(Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!
Hallo allerseits!
Ich bin sehr erfreut, daß ich mit meinem Beitrag eine lebhafte Diskussion angestoßen habe.
Und da kann und will ich natürlich auch selbst nicht länger abseits stehen. Ich möchte Euch ein paar Gedankenanstöße dazu mit ins Wochenende geben.
Vorwarnung:[/u]
Die Fragen, die ich habe, werden sehr drastisch sein und wahrscheinlich von manchen als unverschämt empfunden werden.
Das ist jedoch mitnichten Selbstzweck, nicht Lust an der Provokation.
Vielmehr geht es mir darum,wirklich zum Kern des Problems vorzustoßen, von dem wir hier reden.
Wenn man die Postings liest, mit denen Ihr auf meinen Beitrag Obwohl oder gerade weil ... reagiert habt, könnte man geradezu auf den Gedanken kommen, die Autoren hätten vor der Entscheidung für oder gegen Kinder einen Professor der Volkswirtschaftslehre zu Rate gezogen.
Oder um es noch drastischer auszudrücken:
Wenn ich diese ganzen ökonomischen Erwägungen lese - ob Familien nun die Kinderlosen mitfinanzieren (sollen) oder nicht oder umgekehrt - dann stellt sich mir dauernd nur eine Frage:
Was hat das alles mit der Freude am Familienleben, mit dem Ja zu Kindern zu tun?
Wenn ich mir eines partout und ums Verrecken nicht vorstellen kann, dann ist es folgende Ansprache an den Ehepartner:
Nachdem wir nun nach reiflicher Überlegung zu dem Schluß gekommen sind, daß unsere finanziellen Ressourcen ausreichen, um zur Volkserhaltung und zur Aufbesserung der Rentenkassen Kinder zu zeugen, wollen wir nun zur Tat schreiten und nach dem gewissenhaft geführten Menstruationskalender einen Geschlechtsakt vollziehen. Laß uns also errechnen, welcher Tag der günstigste ist.
Obwohl so was soll's ja gegeben haben. Mein Kind, schließ die Augen und denk an England, soll Königin Victoria einer ihrer Töchter auf die Frage geantwortet habe, was sie den in der Hochzeitsnacht machen solle.
Aber ganz egal, was Königin Victoria und Konsorten getrieben haben:
Soll ich den wirklich glauben, über Kinderzeugung verhandele man wie über einen Kredit?!
War da vielleicht noch was von spontaner Zärtlichkeit, von ungezügelter Leidenschaft, aus der dann eben auch mal ungeplante Kinder entstanden die hoffentlich um ihrer selbst willen mit aller Liebe angenommen wurden und nicht nur als ökonomischer Vorteil betrachtet?
Meine These ist:
Sämtliche Debatten über die ökonomischen Aspekte der Familiengründung gehen allen Menschen am Arsch vorbei[/b] und zwar sowohl denjenigen, die Familien gründen, als auch denjenigen, die sich bewußt gegen Kinder entscheiden.
Diejenigen, die sich für Kinder entscheiden, tun dies, weil Kinder ihnen wirklich etwas bedeuten, was jenseits sämtlicher ökonomischer Überlegungen liegt.
Und diejenigen, die sich bewußt gegen Kinder entscheiden, sind mitnichten Geizkrägen, sondern haben ganz, ganz andere Motive.
Und deshalb will ich jetzt:
1) Auskunft geben über meine eigenen NICHT-ÖKONOMISCHEN!- Motive für die Entscheidung gegen Kinder;
2) Auskunft bekommen über die NICHT-ÖKONOMISCHEN Motive der anderen Forenteilnehmer, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden.
Die einzige Person, die bisher diesbezüglich eine für mich nachvollziehbare Meinung vertreten hat, war Jolande, die sinngemäß immer wieder geschrieben hat, ihre Kinder gingen ihr über alles und seien ihr jedes Opfer wert. Obwohl ich diese Haltung nicht teile, finde ich sie ehrenwert und menschlich bewegend.
