Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zehn Thesen zur Männerbefreiung

Andi, Thursday, 09.07.2009, 05:25 (vor 6015 Tagen) @ Arne H.

Hallo zusammen

1 Zentrale Motivation einer Männerbewegung: Grundgesetz, Artikel 3, Absatz
3.

Ich würde den Inhalt des GG-Artikels benennen: "Grundlage einer Männerbewegung ist "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Alle Menschen sind gleichberechtigt" (Art. 3 GG)." Wozu eigentlich die Einschränkung auf Absatz 3?

Noch wichtiger aber ist mir Art. 1 GG: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Das ist bei der Behandlung von Männern oft nicht der Fall (Scheidungsrecht, Wehrpflicht ..) Männer werden oft so behandelt, als wären sie weniger wert. Das verletzt die Männer in ihrer Menschenwürde.
Dies ist mir einen eigenen Punkt wert: "Die Würde des Menschen ist unantastbar - auch die Würde von Männern."

Auch dem dem Schutz der Väter und Mütter und dem Schutz der Familie könnte man einen eigenen Punkt geben. Art. 6 GG taugt aber nicht als Grundlage für diesen Punkt, da der aktuelle Absatz 4 des 6. Artikels des GG "Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft." gegen die Gleichberechtigung wirkt, indem er nur Mütter schützt und Väter damit den Müttern gegenüber schutzlos macht. Ich würde den Punkt so formulieren:
"Jeder Vater und jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft."

2. Der Geschlechterdiskurs sollte zum Ziel haben, die Gleichwertigkeit von
Mann und Frau über Gleichverpflichtung und Gleichbehandlung zu erreichen.

Das Wort "Geschlechterdiskurs" würde ich vermeiden. Besser: "Die Gleichwertigkeit von Mann und Frau soll über Gleichverpflichtung und Gleichbehandlung erreicht werden, keinesfalls über Sonderrechte und "positive" Diskriminierung."

3. Ein ausbalancierter Geschlechterdiskurs geht über Verantwortungsteilung
zwischen Mann und Frau, aber nicht über die Diskussion einzelner Rechte.
Letzterer Disput gleitet zwangsläufig ab in den Diskurs Unterdrücker /
Unterdrückte.

Für mich ist der Satz unklar. Weglassen?

4. Die Frauenförderung durch Gender Mainstreaming bedarf im Nachhinein
einer Hinterfragung durch demokratische Prozesse.

Das ist mir zu umständlich. Vielleicht: "Die Frauenförderung durch Gender Mainstreaming ist nicht vom Wähler gewollt und daher nicht rechtmäßig."

5. Verletzbarkeit des Menschen hat keine geschlechtstypischen
Ausprägungen.

"Männer und Frauen sind in gleicher Weise verletzbar und haben die gleiche Menschenwürde."

6. Die Unterscheidung zwischen Form und Inhalt der häuslichen Gewalt
zeigt: Deren Ausübung beruht nicht auf geschlechtstypischen Konnotationen.
Männer werden Opfer überwiegend der öffentlichen Gewalt, besonders durch
andere Männer, oder per Gesetz (Beispiel: Wehrpflicht) ausgesetzt.

Über Studien ist doch gerade nachgewiesen, dass sowohl der Form als auch dem Inhalt nach häusliche Gewalt gleichermaßen von Männern wie von Frauen ausgeht?

Ich würde den Punkt so formulieren:
"Opfer häuslicher Gewalt sind Männer in gleicher Weise wie Frauen, Opfer öffentlicher und staatlicher Gewalt sind bevorzugt Männer. Es muss aufhören, dass vorrangig Frauen als Gewaltopfer gesehen werden."

7. Mann und Frau haben eine gemeinsame Geschichte - durch die mütterliche
Erziehung ihrer Söhne. Die Rolle der Mütter darf darum nicht ausgeblendet
werden.

Das ist für mich mehrdeutig. Einerseits haben die Mütter stets den Charakter der zukünftigen Männer durch Erziehung maßgeblich beeinflusst (die Väter aber auch).
Bei der Erwähnung der gemeinsamen Geschichte von Mann und Frau denke ich aber auch an die gegenseitige Beeinflussung z. B. über Partnerwahlverhalten.
Wenn man diese Punkte klar und deutlich herausarbeiten will, wird es sehr ausführlich. Weglassen?

8. Wenn Männer nicht handeln, werden sie langfristig behandelt. Das
bedeutet: Die männliche Subjektwerdung ist unerlässlich, um die
feministische Reduktion des Mannes auf die Biologie und die politische
Fremdeinwirkung zu überwinden.

Bitte nicht "männliche Subjektwerdung"- das klingt ja fürchterlich. "Wenn Männer nicht handeln, werden sie langfristig behandelt. Sie werden vom Feminismus auf die Zeugung reduziert und werden zunehmend politisch fremdbestimmt werden."

9. Männergesundheit: Männer haben (seit dem 2. Weltkrieg) weniger von den
gesellschaftlichen Prozessen profitiert als Frauen. Beispiel: höhere
Mortalitätsrate der Männer.

OK, vielleicht kürzere Lebenserwartung statt höhere Mortalitätsrate.

10. Mann muss sich wieder über seine Individualität und seine Potentiale
identifizieren. Nur so kann er auch nach außen seine (bisher ohne Protest
angenommene) Sündenbock-Funktion überwinden.

OK. Vielleicht besser: "Die Männer müssen wieder über ihre Individualität und ihre Potentiale ein männliches Selbstbewußtsein entwickeln und sollten die ihnen zugedachte Sündenbock-Rolle nicht mehr akzeptieren."

Insgesamt hat mich ein wenig der "sozialwissenschaftliche" Sprachstil gestört. Der führt bei mir zunächst (bevor ich das Gelesene bedacht habe) zu dem Vorurteil, dass es sich um inhaltsarmes, aber ideologiereiches Geschwurbel handelt.

Viele Grüße,
Andi


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