MANNdat-Postulat ist viel besser und umfassender...
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In der folgenden Übersicht zeigen wir auf, wo Jungen und Männer ungerecht behandelt oder benachteiligt werden. Daraus leiten wir konkrete Forderungen an die politisch Verantwortlichen ab. Denn ohne die Stärkung der Rechte von Männern und Jungen kann es keine wirkliche Gleichberechtigung geben.
1. Weit mehr Männer als Frauen erkranken oder sterben an den gesundheitlichen Folgen ihrer Berufstätigkeit: 24 von 25 „Todesberufen“ sind Männerjobs. (Quelle: Gisela Getty und Julia Winkelmann: Future Sex, Düsseldorf/München 1996, S. 121). Wir fordern gesetzliche Regelungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Männer in risikoreichen Berufen.
2. Die Politik richtet ihr Augenmerk im Gesundheitswesen vor allem auf Frauengesundheit. Angesichts der um etwa sechs Jahre niedrigeren Lebenserwartung von Männern ist das eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. Wir fordern statt dessen:
• Die Erstellung eines Männergesundheitsberichts und einer Männergesundheitsdatenbank analog zu den bereits bestehenden Einrichtungen dieser Art für Frauen.
• Die medizinische Forschung muss sich stärker um den Mann, seinen Körper und seine Gesundheit kümmern. Bisher lag der Fokus in vielen Bereichen auf der Frauengesundheit, während der Wissensstand der Medizin über den männlichen Körper einige Lücken aufweist. (Siegfried Meryn/Markus Metka/Georg Kindel: Der Mann 2000. Die Hormon-Revolution, Wien 1999, S. 24)
• Verstärkte Aufklärung über Männergesundheit und mehr Anreize für Männer, an Krebsvorsorgeuntersuchungen teilzunehmen.
• Eine zeitgemäße und angemessene Prostatakrebsvorsorge, u.a. durch Aufnahme der PSA-Wert-Bestimmung in die gesetzliche Prostatakrebs-Früherkennung.
• Bessere Aufklärung über Hodenkrebs: Viele Männer erkranken an Hodenkrebs in einem Alter, in dem die gesetzliche Krebsfrüherkennung noch nicht greift. Wir fordern deshalb eine gesetzlich vorgeschriebene Information an alle junge Männer ab 18 Jahren, die über diese Gefahr und die Möglichkeit der Selbstdiagnose aufklärt.
• Depressionen müssen bei Männern stärker erforscht und besser behandelt werden. Diese Krankheit wird bei Männern häufig nicht als solche erkannt oder sie wird ignoriert (http://www.aerztewoche.at/viewArticleDetails.do?articleId=15), obwohl beispielsweise knapp dreimal so viele Männer wie Frauen Selbstmord begehen (http://www.welt.de).
3. Nicht nur bei Suiziden, sondern auch bei Obdachlosen (ca. 90 Prozent Männeranteil bei den völlig Wohnungslosen; http://www.wohnungsnotfallhilfe.nrw.de/de/das_thema/frauen.html) und Suchtkranken stellen Männer die Mehrzahl der Betroffenen. Trotzdem gibt es gezielte Hilfsangebote und Beratungsstellen von Bund, Ländern, Gemeinden, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden in erster Linie für Frauen. Ähnliches gilt für Angebote wie Ernährungsberatung, Selbstbehauptungskurse und Migrantenförderung. Wir fordern, dass auch für Männer in sozialen Notlagen verstärkt vergleichbare Hilfsangebote bereitgestellt werden, die auf ihre speziellen Probleme zugeschnitten sind.
4. Weit häufiger als Frauen werden Männer zum Opfer von Gewalttaten (im öffentlichen Raum stellen sie rund 2/3 aller Opfer; http://www.bka.de/pks/pks2006/p_2_1_5.pdf). Doch die meisten Maßnahmen der Vorbeugung, Beratung und Hilfe stehen in erster Line Frauen zur Verfügung. Beispiel: In §44 SGB IX wird ausschließlich weiblichen behinderten Gewaltopfern ein Selbstbehauptungskurs als gesetzliche Sozialleistung bezahlt, männlichen behinderten Gewaltopfern dagegen nicht. Wir fordern Gleichberechtigung bezüglich Hilfsangeboten für weibliche und männliche Gewaltopfer.
