Mann als Opfer - ein Paradox?
Eine Perspektive auf die andere, humane Seite von Männlichkeit ist nur
möglich, wenn Männer sich ihrer patriarchalischen Verstricktheit bewußt
werden und beginnen, sich daraus zu lösen. Selbstbefreiung aus dem
Eingebundensein in diese Herrschaftsverhältnisse und Aufkündigung der
männerbündischen Loyalität sind die wichtigsten Voraussetzungen für die
Möglichkeit zur Teilhabe am Leid und Solidarität mit anderen Männern.Angebote für männliche Opfer sind bislang kaum entwickelt. Sie lassen sich
nicht in der Konfrontation mit Frauen durchsetzen, sondern nur im
Einvernehmen mit interessierten Frauen und Männern, denen die Opfer
beiderlei Geschlechts am Herzen liegen. Dem steht allerdings entgegen, daß
es gegenwärtig keine öffentliche "Diskussionskultur" um Geschlechterthemen
jenseits der Klischees und Schuldzuschreibungen gibt.
Bei der derzeitigen Täter/Opfer-Diskussion geht es meiner Ansicht nach um knallharte gesellschaftliche Machtkämpfe. Die Fronten verlaufen nur viel komplizierter als manche es darstellen.
Eine Perspektive auf die andere, humane Seite von Männlichkeit ist nur möglich, wenn Männer sich ihrer patriarchalischen Verstricktheit bewußt werden und beginnen, sich daraus zu lösen.
Was aber, wenn patriarchalische Verstricktheit - wie das sogenannte patriarchalische System insgesamt - ein gesellschaftsideologisches Alibi ist? Es sei daran erinnert, dass die Frau des Plantagenbesitzers mächtiger war, als der Sklave. Die Frau des Fabrikbesitzers ist mächtiger als der Fabrikarbeiter usw. usw.. Mann und Frau stammen vom größten Raubtier dieses Planeten ab (wird gerne vergessen) und die aus Frauen und Männern bestehenden menschlichen Gemeinschaften haben sich immer so organisiert, dass die aus diesen Partnerschaften bestehenden Gemeinwesen sich gegenüber der Umwelt optimal durchsetzen konnte. Frauen sind nicht als die weiße Fahne schwingende Pazifistinnen durch die Weltgeschichte gelaufen, sondern haben ihre Söhne zu Kriegern erzogen und ihre Männer zur Selbstbehauptung ermuntert. In diesem Licht ist das Patriarchat nichts als ein Alibi, das "modernen" Frauen die Abgabe der Verantwortung u.a. für häusliche Gewalt und die Einforderung von staatlicher Fürsorge ermöglicht. Auf diese Weise berauben sich Frauen ihrer Freiheit - sie reduzieren sich auf ein Objekt (=Opfer), statt sich zu ihrem Wesen als Subjekt (=im Guten wie im Bösen eigenverantwortlich Handelnde) zu bekennen. Über kurz oder lang ist es daher besser, wenn Frauen sich auch zu der dunklen Seite ihrer Seele bekennen.
Selbstbefreiung aus dem Eingebundensein in diese Herrschaftsverhältnisse und Aufkündigung der männerbündischen Loyalität sind die wichtigsten Voraussetzungen für die Möglichkeit zur Teilhabe am Leid und Solidarität mit anderen Männern.
Frauen, die sich solidarisch mit dem Leid anderer Frauen zeigen, sind alles andere als unabhängig von Bünden - sie zollen halt der Frauenbewegung Loyalität. Ein prägnantes Beispiel ist der derzeitige Bundestag, indem es unabhängig von der parteipolitischen Zugehörigkeit keine Frau gibt, die sich GEGEN den frauenpolitischen Mainstream stellt. "Leid" ist das Schlüsselmerkmal, dessen frau sich bedient, um die eigenen Identität und Position im Machtgefüge zu definieren.
Angebote für männliche Opfer sind bislang kaum entwickelt. Sie lassen sich nicht in der Konfrontation mit Frauen durchsetzen, sondern nur im Einvernehmen mit interessierten Frauen und Männern, denen die Opfer beiderlei Geschlechts am Herzen liegen. Dem steht allerdings entgegen, daß es gegenwärtig keine öffentliche "Diskussionskultur" um Geschlechterthemen jenseits der Klischees und Schuldzuschreibungen gibt.
Dieser Abschnitt macht deutlich, warum ein solches Thema überhaut nur dann diskutabel ist, wenn es profeministisch daherkommt. Es muss daran erinnert werden, dass die feministische Auffassung von Opferhilfe darin besteht, vermeintliche männliche Täter vor die Tür zu setzen, also Konfrontation pur ist. Das Konzept "Versöhnung" wird von den Frauenhausvertreterinnen kategorisch abgelehnt. Feministinnen ist als "einvernehmliche" Maßnahme für die "Schläger" bisher nur der TOA (Täter-Opfer-Ausgleich) eingefallen, bei dem der "gewalttätige Mann" für seine Sünden Abbitte leisten soll.
Männer als Opfer - ein Paradox?
Wieso Paradox? Männer als Opfer sind der Normalfall. Zwei Drittel der in der Statistik des BKA (www.bka.de) aufgeführten Kriminalitätsopfer sind Männer. Die Hälfte der Opfer häuslicher Gewalt sind nach Band 105 der Schriftenreihe des BMFSFJ Männer. Wenn ein Staat Vertreter der Exekutive ausguckt, die ihre Haut hinhalten sollen (z.B. bei Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr), dann werden selbstverständlich Männer ausgewählt. Das diese dann regelmäßig auch Opfer stellen, ist kein Paradox, sondern Normalität. In der einseitigen Mediendarstellung gehen solche und ähnliche Sachverhalte total unter.
meint der
Dalai
gesamter Thread:
- Mann als Opfer - ein Paradox? -
Feministin,
13.02.2008, 12:19
- Mann als Opfer - ein Paradox? -
Adam,
13.02.2008, 12:31
- Mann als Opfer - ein Paradox? - zehnvorne, 14.02.2008, 22:58
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Dummerjan, 13.02.2008, 12:55
- Mann als Opfer - ein Paradox? -
Garfield,
13.02.2008, 13:55
- Stimmt - Peter, 13.02.2008, 16:07
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Nikos, 13.02.2008, 14:16
- Angebote ? Da bitte ich drum ! - Student(t), 13.02.2008, 15:47
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Dalai,
13.02.2008, 16:11
- Mann als Opfer - ein Paradox? -
Dummerjan,
15.02.2008, 08:09
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Gismatis, 16.02.2008, 03:30
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Dummerjan,
15.02.2008, 08:09
- Bla Bla Bla... Werd dir erst mal deiner eigenen Verstricktheit bewusst ... (nT) - Swen, 13.02.2008, 16:59
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Sophie X,
13.02.2008, 17:13
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Expatriate, 14.02.2008, 12:21
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Narrowitsch, 13.02.2008, 17:21
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Drakon, 13.02.2008, 21:00
- Mann als Opfer - ein Paradox? - zweiter deutscher fernseher, 13.02.2008, 21:33
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Lecithin,
14.02.2008, 13:04
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Expatriate, 15.02.2008, 09:45
- Mann als Opfer - ein Paradox? - Maesi, 16.02.2008, 10:24
- Mann als Opfer - ein Paradox? -
Adam,
13.02.2008, 12:31