Re: Machtstrukturen in der Arbeitswelt
Als Antwort auf: Machtstrukturen in der Arbeitswelt von Melanie Sophia am 22. April 2005 21:25:
Hi Leutz!
Nach längerer Abwesenheit melde ich mich mal wieder. Frauen haben sich auf verschiedensten Gebieten nach vorne gearbeitet und eine Domäne der Männer nach der anderen "erobert".
Zunächst einmal steht das nicht nur in diametralem Gegensatz zu dem was Du weiter schreibst, sondern auch im Gegensatz zur Realität:
Tiefbau. Nix. Bergbau? Fehlanzeige. Feuerwehr? Fehlanzeige. Militär? 0,00. Hochbau? Nüxx. Atomkraft? Nulla. Forstwirtschaft? Hamwernisch. Aber auch da wo es nicht gefährlich ist. HiTech? Nullinger. Architektur? Nix. Ingenieurswesen? Null. Informationstechnologie? Nix.
Dennoch beschleicht mich das Gefühl dass es da eine Grenze gibt ab der es kaum noch weitergeht. Irgendwas, sei es die Rollenzuteilung, seien es andere Gründe, blockieren die vollkommene Parität zwischen den Geschlechtern.
Ja. Die Bequemlichkeit und fehlendes Selbstvertrauen. Ferner die Überzeugung, ohnehin Opfer zu sein. Außerdem die Überzeugung, sowieso nicht durch die gläserne Decke zu kommen, ohne zu wissen, daß es eine gläserne Decke gar nicht gibt. Hinzu kommt noch, die Tatsache, daß eine Frau die Wahl hat, Karriere zu machen oder sich versorgen zu lassen. Nicht ohne Grund sagte Simone de Beauvoir ihrerzeit: Frauen sollen nicht die Wahl zwischen Beruf und Familie haben, da sie sonst das Letztere wählen. Ich selbst nahm dieses Zitat bisher als Beleg für das Totalitäre Wesen des Feminismus. Bei näherem Hinsehen stelle ich aber auch fest, daß sie mit ihrer Einschätzung der Frauen leider sehr recht hatte. Zum Schaden für das Ansehen der Männer. Einen Versorger zu nehmen ist auch einfacher als sich selbst zu versorgen und es kann dank des Scheidungsrecht auf Lebenszeit ausgereizt werden, während eine Karriere ein Schleudersitz ist. Eine Frau, die nach der dritten Scheidung noch keinen Ferrari fährt, macht bekannterweise einen Fehler. (Von wem stammt das noch mal?)
Eine These besagt dass Frauen bewusst oder unbewusst ferngehalten werden sollen obwohl sie fähig und willens wären Verantwortung zu übernehmen.
Ich suche noch immer nach der Frau, die willens ist und trotz Fähigkeit es nicht nach oben schafft. Wenn ich sie gefunden habe, melde ich mich. Versprochen.
Blockierend wirken sich die fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie tradierte Rollenmuster aus. Dies ist mehrheitlich die feministische Position. Die vielzitierte gläserne Decke verhindert den entscheidenden Durchbruch. Männerverschwörung? Abwehrreflexe? Angst vor Neuem?
Eine Gegenthese sieht in der mangelnden Fähigkeit bzw. Gewohnheit von Frauen im Umgang mit Machtstrukturen den entscheidenden Punkt.
Wieso sollte jemand in dieses Haifischbecken, wenn er es einem Versorger überlassen kann?
Unser kapitalistisches Wirtschaftssystem ist streng hierarchisch strukturiert. Wettbewerb, und sei er noch so erbittert, ist die Methodik. Wer mit den rauhen Regeln dieses Systems nicht zurechtkommt, geht frei nach Darwin unter und ist besiegt.
Das alte Bild der schwachen, schutzbedürftigen Frau. Ausgerechnet von einer Feministin gemalt...
Frauen waren von jeher mit der Pflege der Brut beschäftigt und nicht so sehr mit der Beschaffung der "Beute". Männer komme daher die Ellebogengesellschaft mehr entgegen weil sie auf Konkurrenz ausgelegt sind. Sind hier demnach sogar biologische Effekte am Werk?
Nein. Eine Gesellschaft, die ihm keine Wahl läßt.
Grüße,
Krischan
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Melanie Sophia,
23.04.2005, 00:25
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