Erste Priorität haben langfristig wirkende seelische Dispositionen
Als Antwort auf: Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats von Damian Demento am 30. Juli 2002 14:00:48:
Warum bist du dir da so sicher? Könnte es nicht sein, daß die Männer einfach Erwartungen reflektieren?
richtig. Aber wenn sie "Erwartungen reflektieren", sind sie aktiv, sie sind nicht nur passive "Spiegel". Denn sie "entscheiden" sich ja dafür, Erwartungen zu reflektieren. Daß sie dies tun, ist in irgendetwas in ihnen begründet. Der männerfeindliche Weiblichkeitswahn der feministischen Gesellschaft dringt natürlich von "außen" auf uns Männer ein. Warum jedoch viele Männer darauf "anspringen" und Männlichkeitsverrat begehen, liegt IN ihnen begründet. Sie könnten ja auch sagen: "Leckt mich doch mit dem Scheiß am Arsch !" Genau das tun sie jedoch nicht, sondern arbeiten aktiv an ihrer eigenen Unterdrückung mit. Und das finde ich sehr interessant: Wie kommen Sklaven dazu, für die Sklaverei einzutreten ? Wie kommen Männer z.B. dazu, für die Rolle des "Familienernährers" oder für die Wehrpflicht einzutreten ? Da ist doch etwas im Kopf, was sie dazu bringt, so selbstschädigend zu handeln.
Männer stehen heutzutage unter einem enormen Druck. Der bequemste Weg besteht darin, sich diesem Druck zu beugen, ansonsten hat man mit sozialen Bestrafungen zu rechnen.
Richtig. Aber die "sozialen Bestrafungen" sind doch lächerlich gering im Vergleich zu den Schäden, die wir durch den Weiblichkeitswahn erleiden.
Es wäre doch viel "bequemer", einfach nicht mitzumachen, sich einfach zu verweigern. Die Frage ist für mich, WARUM sich viele Männer dem "Druck" beugen, der doch bei Lichte besehen gar nicht so dramatisch ist. Sie könnten sich dem "Druck" jederzeit entziehen. Es muß also eine Ursache in uns geben, die uns zu unserem Handeln bringt.
Beispiel: Ein Mann, der sich aus der Ernährerrolle ausklinken möchte, gilt als Faulpelz, Spinner, Weichei usw.
Dann sagt ein starker Mann eben: "Na und ?" Die männerfeindlichen Rollenerwartungen sind ihm schlichtweg egal, sie interessieren ihn nicht.
Daß die Ursachen nur in uns selber liegen,ist eine absolute Aussage, die kaum Raum für Diskussionen läßt.
Über nichts können wir mehr diskutieren. Wir können uns z.B. gegenseitig erzählen, was unsere Mütter so alles mit uns angestellt haben, um uns zum Funktionieren zu bringen. Wenn wir das gemeinsam tun, ist das hochpolitisch, was politischeres gibt es gar nicht. Man kann uns, wenn wir diesen Prozeß der Selbsthinterfragung hinter uns haben, nämlich nicht mehr so leicht manipulieren.
Aber genauso falsch wäre es, wenn wir glaubten, nur an uns selbst ansetzen zu müssen. Gegen den dilagierenden Feminismus muss entschieden vorgegangen werden.
richtig. Kein Widerspruch. Wir sind jedoch stabiler und werden besser bestehen, wenn wir uns durch Selbstreflexion stärken.
Es wäre auch ein Irrtum, zu glauben, die Probleme liessen sich aus der Welt schaffen, wenn wir uns selbst ändern. Beide Seiten müssen einbezogen werden. Beim derzeit herrschenden politischen Klima wäre es fatal, der feministischen Allgegenwart quasi durch ein Schuldeingeständnis Tür und Tor für weitere absurde Forderungen öffnen.
Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Es geht mir nicht im mindesten um "Schuldeingeständnis". IM GEGENTEIL. Es geht mir gerade darum, daß wir Männer unsere Schuld-KOMPLEXE überwinden, um überhaupt erst die seelischen Resourcen zu befreien, damit wir z.B. das herrschende politische Klima bekämpfen können. Gerade in einer Zeit der, wie du richtig schreibst, "feministischen Allgegenwart" ist es für das seelische Überleben des einzelnen Mannes, der sich dem entgegenstellt, wichtig, innerlich frei und stark zu werden. Wenn man keine inneren Ressourcen hat, wirft man ja, wenn man z.B. ein paar mal ausgelacht worden ist, weil man "verrückte" maskulistische Standpunkte verteten hat, das Handtuch und gibt auf, resigniert.
Obwohl, vielleicht hat Stefan Recht und wir brauchen eine Übertreibung, bevor es einen wirklichen turnaround geben kann.
Viel Vergnügen ! Darauf würde ich es lieber nicht ankommen lassen. Das ist so eine Theorie wie um 33, als Teile der Linken allen Ernstes glaubten: "Soll die Unterdrückung durch die Nazis ruhig noch schlimmer werden. Das ist gar nicht schlecht. Dann dann wird das Volk erst richtig ihren Charakter erkennen und einen Aufstand machen." Sie haben sich ein klein wenig geirrt, wie wir heute wissen...
Das eigentlich interessante am Thema ist also: Als Männer leisten wir unseren eigenen Beitrag an unserer eigenen Unterdrückung. Warum tun wir so etwas verrücktes ?
Konkret?
Das ist ja genau das, wonach wir in uns forschen sollen. Ich weiß die Antwort nicht, die müssen wir uns gemeinsam und jeder sich selbst geben.
Ich habe nur den Weg gewiesen, daß wir in unserer Kindheit, vor allem was unsere Beziehung zur Mutter angeht, nachforschen sollten. Das weitere ist ein langer, oft schmerzvoller Diskurs.
Der Feminismus ist das eigentliche Übel, das es zu bekämpfen gilt. Daß sich diese menschenverachtende Anschauung so etablieren konnte, ist mehr als erstaunlich. Männer sollten ihre eigene Weltanschauung hinterfragen und sich Gedanken darüber machen, inwieweit der Feminismus eine gerechte Ideologie ist, die auf Gleichbehandlung aller Menschen aus ist. Die totalitären Züge lassen sich kaum verbergen.
Daß der totalitäre Feminismus Schwachsinn ist, "weiß" jeder. Dennoch wird er, auch von sehr vielen Männern, vertreten, obwohl er ihnen schadet. Wie anders als psychologisch sollen wir denn so ein selbstschädigendes Denken verstehen ? Natürlich geht es um Aufklärung auf der politischen Ebene, die möchte ich nicht in Abrede stellen. Da es sich jedoch um ein sozial-PSYCHOLOGISCHES Phänomen handelt, dürfen wir diese Seite der Angelegenheit auf keinen Fall vernachlässigen.
Die Grünen sind ein Thema für sich. Wird Zeit, daß die mal ihr Zepter abgeben. Es fällt außerordentlich schwer, die ernst zu nehmen.
Die Männerfeindlichkeit ist parteiübergreifend. Die anderen Parteien sind auch männerfeindlich. Die Traditionalisten der CSU z.B. sind meiner Meinung nach noch männerfeindlicher als die Grünen, denn sie vertreten u.a. die Männerwehrpflicht und traditionelle Männer-Versklavungs-Familien-Modelle. Wir Männer sind so oder so die dummen, egal wer dran ist. Deshalb ist die Hoffnung, durch die Wahlen etwas zu verändern, illusorisch und sogar schädlich, weil die Enttäuschung, die dann einsetzt, zu Resignation führen wird. Es kommt erst in zweiter Linie auf politische Veränderungen an. Erste Priorität haben für mich langfristig wirkende seelische Dispositionen, die nichts mit politischen Parteien zu tun haben.
-daß es männliche Politiker waren und sind, die so etwas absurdes wie die sexistische männerdiskriminierende Wehrpflicht installiert haben und am Leben erhalten.
Die Wehrpflicht war nicht männerdiskrimierend intendiert. Solange Frauen dort nicht hindurften, war die Sache irgendwie plausibel.
