Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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feministische Kulturzerstörung durch Rechtschreibreform

Joe, Wednesday, 14.10.2009, 20:46 (vor 5920 Tagen) @ Donna Amaretta

Ich überlegte, wenn man Kindern die alten Ausgaben zum Lesen gibt,
sie dann ja auch automatisch die alten Schreibweisen aufnehmen.

Sage lieber: die richtigen Schreibweisen. >Alt« wird ja inzwischen abwertend benutzt (ein Teil der 1984-Gehirnwäsche durch Sprachumerziehung übrigens).

Auch in der Zeit des Nationalsozialismus gab es übrigens eine kleine Rechtschreibreform, die anschließend sang- und klanglos mit diesem Regime unterging. Viele Ideen von NSDAP-Erziehungsminister Rust leben heute in der >neuen Rechtschreibung« fort, und die wird genauso wie das Vorbild zusammen mit dem PC-68er-Mischpoke verschwinden. Siehe auch: >Rechtschreibreform und Nationalsozialismus« von Birken-Bertsch/Markner.

Das wiederum führt zu Problemen in der Schule, wenn ein Diktat oder
Aufsatz bewertet wird, in dem von den Lehrkräften als "falsch" bewertet
wird, was sie meinen "richtig" geschrieben zu haben.
Den Kindern jedoch könnte es schlechtere Zensuren und damit Nachteile
bringen.

Es gibt auch schlechte Noten für nicht gegenderte Sprache. Da sind Hopfen und Malz bereits verloren.

Noten bewerten keine Leistung, sondern die Angepaßtheit an das System. Man tut also gut daran, seinen Kindern beizubringen, wie sie sich geistige Eigenständigkeit bewahren und gleichzeitig ihre Möchtegernunterdrücker täuschen. Die DDR-Eltern hatten da mehr Übung drin.

Kein Mensch beherrscht die inzwischen in zahlreiche Varianten zerfallene >Neue Rechtschreibung« wirklich, so daß es genügt, sich per >neuer« Heysescher ss-Schreibung und gelegentliches aufwändiges wohl gefälliges Auseinanderschreiben dem System anzubiedern.

Und wenn dann noch genölt wird, dann reicht es, der Lehrkraft mit den verschiedenen sich gegenseitig widersprechenden Duden/Wahrig-Ausgaben seit 1996, dem unveränderten amtlichen Regelwerk und der DPA-Hausorthographie eins überzuziehen. Was in der Zeitung richtig steht, kann schließlich in der Schule nicht falsch sein.

Die anzuwendende Strategie ist hier dieselbe, wie bei Feministen: Die immer die gerade für sich passende Strömung (Gleichheit, Differenz, Überlegenheit) rausgreifen und einsetzen -- hier also zum gerade passenden Wörterbuch greifen.

Dieser Punkt passt wiederum wie die Faust aufs Auge zu deinem Argument,
die Rechtschreibreform sei ein Mittel,zum Kauf neuer Literatur zu
zwingen,
die wiederum die erwünschte Einflußnahme in Sachen Genderei zum Ziel hat.

Und viel effektiver als eine umständliche Bücherverbrennung.


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