Das Prinzip ist vom Grundsatz her richtig
Anstatt die Renten zu sichern, verpulvert die Bundesregierung Steuergelder
lieber in Form von milliardenschweren Geschenken an die EU oder immer neuen
Reparatioszahlungen oder sinnlosen und gefährlichen Auslandseinsätzen der
Bundeswehr in Regionen, in denen wir nichts verloren haben. Anstelle
Georgien in die NATO aufzunehmen, wie Bundeskanzlerin Merkel fordert, und
damit nicht nur aberwitzige millitärische Bestandsverpflichtungen zu
übernehmen, sondern auch finanzielle Hilfeleistungen, z.B. für die
Modernisierung der dann verbündeten georgischen Armee, sollte die
Bundesregierung lieber dafür sorgen, daß heute und morgen die Senioren in
Deutschland ein menschenwürdiges Leben frei von bitterer Armut führen
können.
Bei aller Zustimmung über die Unsinnigkeit der deutschen Politik im Ganzen, aber: Hör bitte mit diesem polemischen Gejammer auf! Die Rentner in Deutschland sind weder arm noch ist es für sie unzumutbar, sich an den Ausgaben des Staates zu beteiligen. Kinder trifft es härter als Rentner
Die deutsche Durschnittsrente beträgt immerhin rund 1200,- Euro. Angesichts der dabei berücksichtigten niedrigen Frauenrenten dürfte das durchschnittliche Rentenhaushaltseinkommen aber erheblich höher sein! Ich sage nicht, dass die Rentner sich die Rente nicht verdient haben, aber sie haben diese nicht erwirtschaftet! Die Rentenversicherung ist schließlich kein Sparkonto, auf das man eingezahlt und von dem man sich jetzt bedienen kann. Erwirtschaftet wird die Rente von den erwerbstätigen Generationen - und deshalb muss auch immer das Verhältnis beider Einkommen zueinander berücksichtigt werden. Und dieses Verhältnis stimmt nicht mehr, wenn über 1/3 der erwerbstätigen Bevölkerung noch nicht einmal über ein Nettoeinkommen in Höhe der Durchschnittsrente verfügt - trotz beruflicher Qualifikation und Vollerwerb! Und auch das mittlere Einkommensdrittel liegt nach Abzug der Steuern und Abgaben gerade mal nur ein wenig über der Durchschnittsrente. Noch eklatanter fällt diese Unverhältnismässigkeit bei den Pensionen aus:
Ich glaube, die meisten Leute (und insbesonders die Rentner und Politiker) wissen überhaupt nicht wie unglaublich schlecht die Bezahlung der meisten Berufe heutzutage ist - von ein paar akademischen Berufen und branchenspezifischen Ausnahmen einmal abgesehen. Ein Bäckergeselle zum Beispiel kann froh sein, wenn er überhaupt noch auf 1000,- Euro Nettolohn kommt. Werkschutzfachkräfte verdienen kaum mehr als 5,- Euro die Stunde. Das sind aber diejenigen Leute, die die Rente bezahlen!
Und man muss auch eines noch berücksichtigen: Neben der Rente müssen von der erwerbstätigen Generation vor allem auch noch die Kosten für das von den Alten überproportional in Anspruch genommene Gesundheitswesen und die Pflege erwirtschaftet werden. Das sind Kosten, an der sich die Rentengeneration nicht beteiligt, beziehungsweise lange nicht beteiligt hat.
Ich sehe jedenfalls nicht ein, NUR den arbeitenden Generationen die Kosten für diesen Staat und seine Rentner (und Pensionäre) aufzubürden, während selbige - wie kommunistische Volkshelden - über allen Dingen stehen, nur einfordern, und dann auch noch ganz locker am Staat vorbeiverdienen dürfen. Wenn Rentenhaushalte neben der Rente über Einkommen verfügen - egal welcher Art - muss dieses versteuert werden. Punkt! Der Rentenstatus darf jedenfalls nicht bedeuten, dass man sich aus der gesamtgesellschaftlichen Solidargemeinschaft verabschieden kann und nur noch von "den Anderen" zu bekommen hat ...
Wie gesagt: Rentner haben sich die Rente verdient, aber erwirtschaftet wird sie von einem nur kleinen Teil der Bevölkerung. Und das Einkommen dieser Bevölkerungsgruppe muss in einem adäquaten Verhältnis zur Durchschnittsrente stehen. Stimmt dieses Verhältnis nicht, muss die Rente den Einkommen angepasst oder die Rentner stärker belastet werden. Es kann jedenfalls nicht sein, dass die Höhe der Renten aufgrund einer Mystifizierung der Rentnengeneration ("Wir haben dieses Land wieder aufgebaut ...", "Wir haben was geleistet ...") de facto (!) unabhängig von der Einkommensentwicklung festgelegt werden. Rente ist schließlich - das ist wohl nur den wenigsten wirklich bewußt - eine Sozialleistung, kein angespartes Vermögen!
Und wenn Du Rentnern sogar "bittere Armut" attestierst, dann denk doch auch mal über diejenigen nach, die dieses Renten - trotz des im Verhältnis geringerem Einkommens - erwirtschaften müssen! Und wie hoch deren Rente mal sein wird ...
Solange dieses ganze System nicht grundsätzlich reformiert wird ist es im Sinne der Generationengerechtigkeit jedenfalls prinzipiell richtig, dass auch Rentner ihr Einkommen versteuern müssen. Wie dieses Prinzip gesetzlich im Einzelnen umgesetzt wurde, ist allerdings wohl eine andere Sache.
der mm
gesamter Thread:
- OT: Das Alterseinkünftegesetz trat 2OO5 in Kraft -
Rosi,
23.08.2008, 15:45
- OT: Das Alterseinkünftegesetz trat 2OO5 in Kraft - roger, 23.08.2008, 16:53
- keineswegs OT! -
Holger(ausgeloggt),
23.08.2008, 17:57
- Wir bezahlen unsere eigene Vernichtung - Rosi, 24.08.2008, 03:54
- Das Prinzip ist vom Grundsatz her richtig -
Mustermanni,
24.08.2008, 01:21
- Denke an Ostdeutschland! -
Rosi,
24.08.2008, 03:04
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... -
Mustermanni,
24.08.2008, 15:10
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... - Rosi, 25.08.2008, 15:08
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... -
Maesi,
25.08.2008, 23:15
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... -
Mustermanni,
27.08.2008, 01:31
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... - Maesi, 29.08.2008, 22:50
- "Wehe, wenn sie sehen, wie viele sie sind..." - Rosi, 20.09.2008, 15:22
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... -
Pööhser Frauenfeind,
27.08.2008, 14:06
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... - Maesi, 29.08.2008, 22:56
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... -
Mustermanni,
27.08.2008, 01:31
- Denk ich an Deutschland in der Nacht ... -
Mustermanni,
24.08.2008, 15:10
- Denke an Ostdeutschland! -
Rosi,
24.08.2008, 03:04