Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sieh an! Sieh an!

Zeitgenosse, Saturday, 01.09.2007, 23:09 (vor 6684 Tagen) @ Chato

P.S.: Nur am Rande - der berüchtigte Chefankläger der Moskauer Prozesse
von 1936-38 hieß nicht Wischnewski, sondern Andrej Wyschinski.

Stimmt. Freislers Vorbild.

Die russische Seele ist eine Kollektivseele. Die empfinden weniger als Individuen, denn in der Gruppe. Das zeigt sich in vielerlei Hinsicht. Im Zweiten Weltkrieg desertierten Russen fast immer geschlossen im gesamten Verband, oder hielten Stand - je nachdem. Es gibt etliche Wehrmachtsberichte darüber, daß eine kleine Stimmungsschwankung, eine ganze Kompanie erfassen und dann gemeinsam in die eine oder andere Richtung ausschlagen lassen konnte. Es gab kaum einzelne, versprengte Überläufer. Wenn, dann die ganze Einheit.

Diese seelische Gruppendisposition ist es wahrscheinlich auch, die die Russen irrtümlich am Kommunismus, der ja eine deutsche Erfindung ist, hat begeistern lassen: Die Klassentheorie sprach sie entsprechend ihres Kollektivgeistes an.

Wie das Christentum in einer originären kulturellen Form Rußlands erscheinen wird?! Ich meine jetzt nicht, die bisherige Orthodoxie, welche mehr ein Verwahren der Byzantinischen Überlieferung als etwas von Russen Gemachtes ist. Bei uns war eine zeitlang eine Praktikantin aus St. Petersburg auf der Arbeit. Sie sagt, die Kirchen seien dort voll. Die Religion hat Zulauf.

Mit den Russen wird im Osten ein kommunitarischer (um nicht das verbrauchte Wort "kommunistischer" zu gebrauchen) Kulturkreis heraufziehen, etwas tief seelisch Kollektivistisches. Keine Sowjetunion mehr mit im Abendland entlehnter Fraseologie. Sondern eine tief religiöse Frühzeit, eine Kultur. Und das Ganze kolllektivistisch. Die Sowjetunion war der Prolog dazu.

Gruß

Zeitgenosse


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