Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Keine Lösung

Garfield, Tuesday, 19.06.2007, 21:08 (vor 6758 Tagen) @ Flint

Hallo Flint!

Das Problem besteht darin, daß die Spitzen-Politiker genau wissen, daß sie niemand, der klar bei Verstand ist, wählen würde, wenn sie ihre Ziele dem Wähler ehrlich darlegen würden.

Sicher analysieren sie unerschlossene Wählerpotenziale. Aber nicht etwa im Hinblick darauf, was sie den Nichtwählern real bieten könnten, sondern allerhöchstens mit der Zielsetzung, auch diesen Wählern noch irgendetwas vorzugaukeln, was sie vielleicht an die Urnen bringt.

Nach der Wahl ist das dann eh wieder vergessen.

Soweit wirst du mir wahrscheinlich noch zustimmen. Denn das ist ja kein Widerspruch zu deinem Wahlboykott-Aufruf, eher im Gegenteil.

Wenn die Nichtwähler nun einfach stur bleiben und nicht zu den Wahlen gehen, dann finden die Politiker das zwar schade, aber wirklich stören tut sie das nicht. Sie kriegen ja durch die übrigen Wähler immer noch ihre Sitze zusammen. Wahlboykott könnte wirksam sein, wenn sich sehr viele Menschen daran beteiligen würden, aber das wird so bald nicht geschehen. Es gibt ja durchaus Menschen, die in irgendeiner Form vom bestehenden System profitieren. Nachteile für Männer interessieren viele Frauen beispielsweise wenig, und Frauen stellen über 50% der Gesamtbevölkerung und damit auch der Wähler (ihr Anteil unter den Wählern dürfte sogar noch höher sein als an der Gesamtbevölkerung). Solange noch eine nennenswerte Prozentzahl wählen geht, stört es die Politiker nicht wirklich, wenn es eine größere Zahl von Nichtwählern gibt.

Unter diesen Bedingungen hat Wahlboykott eben ganz klar den Effekt, daß die Unzufriedenen noch mehr ignoriert werden und man sich noch mehr auf die Zufriedenen und auf die Schwankenden konzentriert.

Aber selbst wenn du Recht hast: Gerade dann wäre es doch ein viel deutlicheres Zeichen, eben die Männerpartei zu wählen (wenn sie denn hoffentlich antritt)! Das wäre ein klares Signal, das man mit Nichtwählen so nicht geben kann. Als Nichtwähler tut man nur seine Unzufriedenheit kund, und hofft, daß die Politiker die Gründe dafür begreifen. Die sind dazu aber leider oft zu weltfremd, fürchte ich. Oft wollen sie die Realität wohl auch gar nicht sehen.

Freundliche Grüße
von Garfield


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