau das richtige, um einen traegen Menschen dazu zu zwingen, die Verantwortung fuer das eigene Leben selbst zu uebernehmen.
**GG* So, wie jetzt der Fußtritt in Deutschland bei den Arbeitslosenhilfeempfängern, die jetzt Hartz IV-Empfänger heißen, wirkt
..... Nämlich so, dass wir noch mehr Arbeitslose haben als vorher....
Wir werden durch Deine Ideen nur eine Verelendung von Kindern und Alleinerziehenden bekommen. Noch mehr Frauen als heute werden sich überlegen, ob sie unter diesen Bedingungen überhaupt Kinder haben wollen, denn man kann eine Scheidung heutzutage nun einmal nicht ausschließen. Die Problematik mit den wenigen Geburten wird sich dramatisch verschärfen.
Kinder sind oft eine Belastung. Wer das nicht erkennt, hat noch wenig mit Kindern zu tun gehabt. Kinder sind kein Hobby. Den BMW kannst Du locker auch mal stehen lassen oder verkaufen. Das geht mit einem Kind nicht. Wer ein Kind hat, muss sich permanent um das Kind kümmern. Es wird zum Lebensmittelpunkt. Kein Hobby kann so viel Platz fordern wie ein Kind - und das mit Recht.
Niemand bezweifelt, dass Kinder auch eine Belastung sind. Man kann aber diese 'Belastung' auch liebevoll kultivieren und bis zur Unendlichkeit ausdehnen. Ich beobachte zwei gegenlaeufige Tendenzen: einerseits verwahrlosen immer mehr Kinder wegen fehlender Betreuung, andererseits werden auch immer mehr Kinder ueberbehuetet (um nicht zu sagen vergoettert) - der goldene Mittelweg wird hingegen immer seltener beschritten.
Die Überbehütung ist aber eher bei Vollzeitmüttern und gut verdienendem Ehemann zu beobachten, weniger bei den Alleinerziehenden. Da setzt Du also bei der falschen Klientel an, wenn Du die verhindern willst.
Ich kenne viele Frauen, die gerne wieder arbeiten würden, aber keine Kinderbetreuung für ihr Kind finden. Die Idee, dass das alleinerziehende Frauen unter sich regeln sollen, ist utopisch. Sie passt nicht zu unserer Arbeitswelt.
Weshalb ist diese Idee utopisch? Betreuung ist Betreuung, ob diese Betreuung nun von einem Kinderhort uebernommen wird oder von einer Ganztagsmutter (muss nicht notwendigerweise alleinerziehend sein), die auch noch andere Kinder betreut nebst ihren eigenen, ist der 'Arbeitswelt' ziemlich egal.
Das mag der Arbeitswelt egal sein, und es gibt ja auch schon Tagesmütter. Nur die kommen gegen teures Geld zu Dir nach Hause.
Die Eigenorganisation der Alleinerziehenden ist zu kompliziert, weil ja auch die Arbeitgeber da ein Wörtchen mitzureden haben. Betriebe sind zu unterschiedlich organisiert, um da einen reibungslosen Ablauf zu gewähleisten. Eine zentrale Organisation ist da wirklich besser. Die Franzosen machen es ja z. B. auch so.
Ich will es mal ganz pointiert ausdruecken: wenn Maenner den Hauptpart der Kinderbetreuung uebernehmen muessten, haetten sie schon laengst selbst Betreuungsmoeglichkeiten organisiert und wahrscheinlich sogar ein Geschaeft mit Milliardenumsaetzen daraus gemacht.
Es ist ein Geschäft mit Millardenumsätzen. Aber es ist für die Einzelperson gerade deswegen zu teuer.
Sie gehen naemlich meist recht pragmatisch an Probleme heran und versuchen sie zu loesen, anstatt ihre Zeit damit zu verplempern jemanden zu finden, dem sie die Problemloesung zum Nulltarif aufhalsen koennen.
