Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Sexismus - Blödsinn

Jolanda, Wednesday, 19.02.2003, 00:51 (vor 7740 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Sexismus - Blödsinn von Arne Hoffmann am 18. Februar 2003 22:08:52:

Hallo Arne

Aber meiner Ansicht nach ist DAS der Punkt, wo man ansetzen müsste.

---Wäre ein guter Ansatzpunkt...auf jedenfall, ich denke auch, dass das die idealste Lösung darstellt, vor allem auch für die Kinder. Denn auch wenn man kein Paar mehr ist, man bleibt ein Leben lang Eltern, dass ist die Verantwortung, die wir tragen. Und beide haben Pflichten und sollten deshalb auch die gleichen Rechte haben, gerade im Bezug auf die Kinder.

Alles andere ist für mich eine "unnatürliche" Notlösung.

Wenn es wirklich in erster Linie um die Kinder gehen würde, dann hätten wir schon lange viel flexiblere und gerechtere Lösungen geschaffen.

Denn diese schlechten und oft frustrierenden Lösungen für die Väter, die wirken sich doch auch nachteilig auf das Kindeswohl aus.

Da muss guter Wille her, von beiden Seiten, ich denke, die Frauen können hier noch viel mehr tun und wirklich Verantwortung übernehmen und eigenständig werden, indem sie endlich anfangen wirklich unabhängig zu existieren, ohne dass immer ein zahlender Mann dahinter stehen muss.

Das ist machbar, man kann zumindest stark dazu beitragen, dass die Unterhalstkosten so gut wie möglich geteilt werden und sich beide darum bemühen für den Unterhalt von den Kindern zu sorgen, so weit sie das können.

Niemand sagt, das sei einfach, aber wenn es mir um das Glück der Kinder geht und ich trotzdem unabhängig bleiben will als Frau, dann muss ich eben auch dementsprechende Pflichten übernehmen.

Ich sollte dann mein Bestes tun um so schnell wie möglich auch selbst Geld zu verdienen und zusammen mit dem Vater eine gute Lösung finden, die allen gerecht wird. Das wäre für mich eine Entscheidung zum Wohl des Kindes, alles andere ist nur Egoismus und Bequemlichkeit.

Das Leben ist kein Spaziergang. Wenn ich als Frau das Gefühl habe, mein Kind braucht keinen Vater, dann sollte ich auch selber für seine finanzielle Sicherheit aufkommen.

Ich kann als Frau nicht den Mann nehmen und ihn dann ein halbes Leben lang zahlen lassen um das gemeinsame Kind alleine gross zu ziehen um allen zu beweisen, dass es dazu keinen Vater braucht, nur warum geht das dann nicht ohne "Zahlesel"?

Wenn ich als Frau doch sage, ich brauche keine Männer in meinem Leben und schon gar nicht den Vater von meinem Kind, dann sollte ich mindestens so konsequent sein und es wirklich alleine packen.

Ich kann den Vater meines Kindes an seinem Leben teilhaben lassen, man kann nach Lösungen suchen, wie man gemeinsam betreut, so dass beide arbeiten können, vielleicht noch ein oder zwei Tage Fremdbetreuung, Oma, etc. So wären beide nie ganz weg von der Arbeitswelt, könnten langsam aufbauen und die Kinder hätten immer noch einen Vater und eine Mutter.

Es geht hier doch immer viel mehr um Selbstverwirklichung und Eigeninteressen, um Wut und verletzte Gefühle, um Bequemlichkeit, als um das Wohl der Kinder.

Und solange wir Gesetze haben, die solche Gegebenheiten auch noch unterstützen, so lange wird es schwierig sein, wirkliche Gleichberechtigung zu leben.

Und hier finde ich schon, dass es die Umstände nun mal so haben kommen lassen, dass hier die Männer die "gelackmeierten" sind.

Ich denke, eine Frau hat selten soviel Macht, wie bei einer Scheidung, ich empfinde das so. Ich habe genug Scheidungen miterlebt. Was hier oft abläuft, das war nie gut für die Kinder und viele wussten das, aber von Gesetzes wegen konnte man da eben nichts machen.

Oft war man wirklich hilflos, fassungslos, viele Männer bemerken erst in dieser Phase, wie ausgeliefert sie sind, wie wenig sie tun können, wenn es um die Kinder geht. Wie viel sie das kosten wird und wie lange sie bezahlen müssen.

Wie gut das mit den Kindern läuft, das wird sehr stark davon abhängig sein, wie fair sich die Kindesmutter verhält.

Der Mann erkennt, wie leicht es ist aus einem bestehenden Leben ausgeschlossen zu werden. Und wie wenig Rechte ein Vater doch eigentlich hat, wenn man bedenkt, dass er ein Elternteile darstellt. Eltern sind immer zwei, da ist immer eine Mutter und ein Vater.

Und ich frage mich oft, wie konnte es geschehen, dass eine Gesellschaft akzeptiert hat, dass man einen Vater per Gesetz ausschliessen kann. Es wird in Zukunft davon abhängig sein, wie kooperativ seine Ex-Frau ist, wie oft er seine Kinder sehen kann und ob er sie überhaupt sehen darf.

Ich habe das erlebt, so etwas fährt ein.

Von daher stimme ich deinem Ansatz zum gemeinsamen Arbeiten und Kinder betreuen voll zu, es wäre Klasse, wenn man auch in der Arbeitswelt kapieren würde, das neue Modelle auch immer neue Möglichkeiten anbieten :-)

Es grüsst dich
Jolanda


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