5. Das Bundes-Familienministerium hat inzwischen anerkannt, dass bei häuslicher Gewalt Frauen die Hälfte der Täter stellen (www.bmfsfj.de). Dennoch verbreiten Politik und Medien weiterhin die Legende von der Frau als Opfer des gewalttätigen Mannes. Männer werden als Opfer häuslicher Gewalt kaum zur Kenntnis genommen. Gewalt von Frauen ist ein gesellschaftliches Tabu; deswegen trauen sich nur wenige Männer, bei der Polizei Anzeige gegen ihre Partnerinnen zu erstatten. Oft wird ihnen auch nicht geglaubt, und es mangelt außerdem an geeigneten Hilfsangeboten für betroffene Männer. Wir fordern, dass häusliche Gewalt unabhängig vom Geschlecht bekämpft wird. Gewalt von Frauen in der Familie darf nicht länger ein Tabu sein.
6. Sexueller Missbrauch von Kindern durch ihre Mütter ist ebenfalls immer noch ein Tabuthema. Unsere Forderung: verstärkte Aufklärung über diese Art Missbrauch und die Einrichtung und Unterstützung von Organisationen, die von Frauen missbrauchte Kinder betreuen.
7. Internationale Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass Frauen vor Gericht für das gleiche Delikt seltener verurteilt und milder bestraft werden als Männer (vgl. Martin van Creveld: Das bevorzugte Geschlecht, München 2003, S. 229ff.). Wir fordern eine vorurteilsfreie Überprüfung der Verhältnisse in Deutschland und die Durchsetzung einer geschlechtsunabhängigen Rechtsprechung.
8. Falschbezichtigungen gegen Männer wegen Vergehen wie z.B. sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und häuslicher Gewalt können die Betroffenen extrem belasten, ja zugrunde richten (vgl. Arne Hoffmann: Sind Frauen bessere Menschen?, Berlin 2001, S. 347 ff.). Wir fordern daher, dass solche Falschbezichtigungen konsequent juristisch verfolgt und bestraft werden. Da im persönlichen Nahbereich häufig eine große Hemmschwelle für eine Strafanzeige gegen die Falschbezichtigerin besteht, fordern wir die Verfolgung dieser Straftaten von Amts wegen.
9. Frauen dürfen zur Bundeswehr, Männer müssen dorthin. Das ist mit dem Gleichheitsgrundsatz der Verfassung nicht zu vereinbaren. Wir fordern: Zur Herstellung wirklicher Gerechtigkeit muss die Wehrpflicht abgeschafft werden oder für beide Geschlechter gelten.
10. Auch innerhalb der Armee ist eine Gleichberechtigung von Männern und Frauen nicht gewährleistet. So darf die sexuelle Würde der Soldatinnen nicht verletzt werden. Entsprechende Bestimmungen zum Schutz von Männern gibt es nicht. Auch bei anderen internen Vorschriften, der Ausbildung (Sportnormen) und den Auslandseinsätzen (häufig nur Innendienst), ist eine Bevorzugung von Soldatinnen festzustellen. Wir fordern: Auch hier muss der Gesetzgeber für Gleichbehandlung sorgen.
11. Wegen ihrer geringeren Lebenserwartung müssen Männer bei gleichen Auszahlungen monatlich weniger in die private Altersvorsorge investieren. Da das auf einer versicherungsmathematisch begründbaren Risikoabschätzung beruht, ist es auch nach dem Antidiskriminierungsgesetz erlaubt. Im Gegensatz dazu werden bei der privaten Riesterrente Unisextarife vorgeschrieben. Wir fordern die Wiedereinführung der geschlechtsbezogenen Tarife. Männern kann nicht zugemutet werden, mit ihren Beiträgen den längeren Rentenbezug von Frauen zu subventionieren, die in keinerlei Beziehung zu ihnen stehen.
