Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ein Skandal!!!

carlos, Sunday, 25.01.2009, 21:41 (vor 6177 Tagen) @ Narrowitsch

Servus, Balduinowitsch!

Hm... nimm’s mir nicht übel, mein Bester, aber mit Deiner Einschätzung in Bezug auf AI, sowohl in Bezug auf Historie wie auch politischer Verortung gleichermaßen, bist Du auf dem Holzweg. Womöglich hast Du, als vormaliger „DDR“-Insasse, vieles nicht mitbekommen, was sich im Westen so abgespielt hatte; natürlich wäre dies weder verwunderlich noch vorwerfbar. AI ist immer schon ein linker, und dessentwegen tendenziöser, Scheißhaufen gewesen, und folgerichtig haben die von mir auch noch niemals Penunzen bekommen.
Oh ja, oh ja... lolol... nicht einmal alle Altvorderen verfügen über ein vorzügliches Langzeitgedächtnis ohne üppig wuchernder Hornhaut auf der Erinnerungsleiste; lästig deucht’s zudem all jenen, die sich nimmer mehr gerne erinnern mögen... lol...
Tätig und wahrnehmbar geworden in der medialen Öffentlichkeit der 60-er, 70-er und 80-er Jahre war AI von Anfang an vermittels Anprangerung hauptsächlich all jener lateinamerikanischer Militär-Regime, was per se ja nicht unbedingt verwerflich war. Ich kann mich z.B. noch gut an die Kampagnen und grüngefärbten Plakate anläßlich der Fußball-WM von 1978 in Argentinien erinnern: „Fußball ja – Folter nein!“ Hörte sich gut an. Respektive las sich gut. Zunächst. Auf den ersten Blick. Aber auch nur auf den ersten, denn auf dem linken Auge erwiesen sich die links verbohrten AI-ler demonstrativ als blind.
Wichtig, doll und sonstwas waren sodann unter anderem Willy Brandts Ost- und Entspannungspolitik, der Marsch durch die Institutionen, sowie das „antiimperialistische“, friedensbewegte Gehetze gegen Konservative und deren „revanchistischer“, „kriegstreiberischer“ Kritik an der Sowjetunion. Willy Brandt (dem sie sogar den Friedensnobelpreis nachgeschmissen hatten)... lol... Herbert Wehner... Egon Bahr... Horst Ehmke... sie alle gehörten zur Gutmenschen-Nomenklatura ... lolol... welch verblüffende terminologische Koinzidenz; kommt sogleich die Reprise... lol... Unverbrüchlich mit den Genossen von der anderen Seite der Mauer, mit denen sie seit Jugendtagen Duzfreundschaften verbanden; linkes Drecks-Gesockse halt, auch und erst recht und immer noch nach so vielen Jahren...
Dr. Robert Havemann... Pfarrer Oskar Brüsewitz (Selbstverbrennung)... Pfarrer Richard Wurmbrand (Buch: „Gefoltert für Christus.“)... Alexander Solschenizyn (Trilogie: „Der Archipel Gulag“)... Wladimir Bukowski (Buch: „Dieser stechende Schmerz der Freiheit“)... Michail Voslensky (Buch: „Nomenklatura“)... sowie all die Millionen, Zahllosen und Namenlosen, welche die kommunistischen Verbrecher um die Ecke gebracht hatten. Sie alle hatten eines gemeinsam: AI hat sich einen Scheiß für deren Schicksal interessiert; kaum eine Fußnote waren sie denen wert. Der einzige, der AI sozusagen fast ein bisserl aus der Fassung gebracht hatte, war Wolf Biermann... lololol... Ein bekennender Sozialist, den die Sozialisten aus dem sozialistischen Bauern- und Arbeiterparadies ’rausgeworfen hatten... lolol... Na gut... vielleicht auch noch so eine dämliche linke Knallcharge wie Rudolf Bahro, den später die GrünInnen für sich entdeckt hatten.
Der einzige im deutschen Fernsehen, der immer wieder beharrlich und unerbittlich über die Gefolterten und Gemeuchelten hinter dem Eisernen Vorhang berichtete und ihnen Namen und Gesichter gab, der immer wieder die Greuel im Reiche der Sowjetunion anprangerte, war Richard Löwenthal mit seinem „ZDF-Magazin“. Eh gloar... lolol...: Der war auch damals schon den bumsdeutschen Linken ein gewaltiger Dorn in der Visage, und mit Morddrohungen war er zeitlebens überreichlich eingedeckt worden, aber den Mann einfach so, mir nix dir nix, absägen, war nich’. Richard Löwenthal war Jude, und viele seiner Angehörigen waren von den Nazis ermordet worden. Und um sich nicht als linken Volltrottel hinzustellen, erübrigte sich aus diesem Grunde auch der ansonsten recht erfolgreiche Hetz-Anwurf des „Nazi“ oder des „Faschisten“. Was blieb? Richtig: Man wartete mit geballter Faust in der Hosentasche Löwenthals Pensionierung zu Beginn der 90-er ab und kippte alsdann das „ZDF-Magazin“ stante pede auf die virtuelle Müllhalde. Und seit damals besitzt die deutsche Wertkonservative auch kein politisches Magazin mehr.
Nur noch so viel zu einer traurigen Konstanz, welche wir ja bis dato gezwungenermaßen zur Kenntnis nehmen müssen: AI bekam damals aufgrund diagnostizierter, penetranter Linksblindheit eine konservative Konkurrenz, die sich freilich niemals des Interesses der mehrheitlich links eingepolten Medien erfreuen durfte: Die „Internationale Gesellschaft Für Menschenrechte“ – IGFM. Das ist dann aber bereits eine neue Geschichte.

carlos


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