Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zum Thema "Freie Presse"

DvdRl, Saturday, 01.09.2007, 06:41 (vor 6685 Tagen) @ Zeitgenosse

Ich habe mir die Tage mal zur Abwechslung die Frankfurter Rundschau
gekauft. Der Leserbrief-Teil war in dicken, fetten Lettern überschrieben
mit: Rechte Gesinnung ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
Die darunter veröffentlichten Leserbriefe pöbelten uniform gegen
abweichende Meinungen. Was Rechte denn überhaupt zu sagen haben könnten.
Daß ihr Geschichtsbild falsch sei.

Ich habe genau diese Aussage im Heise-Forum von jemandem aufgeschnappt. Ich war vollkommen perplex, ob der Perfidität. Das Forum schäumte dann auch auf bis zum Hass-Exzess. So einfach ist es schon, die Menschen marschieren zu lassen.

Merke: Seine Meinung äußern darf nur noch derjenige, bei dem abzusehen
ist, daß seine mutmaßliche Äußerung konform ist.

Ganz genau! Und sie vertreten das mit einer solchen Selbstverständlichkeit, daß man sich fragt: "Merken die das eigentlich nicht?"
Und diejenigen, die genau wissen, was das eigentlich bedeutet, sind stumpf bösartig.
Das Schlimme ist, daß das Ganze mit Projektionen und Vorurteilen einhergeht, die starke Energien freisetzen. Also besser aus der Schußbahn bleiben.

Das ist die Auffassung vom Grundrecht Meinungsfreiheit, die offenbar in
weiten Teilen des SPD-nahen Spektrums vorhanden ist.

Man muß aber auch sagen, daß davon alle Linken Gruppierungen (und auch die Rechten natürlich) betroffen sind. Und es ist ja noch viel weitreichender: Ich habe eine Doku gesehen, in der Autonome und Linksradikale einen Anschlag auf jemanden, der Vorträge und Seminare abhält, ausführten. Hinterher haben sie sichtlich Stolz in die Kamera gesagt, daß das ihr "Beitrag zur freien Meinungsäußerung" gewesen sei. Und das nur, weil jemand ihnen gesagt hat, daß ihr Opfer angeblich Antisemit sei. Dabei konnten sie während des Interviews keinen einzigen Beweis vortragen, daß das so wäre. Das störte die aber nicht im Geringsten! Im Gegenteil: Man sonnte sich sogar in der eigenen Bösartigkeit (und wähnte sich dabei auf der guten Seite). Alles dient dabei nur noch der Rechtfertigung und wenn man keine hat, ist es auch wurscht. Irgendwas wird einem ja hinterher schließlich schon einfallen!
Man lebt völlig ohne Prinzipien und das macht die Sache so einfach!
Das sind Abgründe.
Der heutige Mensch handelt bösartig, in der festen Überzeugung, etwas Gutes zu tun.
Die Überzeugung dahinter ist also: Ich tue Gutes, indem ich Böses tue!
Und weiter: Das Böse ist daher das Gute.

Das ist die vollkommene Perversion.

Der nächste Schritt wird sein: Man tut einfach Böses. Weil die Notwendigkeit der Illusion als "Gut" dazustehen, wegfallen wird. Das Resultierende ist die Mentalität und eine Welt von Auftragskillern, Folterern und Serienbetrügern. Logischerweise einhergehend mit völliger Vereinzelung und Entfremdung (weil das keiner aushält). Ich glaube, das passiert JETZT gerade.

PS: Ich habe irgendwo mal aufgeschnappt, daß Deutschland wegen Verletzung
der Meinungsfreiheit sogar im Menschenrechtsbericht des
US-Außenministeriums gerügt wird.

Das würde mich nicht wundern. Allerdings gehört das zur Politik eines jeden Landes heutzutage, ein anderes Land der Menschenrechtsverletzungen zu bezichtigen und selbst das Gleiche zu praktizieren. Wir machen das zur Zeit mit China.

Gruß,
DvdRl


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