12. Die bei der Riesterförderung gezahlten Kinderzuschläge werden grundsätzlich der Mutter überschrieben. Der Vater kann die ihm zustehende Hälfte nur erhalten, wenn seine Frau schriftlich ihr Einverständnis erteilt - das sie einmal jährlich einseitig und ohne Angaben einer Begründung widerrufen kann. Wir fordern, dass zukünftig die Kinderzuschläge automatisch hälftig auf beide Eltern aufgeteilt werden, und zwar unabhängig von der Art der gewählten Lebensform. Eine freiwillige Überschreibung der anteiligen Zuschläge von einem Partner auf den anderen ist dadurch unbenommen.
13. An den Unisextarifen der gesetzlichen Rentenversicherung ist auf Grund der langen Beitragszeiten nicht zu rütteln. Die kürzere Lebensdauer der Männer führt jedoch bei Jahrgängen ab 1970 zu einer negativen, also grundgesetzwidrigen Verzinsung. Deshalb fordern wir, das Renteneintrittsalter der Männer um die gegenüber Frauen geringere Lebenserwartung zu senken. Dieser frühere Renteneintritt könnte in dem Maße abgeschmolzen werden, in dem sich die Lebenserwartung von Männern und Frauen angleicht.
14. Im Jahr 2006 lagen die absoluten Arbeitslosenzahlen in Deutschland bei den Männern im Jahresdurchschnitt um etwa 15,5% höher als bei den Frauen (http://www.sozialpolitik-aktuell.de/datensammlung/4/tab/tabIV22.pdf). Die Arbeitslosenquote betrug bei Männern und Frauen jeweils 12 Prozent (http://www.sozialpolitik-aktuell.de/datensammlung/4/tab/tabIV19.pdf). In der Altersgruppe bis 25 Jahren waren Männer im Jahr 2005 sogar um 40% häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen (http://www.dgb.de). Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist von 1992 bis 2006 bei Männern um 103 Prozent, bei Frauen um 70 Prozent gestiegen (http://www.sozialpolitik-aktuell.de/datensammlung/4/tab/tabIV22.pdf). Wir fordern eine Arbeitsmarktpolitik, die sich an der Realität der Arbeitslosenzahlen orientiert.
15. An Mädchen-Zukunftstagen („Girl’s Days“) bekommen Mädchen die Chance, geschlechteruntypische Berufe kennen zu lernen. Jungen wird diese Chance weitgehend und vorsätzlich vorenthalten, obwohl das „Forum Bildung“ die gleiche Teilhabe von Mädchen und Jungen an Maßnahmen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufe schon kurz nach dem PISA-Schock empfohlen hat. Unsere Forderung: flächendeckend Zukunftstage auch für Jungen!
16. Jungen weisen schlechtere Schulleistungen auf und stellen auf Haupt- und Sonderschulen die Mehrheit, auf Gymnasien die Minderheit der Schüler (www.bmfsfj.de). Als eine der Ursachen gilt der geringe Männeranteil bei erzieherischen und Lernberufen. Bekannt ist auch, dass Jungen sich im Bereich Motorik und Sprachkompetenz langsamer als Mädchen entwickeln, was ihre Chancen schon bei der Einschulung verschlechtert.
Jungen bekommen in der Schule jedoch auch dann schlechtere Noten als Mädchen, wenn sie den gleichen Wissensstand haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des Bundesbildungsministeriums, für den verschiedene Studien ausgewertet wurden. (www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,524828,00.html).)
Wir fordern eine verstärkte Männerförderung in den pädagogischen Berufen, damit Jungen in Kindergarten und Schule mehr männliche Bezugspersonen haben. Außerdem bedarf es einer deutlich stärkeren Berücksichtigung der Eigenarten von Jungen in Unterricht und Erziehung. Im Vorschul- und Grundschulbereich bedarf es der gezielten Jungenförderung in Sprachentwicklung und Motorik.