*GG*
Es geht in Wirklichkeit nur um Privilegien wie Geld, Kind und Macht zu sichern und Frauen wissen das ganz genau das sie immer die Gewinner und sind (jährlich neue Scheidungsrekorde)!
Na ja... Lies mal den Armutsbericht unserer Regierung. Sind nach dem die Alleinerziehenden die Gewinner der Situation?
Ja, denn sie haben zunaechst mal die Kinder als emotionalen Gewinn, auf die andererseits der andere Elternteil (fast immer der Vater) meist verzichten muss. Dass gerade dieses sehr wichtige Detail von vielen (IMHO sogar den meisten) Frauen konsequent ignoriert wird, sagt viel aus ueber ihre unterentwickelte Sensibilitaet gegenueber Maennern.
Er muss auf die Betreuung verzichten, hat aber auch das Privileg, sich um viele alltägliche Dinge nicht kümmern zu müssen. Dass die Männer diese Belastung nicht sehen, sagt viel darüber aus, was sie auch schon in einer Ehe an Arbeiten nicht gesehen haben
...
Gerade der Armutsbericht sagt nichts anderes aus, als dass alleinerziehende Muetter zwar ueber wenig Geld verfuegen, dass sie aber auch vom sozialen Netz zuverlaessig aufgefangen werden und deshalb nur sehr selten in der Gosse landen. Die alleinerziehende Mutter ist in der politischen Debatte DIE Galionsfigur, welche Sozialarbeiter, Politiker und Medien als Inbegriff der Armut darstellen und fuer die deshalb alle verfuegbaren Ressourcen zu mobilisieren sind. Die Situation der unterhaltspflichtigen Vaeter ist hingegen von geringem gesellschaftlichem Interesse; sie befinden sich zwar haeufig ebenfalls mehr oder weniger an der Armutsgrenze, werden jedoch hoechstens als Unterhaltsfluechtige wahrgenommen.
Wenn sie sich da befinden würden - warum steht da im Armutsbericht nichts von drin?
Weil sie einen Selbstbehalt haben, der immer über dem Sozialhilfesatz liegen muss. Das ist auch sinnvoll, weil sie sonst nämlich sagen würden: Wir wollen nicht mehr arbeiten, weil uns alles verloren geht.
Fazit:Arm werden die Männer vielleicht dadurch, aber nicht so arm wie ein Sozialhilfeempfänger.
Hier wird mit der Installierung von ideologisch-motivierten Archetypen eine Armutsdebatte lanciert, in der (einmal mehr) Frauen als unschuldige Opfer (denen selbstredend mit allen verfuegbaren Mitteln geholfen werden muss) erscheinen und Maenner entweder als Taeter (Unterhaltsfluechtige, interesselose Vaeter) oder wenigstens als Menschen, deren prekaere Finanzlage nicht von oeffentlichem Interesse ist.
Das nehme ich anders wahr: Die Alleinerziehenden werden in der Gesellschaft als die Bösen dargestellt, die weder mit Geld umgehen noch ihre Kinder richtig erziehen können. Die armen, ausgebeuteten Väter sind doch DAS Thema in dem Medien überhaupt. Dass sie, wie bereits gesagt, immer mehr Geld bekommen, als wenn sie Sozialhilfe bekämen, fällt dabei völlig unter den Tisch
..
Daraus leiten sich dann auch geschlechterspezifisch unterschiedliche, erfolgversprechende Strategien ab: Frauen brauchen bloss politisch wirksam zu jammern, sie koennen sich der staatlichen Unterstuetzung sicher sein; Maenner schauen selber und ohne lautes Propagandagetoese, wie sie aus eigener Kraft noch das beste aus ihrer Situation machen koennen.
Sprich mal mit alleinerziehenden Frauen oder Männern (die wirst Du seltener finden). Empfinden die sich als die Gewinner der Situation, vor allem finanziell?
