Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Rezension

Alex, Friday, 21.03.2003, 17:44 (vor 7727 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Rezension von Garfield am 21. März 2003 13:57:44:

Huhu Garfield!

Erstmal zur USA: .....

An anderer Stelle schrieb ich einem Befürworter des Vorgehens der USA:
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Also ich bin weder ein Saddam-Freund, noch ein Anti-Amerikanist, aber was da zur Zeit passiert KANN vom Völkerrecht her offensichtlich nicht gedeckt sein, weil es nahezu JEDEN Angriffskrieg rechtfertigen würde.

Ein Herr Bundekanzler kann das nur verdeckt sagen "... wenngleich ich nicht von einer völkerrechtswidrigen Aktion der USA sprechen möchte", weil er nicht die Konsequenzen tragen möchte, die dann zwangsläufig folgen würden.

Wenn ich als Nachbar einen bekannten Schläger habe und diesem die Wohnungstür eintrete und ihn erschieße, dann lande ich vor dem Richter und danach im Knast. Und das ist gut so! Und das passiert mir AUCH wenn ich Polizist bin und keinen BEFEHL dazu habe diesen Typ dingfest zu machen.

In der Vergangenheit war es meines Wissens Völkerrecht, dass militärische Interventionen in Resolutionen auch GENAU so aufgeführt waren, wenn sie so gemeint waren. Das kann auch kein Bush wegpolemisieren. Es EXTISTIERT keine Resolution die einen Angriff abdeckt. Sondern nur eine die "ernste Konsequenzen" androht. Möglich, dass es noch ein paar Monate gedauert hätte, wenn Bush nicht eigenmächtig und ignorant gehandelt hätte, aber DANN hätte man damit ein richtiges Signal gesetzt, nämlich eines das auf Recht basiert, statt einem Signal, dass man mit genügend Macht eigenmächtig handeln darf, ohne Sanktionen befürchten zu müssen.

Damit hat die USA nun den anti-amerikanisch eingstellten Menschen und insbesondere Regionen die seit langem Amihaß schüren den GRÖSSTEN GEFALLEN getan!
NUN haben sie einen Grund die USA als arrogant, ignorant, gewalttätig, selbstherrlich, rechtsbeugend..... zu bezeichnen.

Das wäre mit einer weiteren Resulution, die den Waffengang als nächste Konsequenz wörtlich nennt nicht passiert.

Die Folge dürfte ein wildes Aufrüsten jedes Bananenstaates sein, möglichst sogar nuklear, damit man sich vor wildgewordenen Cowboys, denen Völkerrecht über den O-Beinen vorbei geht schützen kann, da diese sich offensichtlich ja ihr "Recht" selber machen.

Schöne neue Welt!

Und nun meine Kernfrage: Welche negativen Auswirkungen hätte es gehabt, abzuwarten, bis eine Resolution des Sicherheitsrates vorliegt, in der militärische Mittel definitiv genannt werden?

Ich stimme zu, dass es schon im Kleinen sehr frustrierend sein kann, einen gerissenen Verbrecher stichhaltig zu überführen.... dennoch käme ich nicht auf die Idee Selbstjustiz zu befürworten.
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"Dann mußt Du andere Medien sehen und lesen als ich. Wie oft sieht man da Frauen in allen möglichen Tatbeständen als Täter? Selbst sich prügelnde Frauen in Talkshows? Frauen wegen Mordes vor Gericht?"
[quote]Ja, sowas wird in den Medien gezeigt. Nur wird das dann entweder als amüsante Ausnahme dargestellt oder aber mit irgendwelchen schlimmen Erfahrungen der Frauen entschuldigt, während Männer in denselben Situationen in der Regel als brutale Monster hingestellt werden.
[/quote]

Sorry, wer findet es amüsant, wenn Menschen sich prügeln? Ich kann das dann mehr oder weniger amüsant finden, wenn die beiden das vorher sportlich vereinbart haben und in einem Wettkampf gegeneinander antreten um ihre Kampfkünste zu messen. Aber eine Prügelei als Bankrott-Erklärung der verbalen Fähigkeiten? Das finde ich einfach nur abstoßend! Egal wer darin verwickelt ist!

Vor etwas über einem Jahr gab es dafür mal ein bezeichnendes Beispiel.......

Da haben wir durchaus Medien-Manipulation, scheint mir. Weil in der Realität ist mir in einer ähnlichen Situation deutliches Mitgefühl für den Mann aufgefallen... und das TROTZ dieser Geschlechter-Klischees vom "starken Mann" und der "schwachen, hilflosen Frau".

Die Berichterstattung deckt sich also nicht mit der erlebten Wirklichkeit. Zusätzlich können wir auch als Medien-Konsumenten nur vermuten, wie die tatsächliche Situation in diesem speziellen Fall ausgesehen hat. Vielleicht war der Mann tatsächlich ein Schwein vielleicht aber auch nicht und es war tatsächlich ein manipulativer Bericht. Ebenso bei der Frau. Oder wurde über Hintergründe näher berichtet?

"Aber wir können alle mitarbeiten, damit sich sowas ändert. Nicht durch kritisieren von Leuten die Stereotypen bewußt für ihre Zwecke einsetzen, sondern durch ein generelles Lächerlichmachen dieser archaischen und dummen Klischees."
[quote]Das ist richtig. Nur wie schafft man es, das in den "Mainstream" hineinzubringen, und zwar möglichst bald?
[/quote]

Da viel von diesen Dingen den Ursprung in Geschlechter-Klischees haben, dürfte es bei diesem Thema ähnlich aussehen, wie bei dem, das wir im anderen Thread diskutieren: Das geht nicht von Heute auf Morgen.
Durch die enge Verknüpfung mit Rollen-Stereotypen bietet sich aber auch die Chance durch deren Lächerlichkeit auch klischeebasierte Unterstellungen lächerlich erscheinen zu lassen.

Und Fakten sind:<ul><li>Männer sind nur statistisch physisch stärker; In realen Situationen ist die Sozialisation entscheidendes Maß darüber ob jemand mehr oder weniger brutal vorgeht. Ich hab durchaus schon real erlebt, wie ein Mann sagte "Frauen schlage ich nicht" und sie zog ihm eiskalt lächelnd eine Weinflasche über den Schädel
<li>Mensch braucht auch heutzutage keine große physische Kraft mehr, um den Abzug einer 45er zu bedienen, ganz zu schweigen von ganz anderen Dingen
<li>Frauen wie Männer haben Aggressionen und wenn sie damit nicht gesund umgehen entstehen Katastrophen
<li>Fast jede "Norm" kann mißbraucht werden. Und das gilt eben auch für "Geschlechter-Normen"; Der Mythos vom "starken Held" lässt sich herrlich verdrehen zu einem gewaltbereiten Psychopathen. Existiert diese Angriffsfläche nicht mehr, weil sich mit sowas kein Mann identifiziert, kann das auch nicht verdreht werden</ul>

Liebe Grüße

Alex


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