Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Im Schatten des Mutterkreuzes

ChrisTine, Tuesday, 03.05.2005, 16:52 (vor 7529 Tagen) @ Sternchen

Als Antwort auf: Re: Im Schatten des Mutterkreuzes von Sternchen am 03. Mai 2005 11:56:

Hi Suse,

zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles Gute, vor allen Dingen aber Gesundheit für Euch zusammen :-)

es wäre klasse, wenn sich im Bewusstsein der Männer und Frauen etwas ändern würde und wenn berufstätige Mütter nicht per sé als Rabenmütter disqualifiziert würden!
Ich bin schwanger und höre die unglaublichsten Vorwürfe und Vorurteile, wenn ich sage, dass ich nach sechs Moanten wieder arbeiten gehen werde und das mein Mann ebenfalls seine Stundenanzahl rdeuzieren und unser Kind betreuen wird. Die Aussagen dazu sind: " Wozu denn ein Kind bekommen, wenn es sofort wieder abgeschoben wird; Du musst doch gar nicht arbeiten (nein, aber ich will...); Eine Mutter kann keiner ersetzen (einen Vater, der Zeit hat, aber auch nicht...); Du bist egoistisch und karrieregeil (ja, und?); Wer Kinder will, muss eben verzichten; etc.; etc.,..."

Die Meinungen werden diesbezüglich immer auseinandergehen und das ist auch gut so, denn ich würde mir weder in die eine noch in die andere Richtung Vorschriften machen lassen wollen.
Es wird für Kinder m.E. keine Patentlösungen geben können, da diese ja nun auch mal unterschiedlich sind.
Es hat so viel verschiedene Modelle im Laufe der Jahrhunderte gegeben und ich würde nicht behaupten wollen, daß grundsätzlich das eine besser als das andere war.
Es gab z.B. mal eine Zeit, da wurden Jungen ab dem 8. Lebensjahr von ihren Müttern getrennt, damit diese ihre Söhne nicht verweichlichen. Hat mit Sicherheit etwas für sich gehabt.
Eine Mutter, die einen Haushaltskoller bekommt, ist genausowenig gut für ein Kind, wie jemand, der einen Krankenhauskoller bekommt. Mehr oder weniger dreht der eine wie der andere durch. Wenn unsere Kinder, rund um die Uhr behütet wie ein Ei also besser sein müßten, im Gegensatz zu Frankreich, dann müßte sich das ja z.B. bei Pisa niederschlagen. Aber da stehen wir so ziemlich am Schluß.
Es läuft im Leben meist sowieso nicht so, wie man sich das vorstellt oder wünscht. (Ver-)änderungen wird es immer geben.

Interessanterweise kommen vieler solcher Sprüche auch von den Männern (bei denen meistens die Frau Hausfrau und Mutter ist) die die egsamte Scheidungsproblematik nicht sehen (wollen). Wenn ich meinen Job aufgeben würde, müsste mein Mann den Gehaltsverlust auffangen, nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft. Nach einer mehrjährigen Pause würde ich nicht annähernd das gehalt bekommen wie jetzt, ich wäre also immer vom Geldtropf des Mannes abhängig...

Über eines sollte man sich im Klaren sein, abhängig ist man in einer Partnerschaft immer voneinander, man muß nur das Positive sehen.
Wie man ja allerorten liest, ist Unabhängigkeit ja anscheinend auch kein Garant für Glücklichsein. Man muss sich dessen nur bewußt sein, dann klappt das auch.

Warum ist es in diesem Land undenkbar, dass arbeitende Eltern auch gute Eltern sein können und das nicht die Nur-Hausfrau- und Mutter das Allheilmittel ist? Naja, wir werden unseren Weg gehen und alle Vorurteile udn Vorwürfe ignorieren, denn es ist unser Leben!

Das ist die richtige Einstellung. Man darf auch nicht vergessen, daß bei solchen Vorwürfen auch oftmals Neid eine Rolle spielt. Ihr seid ja eigentlich 2-fach glücklich: Ihr bekommt ein Kind und beruflich läuft es auch in Eurem Sinne weiter. Na so eine Schande aber auch ;-)
Laßt Euch nicht verunsichern und geht Euren Weg.

Gruß - Christine


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