Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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dünnes Eis

Tarzno, Saturday, 18.07.2009, 23:51 (vor 6006 Tagen) @ Max

Gibt es eine allgemeinweibliche Tendenz zu
eingeschränkter Rationalität?

Hallo Max,

uff, dünnes Eis, das zu beantworten fällt mir gar nicht so leicht! Mal sehen:

Also, unsere Stimmungslage wird in extremer Weise von Hormonen beinflusst. Wer's nicht glaubt, einfach mal eine der Modedrogen wie Prozac einwerfen - hab' ich selbst zwar noch nicht probiert, ist aber in gewissen Kreisen fast schon normal. Anderes Beispiel: Als meine Mutter vor Jahren in der Menopause unter extremen Stimmungsschwankungen litt und schließlich hormonsubstituiert wurde, da hat sie sinngemäß Folgendes gesagt: "Es ist, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Wenn das so ist, war dann mein ganzes Leben ein Betrug? Wer bin ich eigentlich, wenn Hormone die Persönlichkeit so stark beeinflussen?"

Unsere Hormone beeinflussen also unsere Gefühlslage wesentlich, und es sind die Emotionen, mit denen wir unsere Wahrnehmungen bewerten. Vorkommnisse, die wir mit starken Emotionen verknüpfen können wir besser behalten als solche, die für uns ohne Belang sind.

Nun ist es tatsächlich so, dass Frauen aufgrund ihres Zyklus' einen sehr viel stärker schwankenden Hormonspiegel haben als Männer. Einige Frauen leiden vor dem Eisprung und der Menses (->PMS) unter starken Stimmungsschwankungen, andere sind da eher stabil. Ich würde meine Holde zweifelsfrei zur letzteren Kategorie zählen, und trotzdem kann ich manchmal auf den Tag genau ihren Eisprung vorhersagen (Persona-Gerät gibt mir da regelmäßg Recht). Es sind nur Nuancen, aber sie neigt dann ein ganz klein bisschen zur Larmoyanz.

Nun könnte man dem entgegenhalten, dass auch Männer nicht gefühlsstabil sind. Obwohl Testostron selbst nicht aggressiv macht, senkt es die Schwelle zur Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin. Bezeichnenderweise sind alle Choleriker die ich kenne durchweg Männer.

So gesehen sind Frauen fast noch besser dran, weil sie wenigstens vorhersehbar unzurechnungsfähig sind (war jetzt nicht ganz ernst gemeint).

Hmm, so wird das nichts. Ich versuch's mal empirisch mit meinen eigenen Erfahrungen:

Alle Frauen, die ich sehr gut kennengelernt habe, waren von meiner Warte aus emotionaler als ich oder konnten zumindest weniger zwischen ihren eigenen Emotionen und den sächlichen Gegebenheiten trennen. Ich glaube nicht, dass das per se etwas Schlechtes ist. Es ist lediglich eine andere Wahnehmung der Welt, die sich von der meinigen unterscheidet.

Mit Intelligenz hat das allerdings eher weniger zu tun. Vor etwa zwei Jahren habe ich eine junge Frau kennengelernt, die mich seit dem regelmäßig intellektuell bügelt. Es besteht kein Zweifel, dass sie starke borderline-Tendenzen hat, aber ebensowenig steht außer Zweifel, dass sich ihr IQ jenseits der 140 bewegt. Sie denkt schneller als ich, nimmt Dinge schneller auf und sie hat äußerst feine Antennen und kann mitunter in mir lesen wie in einem Buch..

Ist sie klüger als ich? Zweifellos. Ist ihre Rationalität mitunter eingeschränkt? Zweifellos. Ihr Kommentar dazu: "Well, you know, I am a woman after all."

Also Max, wenn ich meine Erfahrungen zu Rate ziehe, dann hast Du in gewisser Weise Recht. Die Frage ist, ob das eine große Rolle spielt, zumal ich diese Vermischung im wesentlichen in Beziehungsangelegenheiten und weniger im beruflichen Bereich beobachtet habe. Die meisten Frauen (PMS mal beiseite) können da sehr wohl umschalten.

just my 2 cents,
Tarzno


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