Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gedanken zum Osloer Anschlag

Narrowitsch, Berlin, Tuesday, 26.07.2011, 11:41 (vor 4630 Tagen) @ Manifold

Ähnliche Fragen gehen mir auch durch den Kopf:

Andersdenkende ernstgenommen hätten? Hätte Breivik nicht den Weg in die
sinnlose Radikalität antreten müssen, wenn die politischen Eliten und
Meinungsmacher ihm und den Klagen des Volkes zugehört hätten?
Wir werden es leider nie erfahren.

Zwar kann von den Klagen des Volkes im Sinne des Attentäters keine Rede sein, doch auch wenn nur 1/3 oder 20% der Norweger die gängige Politik befohlener Korrektheit ablehnten, wäre es für einen demokratischen Staat zwingend geboten,noch dazu einem, der sich als besonders "offen",besonders liberal versteht,den Anschauungen seiner Kritiker mit Aufmerksamkeit zu begegnen - es könnten sich womöglich auch vernünftige oder stichhaltige darunter finden lassen.

Doch verhält sich - vermutlich- das norwegische Gutmenschentum dem deutschen ähnlich: Jeder anders gedachte Weg als der propagierte gehört aus der gesellschaftlichen Debatte verbannt, die ihn denken, müssen mit Ächtung und Schlimmeren rechnen.Das schafft Ohnmachtsgefühle und bringt gelegentlich Aktivitäten zur Überwindung der Ohnmacht in Gang. Auch der islamistische Terror wird wohl dort seine Ursachen haben. Es wäre hohe Zeit sich mit diesem Erklärungsversuch auseinanderzusetzen.

Doch statt nach den tiefer liegenden Ursachen für die irre Mörderei zu forschen, so wie sie es bei Baader und Mainhof liebten, bringen die eifrig Immerguten ihre klagenden, aggressiven Gebetsmühlen zum Rattern. Und saugen Honig für ihr Tun aus der menschlichen Katastrophe.

In der Tagesschau (Tagesthemen?) gestern gab der Kommentar schon mal die Richtung vor,wie es weiter gehen soll:Foren beobachten und öfter mal in Wohnungen abhören.

Auch wir dürfen schon jetzt damit rechnen, in die Nähe potenzieller Terroristen gerückt zu werden.

Das ist nicht zum Lachen.

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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