Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mann als Opfer - ein Paradox?

Narrowitsch, Berlin, Wednesday, 13.02.2008, 17:21 (vor 6521 Tagen) @ Feministin

Eröffnest Du eine Diskussion immer mit rhetorischen Fragen, auf die nicht weiter eingehst?

Eine Perspektive auf die andere, humane Seite von Männlichkeit ist nur
möglich, wenn …

Wer sagt das? Wer bestimmt, was möglich ist und was nicht? Männer sind nicht schizophren, die eine humane und eine inhumane Seite mit sich herumschleppen. Sie besitzen keine weibliche Seite, sowenig Frauen männliche besitzen. Die Behauptung von den ganz ganz vielen Seiten, die im Menschen angelegt seien, belegen nichts als Phantasie Kaffeesatz lesender Sozialkurpfuscher. Richtig ist, dass Menschen vom Tage der Geburt an über gewisse Anlagen und Eigenschaften verfügen. Die meisten sind relativ gleichmäßig auf Männer und Frauen verteilt, einige lassen sich vorzugsweise bei dem einen oder anderem Geschlecht finden. Alle zusammen ergänzen sich hervorragend.Im Guten, wie im Bösen. Ohne diese sehr einfache Einsicht, macht kein Gespräch einen Sinn.

…Männer sich ihrer patriarchalischen Verstricktheit bewußt werden und
beginnen, sich daraus zu lösen.

Vielleicht hast Du da recht. Nur:

Selbstbefreiung aus dem
Eingebundensein in diese Herrschaftsverhältnisse und Aufkündigung der
männerbündischen Loyalität sind die wichtigsten Voraussetzungen für die
Möglichkeit zur Teilhabe am Leid und Solidarität mit anderen Männern.

Wie kommst Du denn darauf? Seit wann verlangt Teilhabe und Solidarität am Leid anderer irgendeine Voraussetzung? Du kennst das Gleichnis vom barmherzigen Samariter? (Lukas 10/ 30ff) Auch als nicht konfessionell Gebundener begreife ich die HUMANE Weisheit dieser Botschaft. Freilich, barmherzige Samariter ernten Hohn, seit Autonomie und Selbstverwirklichung als offizielle Richtschnur für jegliches Handeln gelten. Erst wenn Demagogen Mitgefühl an Voraussetzungen – sagen wir mal Rasse – binden wollen, ist der Weg zur Unmenschlichkeit frei...
Der Fuchs wünscht sich gern, der Igel möge sein Stachelkleid ablegen, Femis wettern gegen Männerbünde; - aus dem gleichen Grund. Und zeigen damit eine ihrer beliebtesten Kampfstrategien: vergleichbare Handlungen nur für sich selbst zu fordern, beim Gegenüber aber zu verdammen.
Was Ansichten über das viel gescholtene und von feministischen Kampfhennen selten redlich bedachte Patriarchat betrifft, so muss sich womöglich- trotz des gewaltigen Propagandaaufwands zum Zwecke der Verleumdung – eine weitere, sehr einfache Einsicht im öffentlichen Diskurs durchsetzen: Das Patriarchat agierte jenseits von Gut und Böse. Es entwickelte sich als eine kulturelle determinierte Überlebens- und Entwicklungstrategie des Homo sapiens. Es war das Patriarchat, das erst die ökonomischen Voraussetzungen schuf für Wohlstand undFeminismus. Es neigt sich dem Ende, natürlich, aber nicht weil ein paar wildgewordene Schreihälse- und innen nicht müde werden es als Teufelswerk zu denunzieren, sondern weil neue wirtschaftliche Erfordernisse andere gesellschaftliche Strukturen fordern. Das verbale Anspeien, jener, deren Früchte man/ frau derzeit auffrisst, scheint mir als treffendes Symbol widerlichster Dekadenz, die einen ihrer Gipfel in der aburteilenden Feingeisterei mehr oder weniger gutbezahlter Sesselfurzer/innen aus dem 21 Jahrhundert erkennen lässt.

Angebote für männliche Opfer sind bislang kaum entwickelt.

Wohl wahr.

Sie lassen sich
nicht in der Konfrontation mit Frauen durchsetzen, sondern nur im
Einvernehmen mit interessierten Frauen und Männern, denen die Opfer
beiderlei Geschlechts am Herzen liegen.

Abermals versteigst Du Dich auf Unbewiesenes, aus der Luft Gegriffenes.
Warum sollte sich Opferhilfe für Männer nicht auch trotz Konfrontation mit Frauen, organisieren lassen? Weil Du es Dir wünscht? Lächerlich! Männer müssen sich nur der Klötze entledigen, die ihnen Feministinnen mit Hilfe gegenderter Spießgesellen an die Beine schmiedeten.
Aber darum geht es nicht. Wenn ich es recht verstandenen habe, geht es hier nicht einem Einzigen um Konfrontation mit Frauen. Es geht ihnen um Konfrontation mit feministisch infizierten Frauen, die, wie täglich hier dokumentiert, inhuman handeln. Menschlichkeit und Feminismus – das ist paradox, also ganz anders als Du es, zu Beginn des Threads suggerieren wolltest.
Dem steht allerdings entgegen, daß

es gegenwärtig keine öffentliche "Diskussionskultur" um Geschlechterthemen
jenseits der Klischees und Schuldzuschreibungen gibt.

Eine Diskussionskultur jenseits der Klischees und Schuldzuschreibung ist bitter nötig. Da bin ich ganz Deiner Meinung. Nur: Sie wird sich nicht von allein einstellen. Kultur hat immer was mit Tätigkeit zu tun. Ich vermute das einzig richtige Handeln besteht im Sprung zurück. Backlash also. Und zwar nicht um, wie so gern von Deinen Schwestern beschrien, alte patriarchale Verhältnisse zu reanimieren, sondern um mit freiem Kopf eine Gemeinschaft zu schaffen, die den neuen Gegebenheiten angepasst ist. Um die Einsichten in ein paar Grundwahrheiten wird sich niemand drücken können.
Alles nichts, Neues was ich hier tippe. Aber offensichtlich muss es immer und wieder gesagt werden, solange, bis es selbst Feministinnen zur Kenntnis nehmen. Anders wird’s nüscht, glaube dem

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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