Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OT: Das Alterseinkünftegesetz trat 2OO5 in Kraft

Rosi, Saturday, 23.08.2008, 15:45 (vor 6331 Tagen)

Niemand machte viel Aufhebens um die neue Regelung. Doch das war ein fataler Fehler.
Durch das Alterseinkünftegesetz werden seit 2oo5 die Renten stärker besteuert. Zuvor wurden nur auf den Ertragsanteil der gesetzlichen Rente steuern erhoben. Dieser Anteil bewegte sich bei etwa 27 Prozent. Seit 2OO5 liegt der zu versteuernde Teil der Rente jedoch bei 5O Prozent, also rund beim Doppelten. Laut DStG muß damit etwa jeder dritte Rentnerhaushalt Steuern zahlen, weit mehr als bisher. Insbesondere Rentner mit Zusatzeinkommen wie betrieblichen Altersrenten oder Ähnlichem müssen sich auf massive Zusatzbelastungen einstellen.
Doch so harmlos, wie das Bundesfinanzministerium tut, ist die neue Regelung keineswegs. Erstens sind nicht nur wenige Spitzenverdiener unter den Rentnern betroffen, sondern immerhin zwei Millionen Menschen. Zweitens ist es ein schwacher Trost , wenn nicht gleich ein Steuerverfahren droht. Eine Nachzahlung für mehrere Jahre in Verbindung mit einem Säumniszuschlag von 6% ist schlimm genug. Drittens ist das, was wir heute sehen nur die Spitze des Eisbergs. Denn die Lage wird von Jahr zu Jahr schlimmer.Nur wer 2OO5 oder früher in Rente gegangen ist, muß heute und in Zukunft 5O% seiner Rente versteuern. Für jedes Jahr, das jemand später in das Rentenalter eintritt, steigt der Prozentsatz um 2%. Wer also 2OO6 in Rente ging , muß bereits 52% versteuern. Bei einem Renteneintritt 2OO7 sind es 54%, dieses Jahr sogar schon 56%. Wer heute 55 Jahre alt ist und voraussichtlich in 12 Jahren mit 67 in Rente gehen wird, kann dann schon 8O% seiner Rente versteuern.Schöne Aussichten!
Besonders krass: Die neue Rentenbesteuerung gilt auch für vorgezogene Altersrenten, Witwen- und Witwerrenten, Waisenrenten und Erwerbsminderungsrenten aus der gestzlichen Rentenversicherung...
Eine soziale Katastrophe!
Anstatt die Renten zu sichern, verpulvert die Bundesregierung Steuergelder lieber in Form von milliardenschweren Geschenken an die EU oder immer neuen Reparatioszahlungen oder sinnlosen und gefährlichen Auslandseinsätzen der Bundeswehr in Regionen, in denen wir nichts verloren haben. Anstelle Georgien in die NATO aufzunehmen, wie Bundeskanzlerin Merkel fordert, und damit nicht nur aberwitzige millitärische Bestandsverpflichtungen zu übernehmen, sondern auch finanzielle Hilfeleistungen, z.B. für die Modernisierung der dann verbündeten georgischen Armee, sollte die Bundesregierung lieber dafür sorgen, daß heute und morgen die Senioren in Deutschland ein menschenwürdiges Leben frei von bitterer Armut führen können.


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