17. Jungen weisen laut PISA-Studie eklatante Defizite in der Lesekompetenz auf; weit höher als die Defizite der Mädchen in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften (http://pisa.ipn.uni-kiel.de/Kurzfassung_PISA_2003.pdf). Trotzdem werden vor allem Initiativen in Richtung mädchenorientiertes Lernen für Mathematik/Naturwissenschaften gestartet (z.B. „SINUS“). Ein eigenes Kompetenzzentrum soll die Integration von Mädchen und Frauen in naturwissenschaftliche Bereiche forcieren. Etwas Ähnliches für die Probleme der Jungs gibt es nicht einmal ansatzweise, wäre aber überaus notwendig. Wir fordern eine gezielte jungenspezifische Förderung im Bereich Lesekompetenz. Gleichstellungsstellen und Jugendeinrichtungen müssen neben der Mädchenförderung auch zu einer gezielten Jungenförderung verpflichtet werden.
18. Auch die speziellen Probleme ausländischer Jungen werden von der Politik häufig ignoriert. So stellte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Jahr 2004 eine Studie über die Situation der Migrationskinder in Deutschland vor, die sich ausschließlich mit der Situation der weiblichen Jugendlichen beschäftigte, ohne auf die männlichen Migrationskinder einzugehen (www.bmfsfj.de).
Beim Integrationsgipfel 2006 sowie im abschließenden nationalen Integrationsplan 2007 kam ebenfalls nur die Situation von Frauen und Mädchen zur Sprache. Migrantenjungen, also die größten Bildungsverlierer, wurden damit von der ersten Studie bis zum fertigen Integrationsplan gezielt und bewusst ausgegrenzt. Angesichts der Gefahren von Kriminalität, Drogen und Islamismus fordern wir, dass die Politik ihre Einseitigkeit in Bezug auf ausländische Jugendliche aufgibt.
19. Wenn über Zwangsheiraten und Ehrenmorde unter den in Deutschland lebenden Türken berichtet wird, ist fast immer nur von weiblichen Opfern die Rede. Dass auch türkische Männer gegen ihren Willen von ihren Familien verheiratet werden, findet so gut wie nie Erwähnung. Ebenso die Tatsache, dass ein Drittel der Opfer von Ehrenmorden in Deutschland Männer sind (http://www.igfm.de/?id=577, in der Türkei sogar zwei Drittel; http://www.dradio.de/nachrichten/200603031700/6). Hier fordern wir eine objektivere Berichterstattung von Politik und Medien.
20. Während viele Initiativen gegen Beschneidungen und Genitalverstümmelungen bei Frauen kämpfen, werden männliche Opfer dieses brutalen Ritus außer acht gelassen. Tatsächlich findet die rituelle Beschneidung von Jungen überall dort statt, wo auch Mädchen beschnitten werden. In Ländern der Dritten Welt werden solche Verstümmelungen auch um nichts weniger brutal vorgenommen als bei Mädchen, und die entstandenen Schädigungen sind gleichermaßen ernstzunehmen. Die männlichen Opfer dieses brutalen und überflüssigen Brauchs sind nicht weniger wert als die weiblichen. Beschneidungen ohne gesundheitlichen Grund gehören abgeschafft.
21. Die Rechte der Väter sind ausgesprochen lückenhaft. Schon in Artikel 6, Abs. 4 Grundgesetz wird die Diskriminierung der Vater-Kind-Beziehung festgeschrieben: ausschließlich Mutter und Kind stehen unter besonderem Schutz des Staates, Vater und Kind nicht. Diese verfassungsmäßig festgeschriebene Benachteiligung führt zur Sorge- und Umgangsrechtsdiskriminierung von Vätern im Trennungs- bzw. Scheidungsfall. So müssen viele Väter für ihre Kinder zwar Unterhalt zahlen, die Mütter können aber praktisch ungestraft den Kontakt zwischen Vater und Kindern sabotieren. Wir fordern: Müttern, die dem Vater hartnäckig und entgegen gerichtlich festgelegten Regelungen den Kontakt zum Kind verwehren, muss umgehend das Sorgerecht entzogen werden. Ziel sollte es sein, das Sorge- und Umgangsrecht grundsätzlich beiden Eltern zu erteilen, gleichgültig ob sie verheiratet, geschieden oder getrennt leben. Die gemeinsame Verantwortungsgemeinschaft für das gezeugte Leben darf nicht einseitig zerstört werden.
