Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wer oder was ist der "Gender" oder die "Genderin"

Sven ⌂, Wolfsburg, Friday, 13.11.2009, 14:01 (vor 5891 Tagen) @ Rainer

Hallo Rainer.

Das Gender


Da wäre erst mal zu klären was für ein Geschlecht das Wort "Gender" hat.
Das Gender?
Der Gender?
Die Gender?

Das ist bereits geklärt. Der Begriff kommt aus dem Englischen und trägt in der eingedeutschen Verwendung den sächlichen Artikel.

Zum zweiten kennt kaum ein Mensch der sich nicht speziell mit dem Thema
befasst den Begriff "Gender".

Das ist korrekt. Sollte allerdings auch nicht verwundern, da der Begriff aus der Sozialwissenschaft kommt und von dieser gerade deshalb definiert wurde, weil es dafür keinen realen Gegenpart gibt. Er ist ein Erklärungsmodell für Rollen, die sich mit der biologischen Dualität nicht abdecken lassen, wenn man so will.

Und drittens ist es bis heute nicht gelungen den Begriff "Gender" zu
definieren. Jeder versteht darunter etwas anderes. Deshalb wird der Begriff
auch ständig wieder neu erklärt.

Der Begriff ist durchaus definiert. In der Kürze:

"Bezeichnung für die Geschlechtsidentität des Menschen als sozialer Kategorie (z.B. im Hinblick auf Selbstwahrnehmung, Selbstwertgefühl, Rollenverhalten)"

Eben deshalb ist es ja auch ein Fehler, im Sinne biologischer Geschlechter von "Gender" zu sprechen - das ist der "Sex".

Es ist ein Trugschluss das Verhalten von Menschen isoliert von seiner
Biologie zu sehen. Man ist nicht nur nach der "Chemie" Mann oder Frau,
sondern man ist Mann oder Frau. Wenn die "Chemie" nicht zur Biologie passt
gibt es erhebliche Konflikte.

Nicht isoliert, aber zusätzlich, und das stützt du mit deiner Aussage ja durchaus.

Es mag uns befremdlich sein, aber es gibt durchaus Fälle, in denen sich ein biologischer Mann als Frau fühlt oder umgekehrt. Und dies nicht nur im Sinne eines "Wohlstandsspleens", sondern wirklich als "erheblicher Konflikt". Ob das "Gender" nun ein hinreichender Begriff zur Abgrenzung ist, kann man durchaus hinterfragen, sicher aber ist, dass die Geschlechtspolarität des Körpers hierfür nicht ausreichend ist.

Das "Gender" alleine ist aber auch nicht das Problem. Zum Problem wird es erst dadurch, dass - wie hier schon von einigen Schreibern angemerkt - diese Ausnahmen zum Normalfall stilisiert werden, um ja keine Minderheiten zu diskriminieren. Und natürlich vor allem dadurch, dass per Gender Mainstreaming diese theoretische Konstruktion von größtenteils in der Ausnahme befindlichen sozialen Geschlechtern zur obersten Handlungsmaxime erhoben wird, das für jeden offensichtliche biologische Geschlecht damit ins Hintertreffen gerät - und letztlich womöglich durch das Gender komplett ersetzt werden soll.

Und dann wäre die gesamte Geschlechterfrage nur noch eine relativierender Diskussionen, der Mensch an sich lediglich noch eine Frage staatlicher Definition.

Gruß,

Sven


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