Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Runder Tisch

der Einseher, Saturday, 30.09.2006, 23:26 (vor 7007 Tagen) @ susu

Da haste dir ja was vorgenommen ;-) Aber gut, dann wollen wir mal.
Stichwort Quotenregelung. Warum sollten Femis einer Abschaffung dieser
unfairen Regelung zustimmen? Die argumentieren ja mit

Gleichberechtigung

und verwechseln da grob was mit Gleichstellung bzw. es ist alles linke
Propaganda. Welche positiven Effekte würden sich auf Seite der Femis
zeigen? (in Analogie zu deinem Beispiel mit der Gewalt).

Grüsse vom Einsiedler


OK. Die Quote existiert nur im öffentlichen Dienst und nur seit 96. Die
Frage ist jetzt: Welche Wirkung erzielt sie? Nun, der Frauenanteil im
öffentlichen Dienst stieg um ca. 2,0% jährlich, der Frauenanteil in der
Gesammtwirtschaft stieg jährlich um 2,1%, also etwas stärker (obwohl
statistisch nicht signifikant). Der Anteil von Frauen in
Führungspositionen stieg im ÖD um 4,4% jährlich in der Privatwirtschaft um
4,7%. Das bedeutet, daß die Quote keinen meßbar positiven Einfluß auf die
Steigerung des Frauenanteils hat. Zwar hat der ÖD einen deutlich höheren
Frauenanteil als die Privatwirtschaft, aber das war schon vor der
Quotenregelung so. Nebenbei bemerkt: Das führen etliche Politikerinnen auf
Dinge wie "flexible Arbeitszeiten, Wohnraum- und Telearbeit" (Christa
Stewens) zurück. Dann wäre die Quote wohlmöglich sogar eine Bremse!

Kurz: Durch die Quote gewinnen Frauen keine zusätzlichen Chancen (wie
wahrscheinlich ist es eigentlich, daß sich für eine Position zwei genau
gleich qualifizierte Anwärter bewerben, wobei einer ein Mann und eine eine
Frau ist?), dafür stellen sich bei jeder Frau im ÖD alle die Frage, ob sie
den Job jetzt allein ihrer Qualifikation wegen, oder auch oder gar
ausschließlich auf Grund ihres Geschlechts bekommen hat. Wenn die Quote
weg ist, geht auch das Unwort "Quotenfrau".

susu

HI

deine Argumentation erscheint mir abenteuerlich. Ich meine, auch wenn nur einige hundert Männer diskriminiert werden, muss die Quote weg (ohne wenn und aber). Hier wird auf das Geschlecht abgestellt und nicht auf das worauf es ankommen sollte. Was soll der Scheiss?

Die Femifraktion argumentiert, Männer würden sie von den Spitzenjobs abhalten (nebulös "das Patriarchat"). Auch in der Privatwirtschaft werden Quoten gefordert. Bis jetzt hat zum Glück die Vernunft die Oberhand.

Ich bin jedenfalls gespannt auf weitere Diskussionen mit dir. Ich werde weitere Beispiele bringen bis die ganze Palette durch ist. Und das kann dauern...

Grüsse vom Einseher


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