Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Troll-Training

Helen, Friday, 26.06.2009, 00:11 (vor 6028 Tagen) @ Krischan.


Die Libido der Frauen ist der Wunsch begehrt zu werden.
Die Libido des Mannes ist der Wunsch nach Kopulation.


Die Frauen begehren das Begehren des Mannes.
Die Männer begehren das Begehren der Frau.
Beide wollen Liebe und Sex.

Das ist im Prinzip dasselbe.

Nein, das ist es nicht. Bei der ersten Version fehlt das Begehren des Mannes nach einem Begehrtwerden. D

Selbstverständlich hat eine Frau Macht, wenn ein Mann sie begehrt. Und
wenn Kinder da sind, wird Geld gebraucht. Entweder geht sie selbst arbeiten
oder läßt den Mann ran. Da die Ethnologen die Gesellschaft, in der die Frau
das hauptsächliche Geld ranschafft noch nicht gefunden haben, gehe ich
davon aus, daß der Mann dafür zuständig ist.

Es gibt ethnologisch gesehen sehr viele unterschiedliche Formen des Zusammenlebens. Hier ein Beispiel für eine (noch) existierende matrilineare Form:
http://www.geoglobant.de/ftopic75.html

Die Männer müssen auch auf die Kinder aufpassen und gleichzeitig für Nahrung sorgen. Die Frauen regieren und verdienen das Geld. Sie entscheiden auch, wer wieviel Nahrung bekommt. Die Männer sind recht dünn.

Damit wir uns recht verstehen - das ist nicht das Paradies. :) Aber es zeigt deutlich, dass der Mensch eben nicht nur eine Wahl hat, sondern viele. Er lebt in einer bestimmten Kultur und "glaubt" daran. Auch in diktatorischen Systemen gab und gibt es immer wieder Menschen, die diese für "normal" halten. Was das Zusammenleben von Mann und Frau betrifft, so existieren keine einheitlichen Verhaltensmuster, nur gesellschaftliche "Rollen", die erlernt und weitergegeben werden.

Es gibt aber keine Gesellschaft, in der Geld ranschaffen Frauensache und
Kinder hüten Männersache ist.

Siehe oben.

Männer und Frauen verlieren gerade Macht in
ihrer ursprünglich patriarchalisch vorgegebenen Rolle. Sie versuchen

das

auszugleichen.

Inwiefern verlieren Frauen worin ihre Macht? Das ist nun doch mal ein
spannender Punkt.

Das führt vielleicht zu weit hier. Ich hab es auch schon mal geschrieben. Die Kurzform: Macht ist nicht gleichbedeutend mit Herrschaft. In der Tradition des antiken und jüdisch-christlichen Erbes haben Frauen die "informelle" Macht zu Hause. Das soll sie darüber hinwegtrösten, dass sie keine institutionalisierte Macht haben, über die die Männer verfügen. Stattdessen sollen Frauen mit List und Tücke ihre Macht indirekt über den Mann ausüben, um so auch gesellschaftlich eine gewisse Macht ausüben können. Diese "Idee" löst sich gerade auf. Die westliche Welt verabschiedet sich von ihrem christlich-jüdischen Erbe. Die Gleichberechtigung greift die beiden Machtbereiche an. Das also ist der Machtverlust, von dem ich sprach. Er betrifft natürlich beide Geschlechter.


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