Und von den anderen will ich jetzt Butter bei die Fische!
<hr>
Zunächst also zu meinen eigenen Motiven, keine Kinder haben zu wollen. Ich habe mich hier oftmals in extenso dazu geäußert und kann mich deshalb kurz fassen. Wer's gern ausführlich hat, mag dieses Posting http://f27.parsimony.net/forum66375/messages/2992.htm samt Antworten nachlesen.
Der tiefste und letzte Grund für meine Haltung liegt nach meiner Selbsterforschung darin, daß mir im Zuge des Erwachsen-Werdens jeglicher Bezug zu Kindern abhanden gekommen ist. Ich finde nichts, aber auch rein gar nichts Entzückendes an ihnen, bin völlig außerstande, mit einem Kleinkind rumzualbern oder einem Kind auf kindgemäße Weise die Welt zu erklären. Unterhalb eines gewissen intellektuellen Niveaus kann ich einfach nicht kommunizieren.
Diese Haltung hat mir niemand einzureden versucht auszureden versuchen sie mir einige Menschen in meiner Umgebung dagegen sehr wohl! und ich habe auch nicht gewußt oder geahnt, daß es so kommen würde. So ist halt meine Persönlichkeitsentwicklung verlaufen.
Dafür wurde ich hier im Forum schon mit dem Epitheton Persönlichkeitsstörung[/i] bedacht. Sei's drum! Ich stehe zu mir und betrachte meinerseits keineswegs diejenigen Menschen als gestört, denen Kinder etwas bedeuten.
Ein weiterer Grund ist, daß ich und das leitet schon zur nächsten Frage über, der Frage nach den Motiven der anderen Forenteilnehmer, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden sowohl durch eigenes Erleben als auch durch Beobachtung der Menschen um mich herum Familie als etwas erlebt habe, was von emotionaler Kälte im allgemeinen und Desexualisierung im Besonderen[/u] geprägt ist: Das Zusammenleben der Eltern ist von einem Nichts an Zärtlichkeit und Sexualität und einem Maximum an emotionaler Öde und Mißstimmungen jeglicher Art geprägt, und die Kinder werden von frühester Kindheit an in ihrem ungehemmten spontanen Ausdruck unterdrückt und von der Pubertät an mit schärfsten Überwachungsmaßnahmen an der Erkundung ihrer Sexualität gehindert. Ich theoretisiere nicht: Sowohl mein eigenes Elternhaus als auch später die Elternhäuser potentieller Freundinnen haben mir hier wahrlich unvergeßliche Lektionen erteilt.
<hr>
Und nun zu den Motiven der anderen Forenteilnehmer, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden.
Ich könnte natürlich das Posting hier abschließen und einfach der Antworten harren, die da kommen.
Dennoch will ich sehr konkrete und wie eingangs warnend erwähnt wahrscheinlich sogar unverschämte Fragen stellen, die mich aber schon sehr lange umtreiben, und ich würde mich wirklich freuen, mutige und ehrliche Antworten zu erhalten.
Ester Vilar hat einmal geschrieben (ich zitiere aus dem Gedächtnis):
Der Mann empfindet beim Orgasmus bestimmt jede nur mögliche Art von Freude, nur nicht die Freude auf das Kind, das er gerade zeugt er wird also in diesem Augenblick noch mehr betrogen als gewöhnlich ...[/b]
Und nun meine unverschämten Fragen:
A) An die männlichen Forenteilnehmer:
Findet Ihr Euch in dieser Aussage wieder?
B) An die weiblichen Forenteilnehmer:
Was gibt Euch mehr Sex oder Mutterschaft?
