Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauen und Jugendliteratur

Hausmeister, Wednesday, 14.10.2009, 01:30 (vor 5921 Tagen)

Während Literaturpreise zunehmend an Frauen gehen, erstmal ja nichts schlechtes, zeigt die Lage auf dem deutschen Büchermarkt ein verheerendes Bild.
Jugendliteratur scheint nur noch unter der Prämisse was Fraunkonform ist gefördert und gedruckt zu werden.
Um so fataler, da der erzieherische Wert und auch die selbstwahrnehmung und das Selbstbewußtsein der Jungs wohl nach wie vor durch jugendliteratur gefördert, zerstört oder einfach ignoriert werden kann.
Ich bin fest davon überzeugt, der Wert einer angemessenen Jungsliteratur ist gar nicht hoch genug anzusiedeln, werden hier doch Grundsteine für das spätere Leben gelegt.
Keine Chance für Kerle

So heißt es unter anderem :
"Ansonsten bleiben Pickel und Petting literarisch eine Mädchendomäne. "Jungen werden mit ihren Problemen weitgehend allein gelassen", sagt Professor Fuhs.
Dass Autorinnen ihre Erfahrungen, Ängste und Wünsche in Kinderbücher verpacken, ist kein neues Phänomen. Neu ist, dass die verbissene Pädagogik der 70er und 80er Jahre in jüngster Vergangenheit einer heiteren Selbstverständlichkeit gewichen ist. Etwa im Bilderbuch "Wir teilen alles" von Babette Cole."

Desweiteren:
"Noch skurriler mutet die Überzeichnung der Mütter an. Sie bleiben sogar dann Heroinnen, wenn sie ihre Familie im Stich lassen. Im Bilderbuch "Mama ist groß wie ein Turm" der Schweizer Autorin Brigitte Schär zum Beispiel erfindet ein Kind seine Mutter, die nach einem Streit mit dem Vater durchgebrannt ist, im Kopf neu. Mama ist riesig, tritt im Zirkus auf und wird von der ganzen Welt geliebt - während der allein erziehende Papa, klein wie eine Maus, in einer Schuhschachtel lebt. Warum sind die neuen Klischees so verbreitet? Weil rund 80 Prozent der Autoren weiblich ist, sagt Professor Ewers: "Hier schreibt eine bestimmte Frauengeneration, die eigene Wunschvorstellungen bezüglich des gesellschaftlichen Rollenwechsels in ihren Texten verarbeitet. Ich entdecke immer wieder weibliche Allmachtsphantasien, die oft mit einer Destruktion der Männer einhergehen." Jungenspezifische Belletristik komme kaum mehr in die Buchhandlungen, kritisiert auch Verlagsmann Willberg. "Diese wird - ganz objektiv gesehen - von der Lektorin bis zur Bibliothekarin von Frauen dominiert. Frauen bestimmen, was Männer lesen sollen."


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