Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme
Als Antwort auf: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme von Peter am 13. Mai 2002 05:23:32:
Kinder sind vom Handeln des Staates stärker betroffen als die meisten erwachsenen Nicht-Rentner, sowohl direkt durch Kindergarten und Schule als auch indirekt durch Weichenstellungen fuer die Zukunft. Ich fände es gut, wenn die Sorgeberechtigten fuer das Kind stärker Einfluss nehmen können auf die Prioritäten des Staates und dies z.B. durch die Ausuebung des Wahlrechts an Kindes statt:
Ein Mann, eine Stimme; eine Frau, eine Stimme; ein Kind, eine Stimme)
Ein Problem: Wenn ein Kind zwei Sorgeberechtigten hat, teilen diese sich die Stimme des Kindes. Wie zählt man halbe Stimmen?
Gruß,
Peter
hallo Peter,
was veranlasst dich, zu glauben, zu ahnen, daß dadurch die belange der kinder verstärkt berücksichtigt werden?
pardon, aber ich halte diese politische forderung von frau schmidt naiv, ja sogar dümmlich. den fälligen paradigmenwechsel zu einer *sozialen gesellschaft* einzuläuten mit einer spaltung in menschen mit kinder und menschen ohne kinder.
in einer *offenen gesellschaft* (um den begriff poppers zu gebrauchen), in der sich jeder entscheiden kann, ob er und wieviel kinder er haben will, wie er seine individuelle lebensplanung gestalten will, kann kein unterschiedliches stimmrecht eingeführt werden.
politik würde verkommen zur *schlacht um die kinderbesitzer* und würde zu einer *ökonomisierung der kinder* führen, gerade von denen, die sich den teufel um die heranwachsenden kinder und erwachsenen bemühen. eine soziale politik schließt alle gesellschaftsmitglieder ein, ob mit kind oder ohne kind, ob alt oder jung, ob mann oder frau.
du übersiehst, daß *eltern mit kinder* nicht zwangsläufig eine politik für kinder einleiten würden. dies ist eine vorstellung, die in meinen ohren recht naiv klingt. es geht um die stärkung der individuellen rechte der kinder gegenüber erwachsenen und die sind teilweise auch eltern. wenn du die diskussionen über *kinderschutz* verfolgst, über das *züchtigungsverbot*, wirst du häufig eine vehemente ablehnung dieser rechte spüren.
wie gesagt, es geht um stärkere individualrechte der kinder und nicht um einen machtzuwachs der eltern gegenüber nicht-eltern, der demokratisch auch nicht legitimiert ist.
wenn du von einen neuen generationenvertrag schreibst, dann würde ich dir gerne entgegnen, es geht in erster linie um den *erhalt und ausbau einer sozialen gesellschaft für alle*. was hindert uns daran, die finanziellen ressourcen so einzusetzen, daß kinder, alte, kranke, sozial schwache, daran partizipieren?
es ist deswegen keine frage, ob man ein kind hat oder nicht, um eine andere politik für kinder zu gestalten. es ist eine frage der gesellschaftspolitischen einstellung.
gruß
gesamter Thread:
- SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« -
Joachim,
12.05.2002, 13:37
- Re: SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« -
Frau*****,
12.05.2002, 17:11
- Re: SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« -
Rüdiger,
13.05.2002, 01:16
- »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Peter,
13.05.2002, 08:23
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Quixote,
13.05.2002, 10:25
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Peter,
13.05.2002, 19:41
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme - Nordlicht, 14.05.2002, 12:22
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Peter,
13.05.2002, 19:41
- Re: »Familienwahlrecht« macht Un-Sinn und bringt Probleme noch und nöcher -
Rüdiger,
13.05.2002, 18:59
- Re: »Familienwahlrecht« macht Un-Sinn und bringt Probleme noch und nöcher - Jörg, 13.05.2002, 19:48
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme noch und nöcher - Peter, 13.05.2002, 20:07
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Frau*****,
13.05.2002, 19:35
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Peter,
13.05.2002, 20:40
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Frau*****,
13.05.2002, 22:57
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme - Peter, 14.05.2002, 08:06
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Frau*****,
13.05.2002, 22:57
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Peter,
13.05.2002, 20:40
- Re: »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Quixote,
13.05.2002, 10:25
- »Familienwahlrecht« macht Sinn und bringt Probleme -
Peter,
13.05.2002, 08:23
- Re: SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« -
Rüdiger,
13.05.2002, 01:16
- Re: SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« -
Jens,
13.05.2002, 21:44
- Re: SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« -
Peter,
14.05.2002, 07:48
- Re: SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« - Jens, 14.05.2002, 15:41
- Re: SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« -
Peter,
14.05.2002, 07:48
- Re: SPD-Vize Renate Schmidt fordert »Familienwahlrecht« -
Frau*****,
12.05.2002, 17:11
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