Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wir sitzen auf einer Blase - wann platzt sie ?

Garfield, Wednesday, 30.07.2008, 19:37 (vor 6354 Tagen) @ Michel

Hallo Michel!

Die Hochfinanz und das Großkapital, die man uns als Sündenböcke präsentieren wird, dienen nur zu Ablenkung, die wahren Verantwortliche für diese Misere sind Politik, Presse und Bildungswesen.

Was hätten Politik, Presse oder Bildungswesen davon, wenn sie die Gesellschaft ohne eigenen Nutzen ins Chaos stürzen? Und dabei nebenbei noch die Absatzmärkte zerstören, was den Super-Reichen ihre Profit-Möglichkeiten nehmen wird?

Politik, Presse und Bildungswesen sind nur drei der Werkzeuge, deren man sich bedient, um das Volk heute und möglichst auch in Zukunft ruhig zu halten.

Letztendlich geht es nur darum, worum es schon zu allen Zeiten ging: Daß eine Minderheit auf Kosten der Mehrheit möglichst gut leben und möglichst viel Besitz anhäufen kann.

Anfangs wurde noch nicht viel Mehrwert erschaffen, den man der Masse der Bevölkerung entziehen konnte. Da bekam der Häuptling das größte und beste Stück Fleisch, er hatte die größe Hütte oder den besten Platz in der Höhle, und das wars dann auch schon mit den Privilegien. Wenn er Pech hatte, konnte es ihm auch mal passieren, daß ihm jemand, der diese Privilegien gern für sich selbst haben wollte, von hinten eine Keule über den Kopf schlug - das waren dann die Schattenseiten des Jobs.

Heute wird mit den diversen modernen Technologien viel mehr Mehrwert erschaffen, soviel, daß man immer weniger Menschen dafür benötigt. Die Super-Reichen schöpfen auch dementsprechend viel mehr ab, und da es heute auch Zinsen gibt, kriegen sie ganz automatisch, ohne auch nur einen Finger zu rühren, immer noch mehr dazu.

Das kann so natürlich nicht ewig gut gehen. Man muß keine komplizierten Berechnungen anstellen, um zu erkennen, daß so irgendwann sämtlicher Besitz auf der Erde in den Händen von einigen wenigen Super-Reichen sein wird, während Milliarden Menschen überhaupt nichts mehr besitzen. Spätestens dann gibt es auch keine Märkte mehr, auf denen man noch größere Stückzahlen irgendwelcher Produkte verkaufen kann.

Folglich muß es früher oder später einen Zusammenbruch geben, bei dem auch die Super-Reichen zwangsläufig einen Teil ihres Besitzes verlieren müssen. Das wollen sie natürlich nicht, also tun sie alles, um diesen Zusammenbruch hinauszuzögern. Deshalb haben einige von ihnen übrigens in den 1920er und 1930er Jahren die Nazis unterstützt. Sie sahen die Kommunisten als hauptsächliche Gefahr und als wesentliche Triebkraft für den Zusammenbruch des bestehenden Systems. Und sie sahen die Nazis als einzige Macht, die das verhindern konnte.

Heute berieseln sie die Menschen über die Massenmedien subtil mit Propaganda, und die Politiker sind letztendlich Marionetten, jederzeit austauschbar und willige Helfershelfer für jeden, der ihnen dafür Geld zuschanzt.

Das Bildungssystem wiederum wird erst einmal zum Spielball und zunehmend aber auch zum Werkzeug. Gebildete Menschen in der Unterschicht waren schon immer gefährlich. Man wird ohnehin für Produktion und Dienstleistungen immer weniger Personal benötigen, also sollen die öffentlichen Schulen auch keine hohe Bildung mehr vermitteln. Das hat noch einen überaus angenehmen Nebeneffekt: Menschen in der Mittelschicht, die noch einigermaßen gut verdienen, werden so stärker dazu gedrängt, ihre Kinder auf Privatschulen zu schicken. Privatschulen sind eine Super-Sache für die Reichen. Weil die Märkte in Deutschland überall zusammen brechen, suchen sie ja immer nach Anlagemöglichkeiten für ihr zunehmendes Bar-Vermögen. Deshalb soll alles privatisiert werden: Arbeitsvermittlung, Gesundheitswesen und eben auch die Schulen. An den Kindern aus dem mittellosen Prekariat hat man natürlich kein Interesse, an denen ist ja nichts zu verdienen. Die können deshalb also ruhig weiter in vom Effektiv-Steuerzahler finanzierten öffentlichen Schulen verwahrt werden.

Das sind natürlich für die Masse der Bevölkerung keine rosigen Aussichten. Umso wichtiger ist es, sie über Medien und Politiker ruhig zu halten.

Freundliche Grüße
von Garfield


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