Mann als Opfer - ein Paradox?
Hallo Feministin
Eine Perspektive auf die andere, humane Seite von Männlichkeit ist nur
möglich, wenn Männer sich ihrer patriarchalischen Verstricktheit bewußt
werden und beginnen, sich daraus zu lösen. Selbstbefreiung aus dem
Eingebundensein in diese Herrschaftsverhältnisse und Aufkündigung der
männerbündischen Loyalität sind die wichtigsten Voraussetzungen für die
Möglichkeit zur Teilhabe am Leid und Solidarität mit anderen Männern.
Maenner hatten schon immer humane wie inhumane Seiten, ebenso wie Frauen. Eine Aufschluesselung nach Geschlechtern ist in dieser Hinsicht voelliger Schwachsinn, der allerdings vom Feminismus seit Jahrzehnten gepredigt wird.
Loyalitaet, Solidaritaet, Mitleid, sogar Herrschaftsverhaeltnisse u.v.m.! Alles Facetten von ein und demselben, naemlich dem uns Menschen angeborenen Drang zur Gemeinschaftsbildung, den wir als soziale Wesen nun mal haben. Erst in der Gemeinschaft, erst durch soziale Interaktion mit den Mitmenschen schoepfen wir unser volles Potential aus. Die Befreiung von all diesen Verstrickungen wuerde eine voellige Abschaffung der menschlichen Gemeinschaft voraussetzen, also eine totale Vereinzelung des Individuums und eine daraus hervorgehene Abstumpfung. Dann ist der einzelne Mensch zwar von allem frei aber auch sehr einsam, abgestumpft und verbloedet. Unterstuende der Mensch dem Tierschutzgesetz, wuerde man bei sowas von Tierquaelerei sprechen.
Angebote für männliche Opfer sind bislang kaum entwickelt.
Geschlechterspezifische Opferhilfe ist ein kulturell sehr junges Phaenomen, das uns die Feministen erst eingebrockt haben. Soweit einseitig Angebote fuer weibliche Opfer entwickelt und gleichzeitig maennliche Opfer ignoriert/geleugnet wurden, ist das Deinen Spiessgesellinnen zu verdanken, Feministin. Die Zahl dieser geschlechterapartheidlichen Angebote hat in der Tat stark zugenommen, wobei Sinn und Unsinn dieser Angebote sowie deren Effektivitaet niemals ueberprueft wurde.
Sie lassen sich
nicht in der Konfrontation mit Frauen durchsetzen, sondern nur im
Einvernehmen mit interessierten Frauen und Männern, denen die Opfer
beiderlei Geschlechts am Herzen liegen. Dem steht allerdings entgegen, daß
es gegenwärtig keine öffentliche "Diskussionskultur" um Geschlechterthemen
jenseits der Klischees und Schuldzuschreibungen gibt.
Es will ja niemand eine Konfrontation mit Frauen. Wie kommst Du denn auf diese absurde Idee? Scheint wohl die Begleiterscheinung der allgemeinen feministischen Paranoia zu sein, dass Maenner Frauen grundsaetzlich an den Kragen wollen. Aber eine Konfrontation mit den Feministen ist notwendig und unausweichlich. Als Feministin bist Du mein Gegner, aber ganz bestimmt nicht das Kollektiv der Frauen. Im Gegensatz zu den meisten Feministen halte ich naemlich nichts von politisch konstruierten Geschlechterkollektiven, auch in dieser Beziehung bestehen zwischen Dir und mir unueberbrueckbare Differenzen.
Nur auf der Grundlage von politisch konstruierten Geschlechterkollektiven, aufbauend auf diesem geschlechtertrennenden Ungeist konnten die weiter oben erwaehnten geschlechterapartheidlichen Angebote ueberhaupt entstehen. Wer in dieser Kollektivistendenke verharrt, wird niemals das daraus zwingend hervorgehende Apartheidsystem ueberwinden koennen. Da nutzt es auch nichts, wenn man kompensatorisch Maennerrechte und apartheidliche Angebote fuer maennliche Opfer fordert. Das bislang unvollstaendige, Frauenvorteile bedachte Apartheidssystem wird dadurch vielmehr ueberhaupt erst vollendet und nicht etwa abgeschafft. Im Ansatz von Gender Mainstreaming wird die gesamte Politik und Buerokratie auf die Geschlechtszugehoerigkeit reduziert. Wir haben es also eindeutig mit einer Ideologie zu tun, die unweigerlich in die Geschlechterapartheid fuehrt. Das politisch auch noch als (Geschlechter-)Gerechtigkeit zu verkaufen, ist wohl der groesste Zynismus, den die westliche Politik in den letzten 30 Jahren hervorgebracht hat.
In den USA der 50er Jahre gab es in einigen Bundesstaaten Universitaeten, an denen jeweils entweder nur Weisse oder nur Schwarze studieren durften; selbstverstaendlich waren die 'weissen' Unis besser ausgestattet als die 'schwarzen'. Trotzdem konnte der ueberzeugte Apartheid-Anhaenger darauf hinweisen, dass in dem von ihm favorisierten System Schwarze keineswegs vom Studium ausgeschlossen waren, schliesslich durften sie ja studieren. Exakt so argumentiert der moderne Genderist in Bezug auf die Geschlechter. Merkst Du jetzt vielleicht etwas, Feministin? Erkennst Du die Parallelen? Naja, Du wahrscheinlich nicht, sonst waerst Du erst gar nicht Feministin geworden. Aber vielleicht merkt's der eine oder andere Mitleser...
Gruss
Maesi
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Feministin,
13.02.2008, 12:19
- Mann als Opfer - ein Paradox? -
Adam,
13.02.2008, 12:31
- Mann als Opfer - ein Paradox? - zehnvorne, 14.02.2008, 22:58
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Dummerjan, 13.02.2008, 12:55
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Garfield,
13.02.2008, 13:55
- Stimmt - Peter, 13.02.2008, 16:07
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Nikos, 13.02.2008, 14:16
- Angebote ? Da bitte ich drum ! - Student(t), 13.02.2008, 15:47
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Dalai,
13.02.2008, 16:11
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Dummerjan,
15.02.2008, 08:09
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Gismatis, 16.02.2008, 03:30
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Dummerjan,
15.02.2008, 08:09
- Bla Bla Bla... Werd dir erst mal deiner eigenen Verstricktheit bewusst ... (nT) - Swen, 13.02.2008, 16:59
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Sophie X,
13.02.2008, 17:13
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Expatriate, 14.02.2008, 12:21
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Narrowitsch, 13.02.2008, 17:21
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Drakon, 13.02.2008, 21:00
- Mann als Opfer - ein Paradox? - zweiter deutscher fernseher, 13.02.2008, 21:33
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Lecithin,
14.02.2008, 13:04
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Expatriate, 15.02.2008, 09:45
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Maesi, 16.02.2008, 10:24
- Mann als Opfer - ein Paradox? -
Adam,
13.02.2008, 12:31