Ob Frauen hindürfen oder nicht, die Männerwehrpflicht ist schon immer männerfeindlich gewesen. Oder was sonst als männerfeindlich soll es sein, wenn Männer mit Gewalt in den Krieg gezwungen werden ? Übrigens in erster Linie DURCH MÄNNER !
Lächerlich wurde es allerdings, als ene junge Rekrutin sich den Zugang zur Bundeswehr erstritt, woraus das Absurdum resultierete: Männer müsen zur Bundeswehr, Frauen dürfen.
Klar, das zeigt die schon immer vorhandene Absurdität erst so richtig. Von daher nützt uns das. Das ist die Ironie der Geschichte. *g*
-daß es Männer in der Politik selbst waren, die mit männerdiskriminierenden Gesetzen (Ehegesetzgebung, Gewaltschutzgesetz, Sexualstrafrecht usw.) andere Männer (und sich selbst, wenn es sie erwischt) in die Pfanne hauen.
Auch hier vergißt du den Druck, der durch den allgegenwärtigen Feminismus ausgeübt wird. Einige Gesetze sind in der Tat haaresträubend, lassen sich aber u.U. erklären, wenn man das gesellschaftliche Klima berücksichtigt.
Das gesellschaftliche Klima ist durch Männer nicht nur "mit"gestaltet, sondern sogar maßgeblich geprägt, das sollten wir endlich einmal anerkennen und nicht nur immer der Handvoll böser "Feministinnen" die Schuld geben. Männer an der Macht waren und sind es, die die totalitäre feministische Ideologie vertreten. Männer waren und sind es, die ihre Geschlechtsgenossen in die Pfanne hauen, die "Männlichkeitsverrat" begehen.
Wir sollten aufhören, diese offenkundige Tatsache immer weiter zu verdrängen.
- daß Männer sehr häufig ein selbstschädigendes Leben (Drogen, Kriminalität, Ehe, Gewalt, Familienvater-Rolle, gefährliche Berufe usw.) führen.
Hier müssen Männer ansetzen, aber wieso sehr häufig? Die wenigsten Männer haben mit Drogen, Kriminalität, Gewalt zu tun. Hinterfragen ja, aber nicht gleich mit dem Holzhammer.
Richtig, war z.T. etwas übertrieben. Aber die Mehrheit der Männer fällt auf die Ideologie des "Familienernährers" herein, Millionen dieser Männer sind hinterher dann die Scheidungs-Deppen. Es ist doch selbstschädigend, dieses Spielchen mitzumachen und jeder kennt doch das Risiko, das pfeifen doch die Spatzen von den Dächern... Dennoch machen wir es. Das ist doch nur noch psychologisch zu erklären.
Wenn du methodisch vorgehen möchtest, warum schreibst du dann gleich zu Beginn: Die Ursachen liegen in uns selbst und sonst nirgends? Mir ist schon klar, warum den Frauen im Forum dein Beitag gefällt, aber der Grund dürfte klar sein.
Daß die sich nicht ganz bös täuschen. Wenn ich meinen Weg weitergehe, kann man Karl nicht mehr so leicht zum Deppen machen wie in der Vergangenheit.
Jetzt komm doch nicht mit den Neurosen. Fehlt nur noch, daß wir Maya um Hilfe rufen
Jetzt übertreibst du aber ein kleines bischen. *g*
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- Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Karl,
29.07.2002, 16:54
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Marie Juana,
29.07.2002, 18:31
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
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- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Manfred (Lonny), 30.07.2002, 01:02
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Marie Juana, 30.07.2002, 02:12
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Karl,
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- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
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30.07.2002, 03:00
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Damian Demento,
30.07.2002, 17:00
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Jolanda,
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- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Jolanda, 31.07.2002, 03:23
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Damian Demento,
31.07.2002, 00:29
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- Re: Erste Priorität haben langfristig wirkende seelische Dispositionen - Stefan G., 31.07.2002, 18:59
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- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - carlos, 31.07.2002, 18:15
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Odin,
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- Warum der "zweite Teil" fehlen mußte. - Karl, 02.08.2002, 14:28
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- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Marie Juana,
29.07.2002, 18:31