C) An beide Geschlechter:
Welchen Stellenwert haben für Euch nach der Geburt eines Kindes (a) Sex (b) emotionale Zuwendung zum Kind? Spürt ihr diesbezüglich ein Spannungsverhältnis, Defizite, fühlt ihr Euch von Eurem/r Partner/in zu Gunsten des Kindes sexuell vernachlässigt oder, im Gegenteil, von zu häufigem Wunsch nach Sex bedrängt? Oder führt die gemeinsame Sorge für ein Kind auch zu leidenschaftlicherer Sexualität? Wie geht ihr mit der Möglichkeit einer ungewollten Schwangerschaft um, d.h.: Gibt es für Euch 2 Arten von Sex eine, die nur dem Vergnügen dient und bei der konsequent verhütet wird, und eine andere, bei der man den Geschlechtsakt vollzieht, um ein Kind zu zeugen oder verzichtet Ihr auf Verhütung, weil ihr aus religiösen Gründen jedes Kind aus Gottes Hand dankbar annehmt, oder seid ihr halt dafür, abzutreiben, wenn was passiert?
Frage B stelle ich vor allem vor dem Hintergrund, daß schon seit einiger Zeit verschiedentlich zu lesen ist, Mutterschaft in allen ihren Aspekten Schwangerschaft, das Erlebnis der Geburt und vor allem das Stillen verschafften der Frau emotionale Erlebnisse, die unvergleichlich viel schöner seien als der beste Orgasmus, auf welch letzteren frau denn auch ohne Leidensdruck verzichten könne und wenn's mal pressiert, besorge sie sich's halt selbst.
Ist es an dem?
Wenn ja, dann würde das ja bedeuten, daß der männliche Geschlechtstrieb für Frauen nur ein lästiges und lächerliches Übel ist, das sie in Kauf nehmen, um Mutter zu werden, und danach wär's am besten, der Mann würde impotent.
Genau den Verdacht habe ich langsam ehrlich gesagt.[/u]
<hr>
So, nun habe ich Euch einiges zugemutet. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und warte gespannt wie selten auf Eure Antworten.
Liebe Grüße von
Eurem
Ekki
gesamter Thread:
- (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Ekki,
13.05.2005, 23:30
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Silvain,
14.05.2005, 01:35
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Ekki, 15.05.2005, 23:00
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Jolanda, 14.05.2005, 01:48
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Gast, 15.05.2005, 04:00
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
susu,
15.05.2005, 22:23
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Gast, 15.05.2005, 22:50
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Paul,
16.05.2005, 01:11
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - scipio africanus, 17.05.2005, 14:28
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - scipio africanus, 17.05.2005, 14:47
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Garfield,
17.05.2005, 15:38
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Jolanda,
17.05.2005, 16:33
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Garfield,
17.05.2005, 17:08
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Ekki, 18.05.2005, 00:56
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Ekki,
18.05.2005, 00:48
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Jolanda, 18.05.2005, 02:31
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Garfield,
17.05.2005, 17:08
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Ekki,
18.05.2005, 00:44
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Garfield,
18.05.2005, 14:08
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Chris,
18.05.2005, 15:28
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Ekki,
18.05.2005, 17:27
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Chris, 18.05.2005, 19:29
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Garfield,
18.05.2005, 18:34
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Chris, 18.05.2005, 19:23
- @Chris und Garfield: Masochismus? -
Ekki,
18.05.2005, 20:29
- Re: @Chris und Garfield: Masochismus? -
Garfield,
18.05.2005, 21:14
- @Garfield - Re: @Chris und Garfield: Masochismus? - Ekki, 19.05.2005, 22:03
- Re: @Chris und Garfield: Masochismus? -
Garfield,
18.05.2005, 21:14
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Ekki,
18.05.2005, 17:27
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Ekki, 18.05.2005, 17:25
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Chris,
18.05.2005, 15:28
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Garfield,
18.05.2005, 14:08
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Jolanda,
17.05.2005, 16:33
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
BerndausMünster,
17.05.2005, 18:58
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! - Ekki, 18.05.2005, 00:00
- Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! -
Silvain,
14.05.2005, 01:35