Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Machiavelli & Co

Stephan, Sunday, 24.04.2005, 02:34 (vor 7541 Tagen) @ Melanie Sophia

Als Antwort auf: Re: Machtstrukturen in der Arbeitswelt von Melanie Sophia am 23. April 2005 09:20:

Salut, Melanie S.

Männer wollen berufliche Erfolge um gesellschaftliche Anerkennung zu

> > gewinnen.

... und weil Frauen erfolglose Männer eher uninteressant finden und von ihnen weniger bzw. keinen Nachwuchs wollen (letzteres ist ja statistisch belegt)!

Männer sind sehr viel mehr wettbewerbsorientiert. Das führt dann dazu
dass Männer Macht auch mal gern als Unterdrückungsvehikel missbrauchen.
Beruflicher Erfolg als Mittel zum Zweck.

Ich denke nicht, dass Frauen i.A. menschlicher mit Macht umgehen. Wie gesagt, sie agieren gerne indirekt, das beinhaltet weniger Angriffsfläche und minimiert offensichtliches Zutagetreten von Machtmissbrauch , wie z.B. in der Familie. Ich möchte die Menschen auch nicht wertend in Frauen und Männer unterteilen, in diesem Falle lieber in solche die Macht missbrauchen und solche, die das nicht tun. Bei fast allen Eigenschaften sind die Extreme innerhalb eines Geschlechts VIIIIEEEEL weiter auseinander als die Mittelwerte der Geschlechter. Deshalb sollte man auch nicht über die extremen Schwankungen hinwegmitteln und einem Geschlecht vorschnell eine Eigenschaft zuordnen. Die Aufteilung sollte eher nach Eigenschaften und nicht nach dem Mittel von bestimmten Gruppen wie den Gerschlechtern erfolgen.(D.h. dann auch Frauen können i.A. NICHT nicht einparken...;-))

Und wieder komme ich auf die Rollenverteilung zurück. Der Mann als Ernährer >kann nur punkten wenn er berufliche Potenz signalisiert. Daher legen Männer >praktisch ihre gesamte Energie in die Planung und Evolution ihrer Karriere.

Und weil in der Familie oft indirekt Macht ausgeübt wird. Dies haben einige Männer nie so wirklich gelernt und tümmeln sich deshalb lieber im Beruf, wo man direkt sagt, was Sache ist. Wie gesagt, Umfragen haben gezeigt, dass Frauen zu Hause ihre Macht nicht abgeben wollen, selbt wenn der Wunsch besteht, Männer stärker zu beteiligen!

Der Druck in unserer Leistungsgesellschaft ist enorm, entsprechend sind >auch Auswirkungen auf die Gesundheit logische Folge (niedrigere

>Lebenserwartung, mehr Selbstmorde, höhere Kriminalität).

Wenn ich mich recht erinnere ist beruflicher Stress Hauptrisikofaktor für "Dahinraffer" wie Herzinfarkt etc. Habe auch mal gelesen, dass voll berufstätige Frauen eine Lebenserwartung haben, die jener der Männer entspricht...

Lösung könnte sein die Rollenmuster in der Art aufzuweichen dass Männer

>sich eben nicht nur über Leistung definieren sondern sich mehr in der

Familie einbringen.

Lieber bzw. ergänzend:

Lösung könnte sein die Rollenmuster in der Art aufzuweichen dass Männer

von Frauen weniger über ihren Beruf beurteilt werden und dass es nicht nur den "Machiavelli für Frauen" gibt, der ihnen Ratgeber in der Welt der direkten Macht (Beruf) sein soll, sondern auch eine Hilfe für Männer, um indirekte Machtausübung (Familie) zu entdecken und sich deren Spielregeln anzueignen... (;-))

Bestimmte Teile des Feminismus propagieren genau das.

Aber Feminismus ist schon ein "ismus"... wäre mir wesentlich lieber, wenn Familien-, Gender-Mainstreaming- und Geschlechtergerechtigkeits-Diskussionen nicht komplett über die Köpfe der Männer ausgetragen werden, wie momentan zu beobachten...

Jetzt zu Deiner Kritik.

Das ist schon eine sehr herbe Kritik.

Besser herbe als unsachliche Kritik, oder?...:-)

Ich glaube aber auch dass in einigen Bereichen die Dinge zu weit gelaufen
sind etwa im Scheidungsrecht wenn der >Selbstbehalt nur mehr zum Überleben
reicht. Was aber an Frauenhäusern, Frauenkursen, Frauenparkplätzen und
Fördernetzwerken verkehrt sein soll ist mir unklar. Willst Du etwa die
Notwendigkeit solcher Initiativen in Frage stellen?

Hab ich nicht getan... habe dies unter die Kategorie "Extrawurst" eingeordnet, weil für Männer nicht die gleichen Massstäbe gelten.
Im Detail:
-Frauenhaüser: es gibt über 100 Studien, die belegen, dass häusliche Gewalt in ca. 50% der Fälle von Frauen ausgeht. Das zuständige Bundesministerium ist noch nicht mal in der Lage gewesen, dies mit einer repräsentativen(!) Studie zu untersuchen. Gewalt an Frauen hingegen wird mit allen Mitteln angeprangert und bekämpft, Frauen finden Unterstützung wie z.B. in Frauenhäusern...
- obwohl die Mehrheit der Gewaltopfer männlich ist, wird dies offiziell weder thematisiert noch ursächlich bekämpft. Frauen dagegen bekommen wieder eine Sonderrolle mit Massnahmen wie Frauenparkplätzen...
-Männer = Seilschaften, Klüngelei... Frauen = tolle Netzwerke, erobern Männerdomänen... naja, sach ich mal nicht mehr dazu...

Frauen müssen den Umgang mit Macht erst lernen!

Nö, die Macht der Männer im Beruf haben die Frauen in der Familie inne!
Glaube, sie wissen dies nur teilweise selbst noch nicht... spielen ja auch lieber mit verdeckten Karten...

Cheers,
Stephan


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