Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu
Also zunächst erstmal danke für die Bemühung der Ausarbeitung.
Und ein zweites Danke für die Zurdiskussionstellen.
Ich halte es aber für einen grundsätzlich falschen Ansatz, väter-, mütter- oder kinderorientiert herangeben zu wollen.
Der zentrale Ansatz müsste die Familie sein, denn in der Familie kommen die Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse von Mann, Frau und Kind zusammen und muss dort austariert und ausbalanciert werden.
Die grundlegende Erkenntnis sollte sein, dass jeder Mensch, ob Mann oder Frau, Hetero oder Homo, Christ oder Muslim, CDU oder SPD, Bayern München oder Werder Bremen, Deutsch oder Zuwanderer …
einen Vater und eine Mutter haben, ggfs. noch Geschwister dazu.
Das nennt sich Familie.
Familie ist nicht, wo Kinder sind (dann wären Kindergarten, Schule und Jugendfeuerwehr auch Familie) oder alle aus einem Kühlschrank essen (das ist eine WG).
Dies sind die zehn Thesen der "Befreiungsbewegung":
1. Zentrale Motivation einer Männerbewegung: Artikel 3, Absatz 3 GG.
Zentraler ist Artikel 6, Absatz 1.
Den Diskriminierungsdiskurs finde ich kontraproduktiv und schädlich. Das führt regelmäßig zu Neiddebatten.
2. Der Geschlechterdiskurs sollte zum Ziel haben, die Gleichwertigkeit von
Mann und Frau über Gleichverpflichtung und Gleichbehandlung zu erreichen.
Wie will man die Gleichwertigkeit bei mit Minderwertigkeitskomplex beladenen Menschen erreichen?
Gleichwertigkeit wird ja nicht objektiv festgestellt sondern subjektiv gefühlt.
Bestes Beispiel sind die Frauen heute, die sich trotz aller Privilegien und Besserstellungen sich immer noch unterdrückt und benachteiligt fühlt.
Das mit der Gleichbehandlung ist auch schwierig, denn wir sind ja alle kleine Individualisten und wollen so gar nicht gleich sein. Am gleichen Lohn haben sich die Gewerkschaften über 100 Jahre vergeblich die Zähne ausgebissen. Nach dem Erfahrungen mit dem real existierenden Sozialismus scheint man sich damit abgefunden haben, dass es gleichen oder gerechten Lohn (praktisch) nicht geben kann. Wir sind ja verschieden und haben deshalb auch unterschiedliche Bedürfnisse. Sollen Männer und Frauen wirklich gleichbehandelt werden, bsp. bei Olympia gegeneinander antreten? Darf man Schwangere und Nichtschwangere gleich behandeln, Hörende und Taube, Sprechende und Stumme? Ich gebe einen berühmten Satz von Anatole France in diesem Zusammenhang zu beachten: "Das Gesetz in seiner erhabenen Majestät verbietet es Armen und Reichen gleichermaßen zu betteln, zu stehlen und unter den Brücken der Seine zu schlafen."
3. Ein ausbalancierter Geschlechterdiskurs geht über Verantwortungsteilung
zwischen Mann und Frau, aber nicht über die Diskussion einzelner Rechte.
Letzterer Disput gleitet zwangsläufig ab in den Diskurs Unterdrücker /
Unterdrückte.
Der Diskurs muss Loyalität, (Eigen/Mit)Verantwortung und Kooperation zum Gegenstand machen.
4. Die Frauenförderung durch Gender Mainstreaming bedarf im Nachhinein
einer Hinterfragung durch demokratische Prozesse.
Genderismus ist eine menschenverachtende Ideologie und gehört abgeschafft.
5. Verletzbarkeit des Menschen hat keine geschlechtstypischen
Ausprägungen.
i.O.
Wir müssen aber von der ichbezogenen Verletzlichkeitsdiskussion wegkommen.
6. Die Unterscheidung zwischen Form und Inhalt der häuslichen Gewalt
zeigt: Deren Ausübung beruht nicht auf geschlechtstypischen Konnotationen.
Männer werden Opfer überwiegend der öffentlichen Gewalt, besonders durch
andere Männer, oder per Gesetz (Beispiel: Wehrpflicht) ausgesetzt.
i.O.
Wir müssen aber vor allem davon wegkommen, dass das Zusammenleben von Mann und Frau von der Gewaltfrage dominiert wird. Da muss der Scheuklappenblick geöffnet werden.
7. Mann und Frau haben eine gemeinsame Geschichte - durch die mütterliche
Erziehung ihrer Söhne. Die Rolle der Mütter darf darum nicht ausgeblendet
werden.
i.O.
Aber: … mütterliche (und väterliche!) Erziehung …
8. Wenn Männer nicht handeln, werden sie langfristig behandelt. Das
bedeutet: Die männliche Subjektwerdung ist unerlässlich, um die
feministische Reduktion des Mannes auf die Biologie und die politische
Fremdeinwirkung zu überwinden.
i.O.
9. Männergesundheit: Männer haben (seit dem 2. Weltkrieg) weniger von den
gesellschaftlichen Prozessen profitiert als Frauen. Beispiel: höhere
Mortalitätsrate der Männer.
Sehr wichtig!
10. Mann muss sich wieder über seine Individualität und seine Potentiale
identifizieren. Nur so kann er auch nach außen seine (bisher ohne Protest
angenommene) Sündenbock-Funktion überwinden.
Der Mann muss sich wieder als (geachteter) Bestandteil der Familie verstehen und in dieser Rolle Anerkennung einfordern.
Es muss wieder gelernt werden, dass egoistisches Verhalten familienschädlich ist. Wenn die Familie verliert, verlieren letztlich alle.
Herzliche Grüße
Mus Lim
gesamter Thread:
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Arne H.,
08.07.2009, 13:18
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - Tom, 08.07.2009, 15:36
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - roger, 08.07.2009, 16:34
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - vomTurm, 08.07.2009, 16:55
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - DerZaungast, 08.07.2009, 17:27
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Isegrim,
08.07.2009, 18:20
- Totalitärer Ansatz, Zustimmung zu Isegrim! -
Mus Lim,
08.07.2009, 19:37
- MANNdat-Postulat ist viel besser und umfassender... - OlivER, 08.07.2009, 20:17
- Totalitärer Ansatz, Zustimmung zu Isegrim! -
Mus Lim,
08.07.2009, 19:37
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Mus Lim,
08.07.2009, 19:23
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Goofos,
08.07.2009, 22:53
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Mus Lim,
08.07.2009, 23:23
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Goofos,
08.07.2009, 23:56
- eigene Position - Mus Lim, 09.07.2009, 00:06
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Goofos,
08.07.2009, 23:56
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Mus Lim,
08.07.2009, 23:23
- Falscher Ansatz und begründete Meinung dazu -
Goofos,
08.07.2009, 22:53
- Eine These zur Männerbefreiung - Max, 08.07.2009, 19:42
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - OlivER, 08.07.2009, 20:02
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - Narrowitsch, 08.07.2009, 22:30
- Zehn Kommentare zu den Thesen - Peter, 09.07.2009, 02:43
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Andi,
09.07.2009, 05:25
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Arne H.,
09.07.2009, 20:18
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung - Goofos, 09.07.2009, 22:41
- Zehn Thesen zur Männerbefreiung -
Arne H.,
09.07.2009, 20:18
- Eine These zur Männerbefreiung - Mustrum, 09.07.2009, 23:18
- Thesen von Matthias Matussek - Mus Lim, 13.07.2009, 05:14