22. In diesem Zusammenhang ist auch der Paragraph 1626a aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch zu streichen. Er stellt eine Benachteiligung nichtehelicher Väter dar, indem er ihnen das Sorgerecht für ihre Kinder nur dann zugesteht, wenn die Mutter damit einverstanden ist. Auch gerichtlich können diese Männer eine Übertragung des Sorgerechts nicht durchsetzen. Insofern sind sie nur Väter von Mutters Gnaden und können bei Konflikten leicht ausgegrenzt werden. Unterhalt für das Kind zahlen müssen sie allerdings davon unabhängig und im vollen Umfang, was die Angelegenheit besonders grotesk macht. Unsere Forderung: Mit Anerkennung der Vaterschaft soll das gemeinsame Sorgerecht gelten, solange keine Kindeswohlgefährdung nach § 1666a BGB vorliegt.
23. Bisher sollten, nach dem Willen des Bundes-Justizministeriums, Vaterschaftstests von der Zustimmung der potenziellen Täterin (Straftat gemäß § 169 StGB: Personenstandsfälschung sowie gemäß § 263 StGB: Betrug) abhängig gemacht werden. Nicht nur die Deckung von Straftaten dabei ist bedenklich. Bei 10 bis 15% Kuckuckskindern wächst auch die Gefahr von juristisch relevantem Inzest, da gerade dort, wo häufig Kuckuckskinder entstehen (Nachbarschaft, Bekanntschaft, Arbeitsumfeld), nicht selten die Kinder auch ihre Partner wählen. Es muss sich zeigen, ob die geplanten Neuregelungen wirklich eine rechtliche Besserstellung zweifelnder Väter bringen. Wir fordern deshalb einen obligatorischen Abstammungstest nach der Geburt als Voraussetzung für die standesamtliche Eintragung.
24. Einer Studie des Bundesfrauenministeriums zufolge leiden auch Väter unter der Doppelbelastung von Beruf und Familie (vgl. http://www.wams.de/data/2006/03/05/855297.html). Diese Tatsache wird in der Öffentlichkeit bisher weitgehend ignoriert. Nicht zutreffend ist außerdem die häufig verbreitete Aussage, dass Männer sich zu wenig an der Hausarbeit beteiligen. Da Männer häufiger als Frauen berufstätig sind und auch längere Arbeitszeiten haben, ist es zunächst völlig natürlich, dass sie weniger Zeit für Hausarbeit aufwenden (können) als Frauen. Eine einfache Addition von Beruf und Hausarbeit (also Kochen, Bügeln, Putzen etc.) bei beiden Geschlechtern ist insofern irreführend, als viele überwiegend von Männern erledigte Tätigkeiten (Autowäsche, Reparaturen, Renovierungsarbeiten, Gartenpflege etc.) dabei außen vor bleiben (vgl. http://manndat.abplesk01.de/?id=46). Unsere Forderung: Wer die Doppelbelastung von Frauen bekämpfen will, muss fairerweise dasselbe auch bei Männern tun.
25. Die Herabwürdigung von Männern in unseren Medien sollte ebenso geächtet werden wie die Herabwürdigung von Frauen. Es gibt keinen Grund, die Diffamierung von Männern als einen Akt politischer Befreiung zu preisen. Hier geht es selbstverständlich nicht um Zensur, sondern darum, dass gegen entsprechende Schlagworte ("Männer sind Schweine"; "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann" und viele andere mehr) nachdrücklich Einspruch erhoben und eine Gegenposition eingenommen wird.
26. Im akademischen Bereich ist es dringend notwendig, die sogenannten Gender Studies nicht länger automatisch nur unter feministischer Perspektive durchzuführen. Wir fordern, einen neutralen Blickwinkel einzunehmen und Frauen- und Männerperspektiven gleichermaßen zu berücksichtigen.
