Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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so ein nichtssagender Quatsch N/t

Harald, Friday, 20.05.2005, 04:19 (vor 7511 Tagen) @ Cleo

Als Antwort auf: EMANZIPATION DES MANNES von Cleo am 19. Mai 2005 01:12:08:

Da der Begriff "Emanzipation" sich ursprünglich nur auf Männer bezog, nämlich auf die Befreiung des Sohnes aus der --> patria potestas, der Macht des römischen Vaters, ist der von der heutigen --> Frauenbewegung oft als "absurd" bezeichnete Begriff der Männeremanzipation weitaus älter als die relativ neue Bedeutung des Wortes E. im Vokabular der Femistinnen. Der Gedanke der E.d.M. ist vor allem von Männergruppen entwickelt worden, die in selbsterkenntnis- und sensitivitätsfördernden Tätigkeiten versucht haben, die patriarchalischen Klischees des männlichen Rollenverhaltens abzustreifen: Härte, Agressivität, Leistung, Karriere, Geldverdienen Frauenvernaschen usw.
Die Männergruppen haben argumentiert, dass beide Geschlechter nur dann aus dem Käfig des Patriarchats ausbrechen können, wenn sie Beweise zur Hand haben, dass es vorpatriarchalische Gesellschaftsordnungen gegeben hat, und nichtpatriarchalische auch heute noch gibt. Nur wenn beide Geschlechter durch historisches Studium gelernt haben, was sie waren ehe das Patriarchat sie geneneinander ausspielte, die einem zum "starken", die anderen zum "schwachen" Geschlecht degradierend, können sie sich selbst und einander verstehen lernen. Kein Geschlecht kann sich befreien, ohne das andere dadurch freizusetzen. Was die Frau im bürgerlichen Patriarchat zum unterdrückten Geschlecht gemacht hat, ist auch das, was den Mann dort zum Unterdrücker macht. Nur wer die Unterdrückung als solche beseitigt, setzt die Geschlechter frei.
Innerhalb des Patriarchats kann der Mann sich ebensowenig emanzipieren wie die Frau. Er kann sich nur aus dem Patriarchat heraus emanzipieren, und das kann er nur tun, indem er es zusammen mit der Frau - vielleicht nur im Gefolge der Frau - zerschlägt. Denn die Führung im Kampf gegen eine sterbende, aber eben deshalb um so agressivere Gesellschaftsordnung obliegt stets denen, die am meisten unter ihr leiden und gelitten haben - und das sind heute die Frauen.


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