Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Partei für ihre Klientel?

Abe, Wednesday, 24.06.2009, 19:33 (vor 6029 Tagen) @ sonnenlilie

Therapeuten und Therapeutinnen haben Partei für ihre Klientel
zu ergreifen.

Diese Aussage ist grundlegend falsch und zeigt sehr deutlich, dass das Hilfsangebot definitiv nicht professionellen Grundlagen entspricht ! Denn Therapeuten sind im Gegensatz zu Frauenhelferinnen nicht die "Verbündeten" ihrer Patienten, sondern eine objektive Instanz. Therapeuten urteilen oder bewerten nicht! Und Partei zu ergreifen könnte bedeuten, eine Erkrankung zu manifestieren, sie zu vertiefen, statt zu heilen!

Wenn ein Patient z.B. davon überzeugt ist, dass die Satellitenschüssel des Nachbarn ihn mit dämonischen Strahlen verseucht, weil auf der Schüssel "SatAn" geschrieben steht, dann bekräftigt der Therapeut ihn nicht in diesem wahnhaften Glauben. Wenn aber eine Frau glaubt, Opfer von "Männergewalt" (und nicht Opfer eines Einzelnen) geworden zu sein, wird diese neurotische und männerfeindliche Wahrnehmung durch unprofesionelle Hilfe noch zusätzlich verstärkt. Das hilft dem Opfer aber nicht dabei, das Trauma zu verarbeiten.

Und das ist der Knackpunkt: Wenn die Frauen das Frauenhaus verlassen, sind sie immer noch traumatisiert. Sie haben immer noch nicht sich selbst, ihr eigenes Verhalten, ihre Empfindungen und Wahrnehmungen in Relation zum tatsächlichen Geschehen setzen können. Und gerade wenn Frauen oft - wie behauptet - glauben, selbst Schuld an dem zugrundeliegenden Konflikt zu sein, oder eine Mitschuld zu tragen, wird der innere Zwiespalt (temporäre Dissoziation) durch die simple Polarisierung in Opfer und Täter nur noch größer. Was dort ideologisch basiert als "Wahrheit" vorgegeben wird, entspricht schlicht nicht der eigenen Wahrnehmung!

Statt also therapeutisch zu helfen, werden die Betroffenen dahingehend manipuliert, das Geschehene zu verdrängen - damit sie ins bipolare Muster des Femininsmus passen. Dadurch kann jedoch ein latenter innerer Konflikt entstehen, eine Abspaltung, die langfristig zu einer ernsthaften psychischen Erkrankung führen kann.
Irgend jemand hat dieses Vorgehen, in einem ähnlichen Zusammenhang, als "Mißbrauch mit dem Mißbrauch" bezeichnt. Das triffts schon ziemlich genau!

Ich bin nach derzeitigen Informationen sicher, dass die meisten Frauen, die freiwillig ein Frauenhaus aufsuchen, nur einen Ausweg aus konfliktbeladenen Beziehungen suchen, also gar nicht wirklich durch Gewalterfahrungen traumatisiert wurden. Ungeklärt bleibt dabei auch die Schuldfrage, also durch wessen Verhalten diese Konfliktsituation entstanden ist oder aufrecht erhalten wird. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass Frauenhäuser auch "Verursacherinnen" aufnehmen und "schützen". Spätestens damit fällt dann für mich jedweder Anspruch auf öffentliche Finanzierung weg, denn Beziehungskonflikte, aus denen keine akute Gefährdung hervorgeht, muss jeder selbst lösen können!

Anders sieht es bei echten Opfern von Gewalt aus. Traumatisierte Frauen sollten auch weiterhin Hilfe bekommen, ebenso wie Männer, allerdings - wie auch Prof. Amandt fordert - auf einer entideologisierten und professionellen Ebene.

Abe


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