Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Stereotypen und Feministinnen...

Silvain, Saturday, 23.04.2005, 16:17 (vor 7541 Tagen) @ Melanie Sophia

Als Antwort auf: Re: Machtstrukturen in der Arbeitswelt von Melanie Sophia am 23. April 2005 09:20:

Hallo Melanie,

Ich denke das ist nicht von der Hand zu weisen. Wobei die Motive bei Frauen und Männern unterschiedlich sind. Männer wollen berufliche Erfolge um gesellschaftliche Anerkennung zu gewinnen. Frauen eher um sich selbst zu verwirklichen. Männer sind sehr viel mehr wettbewerbsorientiert.

Du argumentierst mal wieder mit Klischees anstatt mit Fakten. Weder Männer noch Frauen sind homogene Gruppen, die alle das gleiche möchten. Was der Beruf für einen bedeutet, hängt von jeder Person und insbesondere von dem dazugehörigen Beruf ganz entscheidend ab. Für die einen ist er gesellschaftliche Anerkennung, für jemand anderen Selbstverwirklichung und für wieder andere einfach nur eine Notwendigkeit zum Überleben, ein Instrument zum Geldverdienen. Ich würde es mir nicht anmaßen, basierend auf dem Geschlecht da eindeutige Zuweisungen zu machen.

Interessant ist aber sehr wohl die Betrachtung von Ursache und Wirkung. Ursache dafür, dass viele Männer "Anerkennung" haben wollen, ist doch wohl eher, dass in der Gesellschaft und vor allem bei den Frauen ein Mann nur dann ein richtiger ist, wenn er im Job weit genug gekommen ist und damit bewiesen hat, dass er sich durchsetzen und in letzter Instanz natürlich "eine Familie ernähren kann". Insofern beklagst du hier als Frau einen Umstand, den ihr selbst absichtlich und wissentlich herbeigeführt habt. Dass alle Männer wettbewerbsorientiert wären, ist abermals ein Mythos.

In meiner persönlichen Weiterentwicklung - egal ob privat oder beruflich - ist es reichlich uninteressant, was andere können. Entscheidend ist nur, was ich kann und was ich irgendwann können will. Das muss nicht zwangsläufig das sein, was andere für sich suchen. Ein Mensch, der einen Job unbedingt möchte, von dem er weiss dass sich viele dafür bewerben, wird sich zwangsläufig der Marktlage anpassen und sich versuchen möglichst vorteilhaft zu präsentieren. Das hat mit Mann/Frau nichts zu tun.

Aber da Frauen in Deutschland keine Versorgerrolle haben sondern im Gegenteil an jeder Ecke gebauchpinselt und befördert werden, brauchen sie sich keine Sorgen um ihre "Wettbewerbsfähigkeit" zu machen, diese wird durch Quoten schon vom Staat garantiert. Wäre dies nicht so, würden Frauen sich selbst um ihre Chancen bei Bewerbungen kümmern. Aber das traut man den Frauen - analog zu Kindern - offenbar nicht zu.

Das führt dann dazu dass Männer Macht auch mal gern als Unterdrückungsvehikel missbrauchen. Beruflicher Erfolg als Mittel zum Zweck.

Erkläre uns doch bitte mal den Unterschied zwischen einem Mann der unterdrücken will und dafür seine berufliche Macht als Mittel benutzt und einer Frau, die unterdrücken will, und dafür ihre familiäre Macht nutzt. Und gerade die familiäre Macht ist dafür mittlerweile wesentlich besser prädestiniert.

Mit beruflicher Macht jemanden unterdrücken zu wollen der gar nicht arbeitet und zudem jederzeit sich von dem Mann trennen kann, dabei immer gewinnt und zudem den Mann beruflich und finanziell ohne Weiteres ruinieren kann, dürfte etwas schwierig werden.

Und wieder komme ich auf die Rollenverteilung zurück. Der Mann als Ernährer kann nur punkten wenn er berufliche Potenz signalisiert. Daher legen Männer praktisch ihre gesamte

Klug erkannt. Und wer fordert vom Mann berufliche Potenz ein, damit dieser überhaupt zum Zuge kommt? Klingelts?

