Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Lyssenko

Doink, Monday, 23.05.2005, 22:31 (vor 7507 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Lyssenko von susu am 23. Mai 2005 18:27:42:

Können wir uns darauf einigen, daß die Kombination "Holocaust-leugnen, Klu-Klux Klan und American Nazi-Party gut finden und Schwarze und Juden für der Arischen Rasse unterlegen halten" der Extremem rechten zuzuordnen ist? Ganz unabhängig vom Standpunkt?

Sicher. Wobei es "friedliche" Spinner, die im Ausnahmefall auch für Gewaltanwendung sind - wenn es nur die "Richtigen" trifft - auf allen Seiten gibt. Mich stört diese extreme Fokussierung auf die Rechten - teilweise wird Rechts schon als Synonym für Extrem verwendet. Es ist der Zeitgeist, der ja auch mit unserem eigentlichen Problem eng verbunden ist, der solche Moralvorstellungen diktiert.

Würdest Du auch schreiben: Es ist nicht Sinn der Männerbewegung ein Podium für die extreme Linke zu bieten? Merkst Du jetzt die Sinnlosigkeit Deiner Bemerkung?
Logisch. Aber wie Odin bereits schrieb: Die hat noch nicht versucht hier ein Podium zu finden. Oder gibt´s hier Stalinisten von denen ich nichts weiß?

Ja. Offenbar kennst Du das Archiv nicht. Es gab hier schon Leute die von der Unterlegenheit des männlichen Menschen schwadronierten. Stört Dich diese Art von Rassismus nicht? Schaut fast so aus. Andere okkupieren mit ihrem unsäglichen Gutmenschengehabe die Moral- und Meinungshoheit - fehlt nur noch das stalinistische Erschießungskommando. Der Soziologe Rainer Paris hat es treffend auf den Punkt gebracht: "Im Grunde ist es das stalinistische Prinzip". Folgende Ausführungen sind zu brilliant, um sie der werten Leserschaft vorzuenthalten.

Die Strickmuster der feministischen Kampagnen sind ebenso simpel wie
erfolgreich: Man verschleift und entgrenzt die Begriffe (etwa des
Objekts' und des ,Opfers', vom Gewaltbegriff ganz zu schweigen),
konnotiert sie immer schon sexuell und lädt sie so affektiv auf,
verallgemeinert drauflos (Väter sind Täter) und beansprucht zugleich
totale Definitionsmacht (Belästigung ist, was frau als Belästigung
empfindet); parallel dazu usurpiert man das ,objektive Interesse' der
Frauen und macht sich auf diese Weise - auch gegen Verräterinnen -
unangreifbar. Es ist im Grunde das stalinistische Prinzip der
Installierung von Totschlagbegriffen: Ebenso wie in der DDR jede Kritik
am Politbüro sofort den ,Frieden' gefährdete, ist jeder Widerspruch,
jedes Nichtbejubeln feministischer Propaganda automatisch
,Frauenfeindschaft'.

Diskurse dieser Art verwüsten ganze Gesellschaften. Ob sie die
tatsächliche Gewalt minimieren, ist unklar; in jedem Fall schaffen sie
eine alles durchdringende Atmosphäre des Mißtrauens, eine Kultur des
Verdachts. Sie entmischen die Wahrnehmung der Geschlechterverhältnisse
und reduzieren diese auf ihre pure Machtdimension. Gleichzeitig hat das
ideologische Vorurteil von den realen Machtbalancen in Familien und
Paarbeziehungen kaum eine Ahnung. Häufig gefallen sich die Männer in der
Pose der Entscheidung - und die Frauen entscheiden. Gerade als
strukturell Abhängige und Mindermächtige sind sie gezwungen, mit ihren
geringeren Ressourcen sorgsam hauszuhalten und strategisch auf andere -
subtilere - Machtmethoden, Informationsmanöver oder emotionale
Erpressung, auszuweichen."

Gruss - Doink


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