Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Keine Lösung

Garfield, Wednesday, 20.06.2007, 13:11 (vor 6757 Tagen) @ Flint

Hallo Flint!

Wenn es wirklich nur solche rückgratlosen Schweine unter den Politikern gibt / geben sollte, dann braucht man sowieso nicht mehr wählen zu gehen.

Es gibt natürlich auch Politiker mit Rückgrat. Die kommen aber üblicherweise nicht ganz nach oben. Echte Idealisten haben nämlich gar keinen so starken Drang nach viel Macht und viel Geld. Die bleiben deshalb meist schon auf der kommunalen Ebene hängen. Regional können die dann durchaus etwas bewegen, aber das wird oft durch die Mißwirtschaft der Spitzenpolitiker wieder zunichte gemacht. Diejenigen dagegen, denen es vorrangig um Macht und Geld geht, haben dementsprechend einen sehr starken Drang, möglichst schnell aufzusteigen. Wenn sich dann oben erst einmal zuviele von denen gesammelt haben, dann sorgen die dafür, daß möglichst niemand mehr nach oben kommt, der ihre Mißwirtschaft irgendwie stören könnte.

Dann brauchen wir eben ein anderes System.

Richtig, das brauchen wir dringend. Wer aber könnte das beschließen? Nur unsere Spitzenpolitiker. Da die aber mehrheitlich gar nicht an einem neuen System interessiert sind, werden die sich schwer davor hüten. Da beißt sich die Katze dann in den Schwanz.

Ja und? Muß ich die berücksichtigen?

Ja. Wenn man erfolgreich sein will, muß man alle relevanten Faktoren berücksichtigen, ganz besonders auch die, die man gegen sich hat. Beim Wahlboykott hat man quasi alle gegen sich, die mit dem System zufrieden oder zumindest nicht extrem unzufrieden sind und deshalb weiter die etablierten Parteien wählen.

Das ist egal. Wir brauchen die Frauen nicht.

In dieser Hinsicht schon. Sie stellen mehr als 50% der Wähler, und auch deshalb werden die Spitzenpolitiker ihre Interessen immer vorrangig sehen.

Ich sehe z.B. nicht ein, warum Männer zu Millionen im Krieg für das Vaterland sterben, und nachher die Männer bei Wahlen stimmanzahlmäßig bestraft werden sollten. Die Anzahl der gefallenen Männer sollte mitzählen, bzw. sollten Männer 1+x Wahlstimmen bekommen, oder eine andere entsprechende Lösung.

Das fände ich ehrlich geschrieben genauso undemokratisch wie ein Kinderwahlrecht für Mütter. Außerdem sterben ja zur Zeit glücklicherweise auch nicht Millionen deutsche Männer im Krieg.

Was wäre, wenn tatsächlich mal jemand das Richtige wollen würde, und das auch sagt, und auch noch gedenkt, dies nach der Wahl so einzuhalten wie er es gesagt hat?

Der findet dann keine Sponsoren und kann sich deshalb keine professionellen Fernsehwerbespots leisten und auch nicht Millionen Wahlplakate im ganzen Land bis hinein ins kleinste Dorf. Der kann dann auch nicht für den Wahlkampf durch ganz Deutschland touren, weil ihm leider das Geld dazu fehlt. Letztendlich kann er froh sein, wenn er überhaupt genügend Unterstützer zusammen bekommt, um zur Wahl antreten zu dürfen. Und vom Erreichen der 5%-Hürde kann er nur träumen.

Außerdem, je länger die Unzufriedenen ignoriert werden, desto unzufriedener werden sie. Und je mehr Unzufriedene es gibt, die immer noch unzufriedener werden? Irgendwann werden sie berücksichtigt werden MÜSSEN!

Unsere Spitzenpolitiker sehen das offensichtlich anders. Die sagen sich, daß es ja bisher auch so lief und bestimmt noch weiter so laufen wird. Die Realität gibt ihnen bisher recht, und viel weiter sehen sie auch nicht. "Nach mir die Sintflut" ist da das Motto.

Das sehe ich etwas anders. Wenn man dir 2 Sorten Hundekuchen anbietet, einen mit Hühnchengeschmack und einen mit Schweinegeschmack, nimmst Du dann den weniger schlechten? Ich nehme KEINEN!

Und wenn es sonst nichts zu essen gibt? Was tust du dann? Bist du dir sicher, daß du lieber verhungern würdest als letztendlich doch in den Hundekuchen zu beißen?

Hingegen, wenn es so läuft wie bisher, kann sich jeder einreden, die Wähler hätten sie gewählt, weil sie ihr Programm gut finden. Und das ist die falsche Botschaft. Von da an wird es immer falscher und falscher.

Klar. Deshalb muß man ja entweder kleine Parteien wählen oder auch mal eine größere Partei, die in einem wesentlichen Punkt in die richtige Richtung tendiert. Letzteres bringt zwar meist auch nichts, weil die Wahlversprechen nach der Wahl eh wieder vergessen werden, aber dann können die Spitzenpolitiker sich nicht mehr so einfach Illusionen über den wahren Willen des Volkes machen.

Ich muß ehrlich zugeben, mit Politik hab? ich?s nicht so, wahrscheinlich wegen dieser taktischen Lügerei

Das kann ich gut verstehen. Deshalb wäre ich in der Politik auch völlig falsch.

Freundliche Grüße
von Garfield


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