27. Paragraf 8 des Bundesgleichstellungsgesetzes legt fest, dass Frauen im öffentlichen Dienst bevorzugt eingestellt und befördert werden dürfen, wenn sie in einzelnen Bereichen unterrepräsentiert sind. Eine entsprechende Quotenregelung für Männer gibt es nicht. Wir fordern die ersatzlose Streichung dieses Paragrafen oder die analoge Ausweitung auf Männer in unterrepräsentierten Bereichen. Chancengleichheit heißt gleiche Startbedingungen, nicht gleicher Zieleinlauf!
28. Die Gesetze schreiben die vorrangige Einstellung und Beförderung von Frauen selbst in Bereichen des öffentlichen Dienstes vor, in denen Frauen bereits massiv überrepräsentiert sind. Diese Regelung entbehrt mittlerweile jeglicher Grundlage. Deshalb fordern wir, dass ab einem Frauenanteil von 50% jegliche Frauenförderung eingestellt wird. Statt dessen sollte überall dort, wo Frauen überwiegen, eine gezielte Einstellung von Männern gefördert werden.
29. In der Bundesverwaltung und in verschiedenen Bundesländern haben Männer für die Tätigkeit der Gleichstellungsbeauftragten weder das aktive noch das passive Wahlrecht, obwohl diese Beauftragten eigentlich für beide Geschlechter zuständig sind. Wir fordern die volle Wiederherstellung des Wahlrechts für Männer. Schluss mit dem geschlechtsbedingten Betätigungsverbot!
30. Es gibt in der Bundesrepublik ein Bundesministerium und neun Länderministerien, in deren Bezeichnungen das Wort „Frauen“ vorkommt, aber kein einziges Ministerium, das in seinem Namen Männer aufführt oder sich dafür zuständig fühlt (http://manndat.abplesk01.de/?id=32). Auf kommunaler Ebene sind Gleichstellungsbeauftragte – bei denen es sich fast ausschließlich um Frauen handelt – zwar auf dem Papier für die Gleichstellung beider Geschlechter zuständig, kümmern sich jedoch faktisch nur um Frauenangelegenheiten. Die Politik des Gender Mainstreaming soll zwar die Lebenswirklichkeit von Frauen und Männern berücksichtigen, ist in der Praxis aber kaum mehr als die Fortführung der altbekannten Frauenpolitik. Wir fordern, dass Geschlechterpolitik nicht länger nur als Frauenpolitik verstanden werden darf, sondern genauso die Situation und Probleme der Männer ins Blickfeld nimmt. Die Posten der Gleichstellungsbeauftragten müssen paritätisch besetzt oder ganz gestrichen werden.
gesamter Thread:
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Arne H.,
08.07.2009, 13:18
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - Tom, 08.07.2009, 15:36
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - roger, 08.07.2009, 16:34
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - vomTurm, 08.07.2009, 16:55
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - DerZaungast, 08.07.2009, 17:27
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Isegrim,
08.07.2009, 18:20
- Totalitärer Ansatz, Zustimmung zu Isegrim! -
Mus Lim,
08.07.2009, 19:37
- MANNdat-Postulat ist viel besser und umfassender... - OlivER, 08.07.2009, 20:17
- Totalitärer Ansatz, Zustimmung zu Isegrim! -
Mus Lim,
08.07.2009, 19:37
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Mus Lim,
08.07.2009, 19:23
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Goofos,
08.07.2009, 22:53
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Mus Lim,
08.07.2009, 23:23
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Goofos,
08.07.2009, 23:56
- eigene Position - Mus Lim, 09.07.2009, 00:06
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Goofos,
08.07.2009, 23:56
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Mus Lim,
08.07.2009, 23:23
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Goofos,
08.07.2009, 22:53
- Eine These zur Männerbefreiung - Max, 08.07.2009, 19:42
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - OlivER, 08.07.2009, 20:02
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - Narrowitsch, 08.07.2009, 22:30
- Zehn Kommentare zu den Thesen - Peter, 09.07.2009, 02:43
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Andi,
09.07.2009, 05:25
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Arne H.,
09.07.2009, 20:18
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - Goofos, 09.07.2009, 22:41
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Arne H.,
09.07.2009, 20:18
- Eine These zur Männerbefreiung - Mustrum, 09.07.2009, 23:18
- Thesen von Matthias Matussek - Mus Lim, 13.07.2009, 05:14