Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats
Als Antwort auf: Psychogenese des Männlichkeitsverrats von Karl am 29. Juli 2002 13:54:00:
Es wird Zeit, daß nach den tieferen Ursachen geforscht wird. Und die liegen in uns selbst und sonst nirgends.
Warum bist du dir da so sicher? Könnte es nicht sein, daß die Männer einfach Erwartungen reflektieren? Deine Aussage ist mir zu trivial.
Männer stehen heutzutage unter einem enormen Druck. Der bequemste Weg besteht darin, sich diesem Druck zu beugen, ansonsten hat man mit sozialen Bestrafungen zu rechnen.
Beispiel: Ein Mann, der sich aus der Ernährerrolle ausklinken möchte, gilt als Faulpelz, Spinner, Weichei usw. Daß die Ursachen nur in uns selber liegen,ist eine absolute Aussage, die kaum Raum für Diskussionen läßt.
Jedes Unterdrückungsverhältnis hat zwei Seiten: Die unterdrückende und die unterdrückte Seite. Zwei Seiten spielen mit: Die unterdrückende Seite unterdrückt und die unterdrückte Seite läßt sich unterdrücken, arbeitet konstruktiv an der eigenen Unterdrückung mit. Also auch die unterdrückte Seite trägt ihren aktiven Anteil zum Unterdrückungsverhältnis bei, ist nicht als passives Opfer zu sehen. Es wäre ein tragischer Irrtum, zu meinen, wir seien passive Opfer.
Aber genauso falsch wäre es, wenn wir glaubten, nur an uns selbst ansetzen zu müssen. Gegen den dilagierenden Feminismus muss entschieden vorgegangen werden.
Tragisch wäre dieser Irrtum deshalb, weil er zu Fatalismus führen würde (man kann ja doch nichts daran ändern...).
Es wäre auch ein Irrtum, zu glauben, die Probleme liessen sich aus der Welt schaffen, wenn wir uns selbst ändern. Beide Seiten müssen einbezogen werden. Beim derzeit herrschenden politischen Klima wäre es fatal, der feministischen Allgegenwart quasi durch ein Schuldeingeständnis Tür und Tor für weitere absurde Forderungen öffnen. Obwohl, vielleicht hat Stefan Recht und wir brauchen eine Übertreibung, bevor es einen wirklichen turnaround geben kann.
Das eigentlich interessante am Thema ist also: Als Männer leisten wir unseren eigenen Beitrag an unserer eigenen Unterdrückung. Warum tun wir so etwas verrücktes ?
Konkret?
Es wurde schon einigemale auf der phänomenologischen Ebene thematisiert, daß es Männer selbst sind, die männerfeindlich handeln, in der Politik genauso wie in der Justiz, in der Pädagogik und vor allem auch im privaten Bereich. In allen gesellschaftlichen Bereichen handeln Männer gegen ihre eigenen Geschlechtsinteressen, während es zugleich so scheint, daß die Frauen kämpferisch ihre eigenen weiblichen Interessen mit Klauen und Zähnen mit Hilfe der Ideologie des Feminismus vertreten würden.
Der Feminismus ist das eigentliche Übel, das es zu bekämpfen gilt. Daß sich diese menschenverachtende Anschauung so etablieren konnte, ist mehr als erstaunlich. Männer sollten ihre eigene Weltanschauung hinterfragen und sich Gedanken darüber machen, inwieweit der Feminismus eine gerechte Ideologie ist, die auf Gleichbehandlung aller Menschen aus ist. Die totalitären Züge lassen sich kaum verbergen.
Als einige einige wenige Beispiele dafür möchte ich anführen:
- daß die grünen Männer ein Frauenstatut verabschiedet haben, welches jeder Gleichberechtigung Hohn spricht und ganz klar, wie es klarer nicht mehr sein kann, männerfeindlich ist.
Die Grünen sind ein Thema für sich. Wird Zeit, daß die mal ihr Zepter abgeben. Es fällt außerordentlich schwer, die ernst zu nehmen.
-daß es männliche Politiker waren und sind, die so etwas absurdes wie die sexistische männerdiskriminierende Wehrpflicht installiert haben und am Leben erhalten.
Die Wehrpflicht war nicht männerdiskrimierend intendiert. Solange Frauen dort nicht hindurften, war die Sache irgendwie plausibel.
Lächerlich wurde es allerdings, als ene junge Rekrutin sich den Zugang zur Bundeswehr erstritt, woraus das Absurdum resultierete: Männer müsen zur Bundeswehr, Frauen dürfen.
-daß es Männer in der Politik selbst waren, die mit männerdiskriminierenden Gesetzen (Ehegesetzgebung, Gewaltschutzgesetz, Sexualstrafrecht usw.) andere Männer (und sich selbst, wenn es sie erwischt) in die Pfanne hauen.