Lösung könnte sein die Rollenmuster in der Art aufzuweichen dass Männer sich eben nicht nur über Leistung definieren sondern sich mehr in der Familie einbringen. Irgendwie hat es sich in

Aha. Und wie soll dieses geschehen, wenn die Frau darauf besteht, in der Familie die Definitionshoheit zu haben, darauf besteht, dass der Mann sie samt Kindern gefälligst zu versorgen hat und auch nicht das geringste Interesse daran hat, diese Rollen zu tauschen?

Was du hier forderst, ist, dass der Mann ZUSÄTZLICH zu seiner Rolle als Versorger auch noch häusliche Pflichten zur Entlastung der Frau übernehmen soll, und willst uns dieses als Entlastung des Mannes verkaufen. Nett gedacht aber zu billig. Frage doch mal die Arbeitgeber, wie sie zu dem Vorschlag einer Männerteilzeit stehen, damit diese mehr Zeit für die Familie hätten. Wobei die Frau dann sicherlich Verständnis dafür hätte, dass sie dann den Gürtel enger zu schnallen hätte, nicht wahr?

den Köpfen festgesetzt dass die Kids zur Frau gehören. Hier wäre ein Umdenken dringend erforderlich.

Allerdings. Weil es sonst bald in Deutschland nämlich keine Kinder mehr geben wird, ausser jenen die den Männern als die ihren untergeschoben werden.

Das ist schon eine sehr herbe Kritik. Ich glaube aber auch dass in einigen Bereichen die Dinge zu weit gelaufen sind etwa im Scheidungsrecht wenn der Selbstbehalt nur mehr zum Überleben reicht. Was aber an Frauenhäusern, Frauenkursen, Frauenparkplätzen und Fördernetzwerken verkehrt sein soll ist mir unklar. Willst Du etwa die Notwendigkeit solcher Initiativen in Frage stellen?

Wozu brauchen Frauen angesichts des Gewaltschutzgesetzes Frauenhäuser?
Wozu brauchen Frauen Frauenparkplätze, wenn auf Parkplätzen bzw. in Parkhäusern die Mehrzahl der überfallenen Opfer nachweislich männlich ist?
Wozu brauchen Frauen Fördernetzwerke und Frauenkurse, während von Männer geradezu natürlich erwartet wird, dass diese das alles schon alleine können? Sollen wir vielleicht zu dem Schluss kommen, Frauen wären nicht imstande, selbständig zu denken?

Frauen müssen den Umgang mit Macht erst lernen! Sie müssen sich organisieren, gegenseitig unterstützen und dann loslegen. Männer haben gewisse Dinge doch sehr verinnerlicht besonders wenn es darum geht Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.

Was ein unglaublicher Schwachsinn. Wo haben Männer denn bitteschön den Umgang mit Macht "verinnerlicht"? In deinem abstrusen Klischee von Mann, der immer nur nach Macht giere? Männer brauchen wohl nichts zu lernen, sondern bekommen alles "in die Wiege" gelegt? Von wem denn? Von wem haben denn die heutigen jungen Leute bis 30 alles verinnerlicht, wenn der Vater in nahezu allen Familien nicht mehr präsent ist und ihnen seit 30 Jahren vorgelebt wird, dass Frauen die besseren Menschen seien und zudem jederzeit bevorzugt und gefördert werden müssen?

Wo also ziehst du deinen Schluss her, dass Männer den Umgang mit Macht nicht lernen müssten, es folglich keine Notwendigkeit gibt, ihnen das beizubringen? Und vielleicht fängst du mal langsam mit eigenem Nachdenken an, denn für dieses Pamphlet gilt wie für dein voriges: Strunzdummes Wiederholen altbekannter feministischer Mythen und Lügen, alles nur dazu gedacht, die eigene Vorteilsnahme zu rechtfertigen!

Aber da muss ich dich enttäuschen Melanie, so billig funktioniert das heute nicht mehr!

Gruß,
Silvain


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