Ob sie sich als Gewinner 'empfinden', ist voellig nebensaechlich und politisch ohnehin irrelevant. Tatsache ist, dass alleinerziehende Vaeter weitaus haeufiger vollzeiterwerbstaetig sind; sie haben damit ihr Leben in die eigene Hand genommen - kein Wunder, denn Unterhalt fuer die Kinder von der Mutter bekommen sie nur im Ausnahmefall, vom (zugegebenermassen ueberfluessigen) Ehegatten- oder Betreuungsunterhalt ganz zu schweigen.
Sehr oft sind alleinerziehende Väter schnell wieder verpartnert, und die neue Partnerin übernimmt die Betreuung der Kinder.
Eine Untersuchung des Daenischen Sozialforschungsinstituts in Daenemark kommt denn auch zum Schluss, dass Kinder von alleinerziehenden Vaeter eindeutig weniger oft Problemfaelle sind als Kinder von alleinerziehenden Muettern; als vermutete Ursache wird das substantiell hoehere Einkommen der Vaeter genannt, das wiederum auf deren weit haeufigere Vollzeittaetigkeit zurueckzufuehren ist. Ausgehend von dieser Erkenntnis waere es vielleicht erfolgversprechender, das Kind jenem Elternteil zuzuordnen, der besser (Vollzeit-)Erwerbstaetigkeit und Kinderbetreuung miteinander vereinbaren kann.
Kann sein, vor allem für die späteren Jahre. Nur: Stillen können die Männer einfach aus der Natur heraus nicht
.
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- Wer oder was sind das für Frauen? -
Christian,
04.07.2005, 21:07
- Papa, Ehemann oder Vater Staat zahlt deren Freizeitspaß (nT) - Sven, 04.07.2005, 22:13
- Re: ganz einfach...emanzipierte Frauen... ;-) -
Moni,
04.07.2005, 22:14
- Re: ganz einfach...emanzipierte Frauen... ;-) -
ein weiterer Andreas,
04.07.2005, 23:38
- Re: ganz einfach...emanzipierte Frauen... ;-) - Scipio Africanus, 05.07.2005, 12:40
- Re: ganz einfach...emanzipierte Frauen... ;-) -
Christian,
05.07.2005, 23:09
- Re: ganz einfach...emanzipierte Frauen... ;-) - Conny, 06.07.2005, 00:54
- Re: ganz einfach...emanzipierte Frauen... ;-) -
ein weiterer Andreas,
04.07.2005, 23:38
- Re: Wer oder was sind das für Frauen? -
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05.07.2005, 09:35
- Re: Wer oder was sind das für Frauen? -
Garfield,
05.07.2005, 18:35
- Re: Wer oder was sind das für Frauen? -
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05.07.2005, 20:20
- Re: Wer oder was sind das für Frauen? -
Conny,
05.07.2005, 23:13
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06.07.2005, 09:31
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06.07.2005, 15:11
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07.07.2005, 11:54
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07.07.2005, 18:29
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07.07.2005, 23:45
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09.07.2005, 14:10
- Re: Wer oder was sind das für Frauen? - rwilco, 09.07.2005, 17:21
- Re: Wer oder was sind das für Frauen? - Antwortenschreiber, 09.07.2005, 19:48
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09.07.2005, 14:10
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07.07.2005, 23:45
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07.07.2005, 18:29
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06.07.2005, 02:00
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- Re: Wer oder was sind das für Frauen? - Fragezeichen, 06.07.2005, 22:40
- Re: Wer oder was sind das für Frauen? - Maesi, 07.07.2005, 00:56
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05.07.2005, 23:13
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05.07.2005, 22:52
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06.07.2005, 13:23
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07.07.2005, 14:13
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07.07.2005, 17:06
- Re: Wer oder was sind das für Frauen? - Garfield, 08.07.2005, 15:15
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07.07.2005, 03:24
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- Re: Wer oder was sind das für Frauen? - Odin, 07.07.2005, 23:39
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07.07.2005, 11:32
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- Re: Wer oder was sind das für Frauen? - Jolanda, 08.07.2005, 03:21
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07.07.2005, 03:24
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