Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Machtstrukturen in der Arbeitswelt

Melanie Sophia, Saturday, 23.04.2005, 12:20 (vor 7542 Tagen) @ Stephan

Als Antwort auf: Re: Machtstrukturen in der Arbeitswelt von Stephan am 23. April 2005 01:19:

Hi Stephan!

Mahlzeit,
mein subjektiver Eindruck - ohne auf die Ursachen einzugehen:
o Frauen sind häufiger indirekte Machtmenschen, Männer sind häufiger direkte Machtmenschen
=> Männer setzen sich eher in der "weiten Welt" des Berufs durch, Frauen eher im "kleineren" zwischenmenschlichen Rahmen wie der Familie
objektiv (zumindest durch Studien belegt)

Ich denke das ist nicht von der Hand zu weisen. Wobei die Motive bei Frauen und Männern unterschiedlich sind. Männer wollen berufliche Erfolge um gesellschaftliche Anerkennung zu gewinnen. Frauen eher um sich selbst zu verwirklichen. Männer sind sehr viel mehr wettbewerbsorientiert. Das führt dann dazu dass Männer Macht auch mal gern als Unterdrückungsvehikel missbrauchen. Beruflicher Erfolg als Mittel zum Zweck.
Und wieder komme ich auf die Rollenverteilung zurück. Der Mann als Ernährer kann nur punkten wenn er berufliche Potenz signalisiert. Daher legen Männer praktisch ihre gesamte Energie in die Planung und Evolution ihrer Karriere. Klar dass dabei auch Späne fallen. Der Druck in unserer Leistungsgesellschaft ist enorm, entsprechend sind auch Auswirkungen auf die Gesundheit logische Folge (niedrigere Lebenserwartung, mehr Selbstmorde, höhere Kriminalität).
Lösung könnte sein die Rollenmuster in der Art aufzuweichen dass Männer sich eben nicht nur über Leistung definieren sondern sich mehr in der Familie einbringen. Irgendwie hat es sich in den Köpfen festgesetzt dass die Kids zur Frau gehören. Hier wäre ein Umdenken dringend erforderlich.
Bestimmte Teile des Feminismus propagieren genau das. Jetzt zu Deiner Kritik.

1) Ich bezweifle ob die "Machtverhältnisse" im Beruf so bleiben werden, wenn Frauen derart gebauchpinselt und bevorzugt werden...
2) Obwohl ich ursprünglich keine Frau von irgendwas fernhalten wollte, finde ich inzwischen jene Politik-Emanzen sehr suspekt und möchte diese nicht mehr durch meine Wählerstimme unterstützen...( wieso kann man es sich als Frau in der Politik leisten Bücher wie ""Wir sind die Besseren" – Starke Frauen und Politik" zu veröffentlichen? Wieso kann man ohne Konsequenzen Männer mit Taliban gleichsetzen (Schwedens Feministische Initiative)? Wieso kann man Themenbereiche wie Gewalt in der Familie oder geschlechtsspezifische Förderung in der Schule derart mit einem feministischen Geschlechter-Gerechtigkeitsbegriff überziehen? Wieso ist Gender-Mainstreaming dearart frauenseelig ausgelegt? Wegen letzterer und der 1000&1 ähnlichen Ungerechtigkeiten, die den Rahmen dieser Diskussion sprengen würden, möchte ich solche Frauen aus der Politik raushalten! Insofern wäre ich also auch aus guten Gründen ein Mann, der bestimmte Frauen von politischer Karriere fernhalten will... ;-) Es sei denn, es geht ihnen um echte Gerechtigkeit und gleiche Förderung von Mann und Frau!
Ausserdem störe ich mich an der glorifizierenden Floskel "Frauen haben sich auf verschiedensten Gebieten nach vorne gearbeitet und eine Domäne der Männer nach der anderen "erobert" ", da festzustellen ist, dass es immer mehr Bereiche gibt, wo Frauen stolz darauf sind, Männer auszuschliessen oder eine Extrawurst bekommen! Vom Girl's Day bis zu Frauenparkplätzen, von reinen Frauenkursen an Unis, VHS etc. bis zu Fördernetzwerken, von Frauenhäusern bis zum Quotenirrsinn ... möcht mir nicht weiter die Finger wund tippen...
Aber totzdem mutig, sich hier mit solchen Thesen in die Höhle des Löwen zu trauen... :-)
Tschüss,
Stephan

Das ist schon eine sehr herbe Kritik. Ich glaube aber auch dass in einigen Bereichen die Dinge zu weit gelaufen sind etwa im Scheidungsrecht wenn der Selbstbehalt nur mehr zum Überleben reicht. Was aber an Frauenhäusern, Frauenkursen, Frauenparkplätzen und Fördernetzwerken verkehrt sein soll ist mir unklar. Willst Du etwa die Notwendigkeit solcher Initiativen in Frage stellen? Frauen müssen den Umgang mit Macht erst lernen! Sie müssen sich organisieren, gegenseitig unterstützen und dann loslegen. Männer haben gewisse Dinge doch sehr verinnerlicht besonders wenn es darum geht Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.

greets,
Melanie S.


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