Auch hier vergißt du den Druck, der durch den allgegenwärtigen Feminismus ausgeübt wird. Einige Gesetze sind in der Tat haaresträubend, lassen sich aber u.U. erklären, wenn man das gesellschaftliche Klima berücksichtigt.
- daß Männer sehr häufig ein selbstschädigendes Leben (Drogen, Kriminalität, Ehe, Gewalt, Familienvater-Rolle, gefährliche Berufe usw.) führen.
Hier müssen Männer ansetzen, aber wieso sehr häufig? Die wenigsten Männer haben mit Drogen, Kriminalität, Gewalt zu tun. Hinterfragen ja, aber nicht gleich mit dem Holzhammer.
-daß es oft Männer selbst sind, die männerfeindliche Terminologie benutzen und eine entsprechende feministische Ideologie vertreten.
Wie oben.
Auf einen Nenner gebracht: Mäner verraten sich selbst.
Warum handeln wir Männer so unvernünftig und schaden unseren eigenen männlichen Interessen ? Das ist ein merkwürdiges Rätsel. Manchen erscheint es sogar als der eigentliche Skandal, über den sie sich empören. Die Verräter empfinden wir häufig als verachtenswertere und größere Feinde als die Feministinnen selbst, die hier manchmal als Femischitinnen oder gar Femifaschitinnen denunziert werden. Da die Männerfeindlichkeit, wie dargelegt, in uns angelegt ist, da der Feminismus in uns selbst steckt, beschimpfen wir uns selbst, wenn wir von Femifaschitinnen sprechen. Wir bekämpfen femischitische Anteile in uns selbst, es ist eine Art Selbsthaß. Deshalb auch die starken Emotionen, die Aggressivität, unter der wir leiden.
Das bezweifle ich.
Ich benenne das Phänomen mit einem neuen Begriff, den ich hiermit schöpfe, vielleicht gehe ich damit in die Geschichte ein
Ich benenne das erstaunliche Phänomen mit dem Begriff
MÄNNLICHKEITSVERRAT.
Wie kommt es zum Männlichkeitsverrat ?
Um die Psychogenese des Männlichkeitsverrates zu klären, möchte ich nicht nur spekulieren oder irgendwelche Theorien undurchdacht in den Raum stellen. Sondern ich möchte methodisch vorgehen.
Wenn du methodisch vorgehen möchtest, warum schreibst du dann gleich zu Beginn: Die Ursachen liegen in uns selbst und sonst nirgends? Mir ist schon klar, warum den Frauen im Forum dein Beitag gefällt, aber der Grund dürfte klar sein.
Ich schicke vorraus, daß ich es für nützlich halte, den Männlichkeitsverrat, so wie andere neurotische Phänomene, mit Hilfe der psychoanalytischen Methodik zu interpretieren. Ich erhebe keinen Anspruch auf die absolute, einzige Gültigkeit dieser Methode, jedoch halte ich sie angesichts der Tatsache, daß es sich offensichtlich um UNBEWUßTE Prozesse handelt, die in uns vorgehen, und über die wir uns selbst nicht im klaren sind, für unbedingt angebracht.
Jetzt komm doch nicht mit den Neurosen. Fehlt nur noch, daß wir Maya um Hilfe rufen 
Mfg
Damian Demento
gesamter Thread:
- Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Karl,
29.07.2002, 16:54
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Marie Juana,
29.07.2002, 18:31
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Karl,
29.07.2002, 19:53
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Manfred (Lonny), 30.07.2002, 01:02
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Marie Juana, 30.07.2002, 02:12
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Karl,
29.07.2002, 19:53
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
XRay,
29.07.2002, 20:23
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Jolanda, 30.07.2002, 01:43
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Jolanda, 30.07.2002, 02:03
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Stefan G.,
30.07.2002, 03:00
- Re: Das würde meine These stützen... - XRay, 30.07.2002, 22:12
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Manfred, 30.07.2002, 05:30
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Damian Demento,
30.07.2002, 17:00
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Jolanda,
30.07.2002, 20:54
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Damian Demento,
31.07.2002, 00:29
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Jolanda, 31.07.2002, 03:23
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Damian Demento,
31.07.2002, 00:29
- Erste Priorität haben langfristig wirkende seelische Dispositionen -
Karl,
31.07.2002, 12:31
- Re: Erste Priorität haben langfristig wirkende seelische Dispositionen - Stefan G., 31.07.2002, 18:59
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Jolanda,
30.07.2002, 20:54
- Dankeschön... - Adler, 30.07.2002, 18:10
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - carlos, 31.07.2002, 18:15
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Odin,
01.08.2002, 19:02
- Warum der "zweite Teil" fehlen mußte. - Karl, 02.08.2002, 14:28
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats - Joseph S, 04.08.2002, 04:54
- Re: Psychogenese des Männlichkeitsverrats -
Marie Juana,
29.07.2002, 18:31