Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Troll-Training

Helen, Saturday, 27.06.2009, 01:33 (vor 6027 Tagen) @ Krischan.

Dann verstehe ich aber die Beschwerden in den Magazinen nicht, daß immer
weniger Frauen einen Mann finden.

Die Magazine machen damit Schlagzeilen. Aber Tatsache ist doch, dass viele Männer und Frauen einen "Rückzieher" machen, keine Lust mehr haben auf den Beziehungsstress und sich allein oder mit ihrem sozialen Umfeld (Freunde, Freundinnen, Familie) durchs Leben "schlagen". Scheint doch ein Trend zu sein. Keine Singles mehr im klassischen Sinne sondern Netzwerker, die sich sozial gut aufgehoben fühlen und auf eineN PartnerIn verzichten. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das subjektiv so wahrnehme und welche Zahl wirklich dahinter steckt.

Ich habe heute nichts gefunden, es war mir aber auch nicht allzu wichtig.
Wer ist bei denen eigentlich fürs Häuserbauen, Baumfällen, Jagen,
Kriegführen, Töten und junge Sterben zuständig? Und womit und was spielen
die Mädchen lieber und womit und was die Jungs?

Schade. Es gibt eine Menge "matrilineare" Gesellschaften, in denen die Frauen über Besitz und Geld verfügen, mehrere Liebhaber haben und Vaterschaft in unserem Sinne keine Rolle spielt. Sehr beeindruckend zu sehen z.B.im Norden von Malawi. Bei den Waraos ist es allerdings wirkiche extrem. Die Frauen sind absoult dominant, suchen sich ihre Männer selbst aus. Kriege gibt es in dem Sinne keine, weil man über andere Konfliktregelungen verfügt. Die Mädchen werden früh auf ihre führende Rolle vorbereitet, vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Jungs lernen das Fischen von den Männern. Häuser bauen alle zusammen. Aber diese Kulturen verschwinden nach und nach, da die westliche Globalisierung voranschreitet. Trotzdem interessant zu sehen. Zweifelhaft ist hier nichts, lies es nach, wenn du willst.

Das dürfte seit Bruce Reimer nur noch vollvernagelten Köpfen und denen,
die Bruce Reimers Geschichte nicht kennen ein Streitthema sein.
(Zum Nachlesen seine
Geschichte)

Mittlerweile weiß man, dass die Geschlechter viel weniger unterscheidet als bisher angenommen. Sie haben die gleichen Voraussetzungen und Möglichkeiten. Die Kultur, in der du lebst, bestimmt darüber, was du normal findest. In Indien bekommst du ganz viel Geld, wenn du als Mann ein Mädchen heiratest, in vielen arabischen Ländern wirst du dagegen arm dabei. Undsoweiter. Wir sind kuturelle und individuelle Wesen, keine biologischen Terminatoren.


Wenn es so wäre wie du es hier präsentierst, müßten Männer in Scharen zu
den Kindertagesstätten strömen, Frauen bei der Luftwaffe die Tore einrennen
und beide gemeinsam für mehr Plätze bei den Kindertagesstätten auf die
Straße gehen. Nichts dergleichen passiert, trotz Vollgaskonditionierung auf
Gender.

Und so ist es doch auch. Die welt verändert sich. ber noch wirkt die "alte Konditionierung". Wir kennen es nicht anders, wissen es nicht anders. Wir finden unser Rollenverhalten ganz "normal" und fertig. Doch es bewegt sich was. Es gibt Frauen in "Männerberufen" und umgekehrt. Vor zwanzig oder dreißig Jahren noch ganz undenkbar! Vor hundert Jahren hätte niemand auch nur einen Gedankne daran verschwendet.

Ich erinnere mich hier auch

lebhaft an den Besuch bei einer Freundin, Feministin, wenngleich eine von
der erträglichen Sorte; wir vermeiden die Thematik halt meist, so kommen
wir miteinander klar. Sie hat eine Tochter, die in jungen Jahren schon die
typischen Mädchenverhaltensweisen zeigte. Von wem sie das hat ist ihrer
Mutter ein Rätsel, von ihr jedenfalls bestimmt nicht. Wer kein Feminist
ist, dem ist das kein Rätsel, wer akzeptiert, daß Jungs Jungs und Mädchen
Mädchen sind, macht sich darüber nicht mal Gedanken, weil es einfach ganz
normal ist.

Wir erwarten bewusst oder unbewusst von unseren Kindern, dass sie sich so oder so verhalten. Die Umwelt tut ihr Übriges. Es gibt niemanden (auch deine Freundin nicht), der von dieser gelernten Konditionierung frei ist. Doch wie gesagt - alles ist möglich. So sind Jungs eben keine Jungs und Mädchen keine Mädchen. Sie sind es im biologischen Sinne, aber die Rollen, die sie in unserer Gesellschaft spielen, sind eine ganz andere Sache.

Wer sind denn die Welteroberinnen?
Und ob ein Hausmann mehr zu sagen hat, hängt allein davon ab, wie kräftig
er ihr Contra bietet, wenn sie sich in seine Angelegenheiten einmischt.

Wie gesagt, es geht langsam voran. Man stelle sich vor, man hätte den Menschen in den Fünfzigerjahren gesagt, dass Deutschland eine Kanzlerin hat und die USA einen schwarzen Präsidenten. Und Welteroberinnen gibt es jede Menge, Hausmänner auch.


Wieso sollte ich mich mit Geld locken lassen? Ich habe ein eigenes
Einkommen!

Das sagen sich viele Frauen auch heutzutage.

Ich bin ein Mann. Wenn eine Frau bei mir landen will, muß sie

anständig, geistig fit sein und gut aussehen.

Würden viele Frauen umgekehrt sicher auch so sagen.

Also eigentlich das, was

wahrscheinlich in der Steinzeit schon galt. Zudem: Schau dir mal die Zahlen
des Statistischen Bundesamtes an: Wer auf eine Frau mit Versorgereinkommen
wartet, der wartet mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bis er schwarz wird.
Aber zu dieser Erkenntnis bedarf es keiner Statistiken. Dazu reicht der
gesunde Menschenverstand und ein paar offener Augen.

Kenne genug gutverdiende Frauen, die ihre ganze Familien inklusive Mann ernähren. Warum auch nicht? Wer mehr Geld verdient, sollte nicht zu Hause bleiben. Wir leben in der Wirtschaftskrise.


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