Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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WOW, welch Monumentalwerk. Kontra gibt es trotzdem

Romulus, Tuesday, 29.01.2008, 02:47 (vor 6536 Tagen) @ Mann, 30, kinderlos

Hallo,
Verzeih mir, wenn ich das jetzt alles im Schnelldurchgang kommentiere und
nicht zitiere, aber ich bin schon hundemüde.

Ein interessantes Stück Lesestoff mit z.T. richtigen Botschaften!

Allerdings machst du es dir bei der "Widerlegung" der 80/20-Regel zu
einfach, da du schlicht mit falschen Fakten argumentierst und z.T. dieses
einfache Modell nicht maßvoll und abwägend interpretierst.
1.) Einige deiner Pärchentypen sind schlicht falsch, z.B. Reich/Reich. ->
da herrscht eine deutliche Asymmetrie zwischen Männern und Frauen.
(Manager / Praktikantin vs. Chefärztin / Pfleger))
Ein Paar hast du übrigens vergessen: Status/Status -> ist fast noch
asymmetrischer als Reich/Reich. (Student/Bäckereifachverkäuferin vs.
Müllmann/Studentin!!!)

Stop! Ich meinte den Durchschnittsbereich. Ich habe ja bewusst betont, dass in den äußeren Rändern oben wie unten es wohl anders aussieht. Trotzdem beim Durchschnitt finden meistens die gleichen zusammen. Es spielt keine Rolle, ob Frau eigentlich den US Präsidenten will, es spielt nur die Rolle, ob sie ihn kriegt. Und unsere Frauen im Durchschnittsbereich sind realistischer als man(n) denkt. Natürlich schaut sich die Krankenschwester nach dem Chefarzt um. Aber sie sieht auch, dass höchstwahrscheinlich für sie nur dann der Sprung auf eine höhere Sozialebene stattfindet, wenn sie doch ziemlich attraktiv ist für Männer. Das was man gewöhnlich antrifft ist wohl Arzt/Schöne Krankenschwester und Krankenpfleger/normal bis hässliche Krankenschwester. Vielleicht können wir uns ja darauf einigen.

Du wolltest mit symmetrischen Pärchen ala "X/X" den Eindruck erwecken, auf
dem Partnermarkt sucht sich jeder sein eigenes Ebenbild -> das ist bar
jeder Realität. Es herrscht eine Asymmetrie dahingehend, daß die Frauen
bei der Partnersuche immer nach etwas Höherem streben, nach etwas, zu dem
sie aufschauen können. Äußerliche Schönheit steht dabei übrigens weit
hinter Eigenschaften wie Status / Einfluß / Macht / Reichtum / Charisma
zurück - ganz im Gegensatz zu den Prioritäten der Männer. So gesehen
"züchtet" sich das sowohl männliche als auch weibliche Lager das Angebot
am Markt selbst heran: Frauen wollen schön aussehen, Männer Erfolg haben.

2.) Wenn du überspitzt formulierst "80 durchschnittliche Männer prügeln
sich um 20 Frankensteininnen" dann hast (oder wolltest) du das Modell
genau in die falsche Richtung interpretieren, nämlich in Richtung
Stereotypenbildung und Kategorisierung.

Nein, es ist eine etwas härtere Neuformulierung des Zitates von Guido. Er sprach von Hässleten, auch nicht netter formuliert.

Ein Modell kann immer nur die vereinfachte Nachbildung der Realität
sein. Es ist ein Vehikel, einen komplexen Zusammenhang oder Mechanismus in
seinen Grundzügen einen Menschen verständlich machen zu können.
Wenn man von 20 Alpha-männchen und 80 Durchschnittsmännern spricht, so
meint man da weder, daß es nur 2 Typen Mann gibt (es gibt unzählige
Zwischenfaccetten) noch, daß das Verhältnis exakt immer 1:4 sein muß. Es
herrscht ein fließender übergang zwischen Alphas und Losern, aber rein des
Verstehen-Können willens macht man das Modell ganz bewußt so einfach, so
abstrakt.
Der grundlegende Mechanismus bleibt nämlich der Gleiche, und nichts
anderes will uns das Modell vermitteln.

Der grundlegende Mechanismus der Partnerwelt im Sinne des Wunschdenkens! Dennoch, das 80 zu 20 Verhältnis ist so viel zu krass formuliert, um noch Gültigkeit zu besitzen in Bezug auf Partnermarkt Deutschland. Nur darum geht es mir. Ich sagte ja, Tendenzen gibt es, aber die Masse im Durchschnittsbereich ist deutlicher am "Gleich und Gleich gesellt sich gern" Prinzip orientiert. Meine Güte, tut doch nicht so, als ob Handwerker, Polizisten, Mechaniker keine Frauen haben und auch nie welche hatten. Schaut euch doch nur mal die verheirateten Männer an: die Masse hat absolute Durchschnittberufe. Wenn ihr Recht hättet, warum gibts so viele Frauen, die in Platte wohnen. Die mit ihren Loosern von Männern abhängen, sich poppen lassen und Kinder mit Mr. Hartz 4 großziehen.


Soweit zu den Kontras.

Andererseits stimme ich dir dahingehend vollkommen zu, daß der Mann es auf
dem Partnermarkt tunlichst vermeiden sollte, als Bittsteller aufzutreten.
Die Frau muß sich auch beim Mann "bewerben", nicht nur der Mann bei der
Frau.
Es muß tief im Unterbewußtsein verinnerlicht sein, daß man sehr gut
alleine leben kann, und daß man Angebote - und mögen sie noch so rar sein
- dennoch ablehnen kann. Man hat auch seinen Wert.

Gerade weil das 80/20-Prinzip uns die Wahrheit wie einen nassen
Lappen ins Gesicht schleudert, sollten wir uns nicht immer tiefer in die
Verzweifelt-eine-Partnerin-Suchen-Spirale hineinziehen lassen - das ist
nämlich die Gefahr, die vom sich-Bewußtmachen des 80/20-Prinzip ausgeht.
Wenn wir mit der kenntnis um das 80/20-Prinzip richtig umgehen, dann hilft
es uns, unsere Situation und unsere "sexuelle Karriere" nicht als Versagen
zu verstehen.
Wer mit 25 das erste Mal hatte und erst 2 Freundinnen im Leben, ist kein
Versager, sondern die schweigende Mehrheit.

Nie im Leben ist das die schweigende Mehrheit! Sorry aber du bist die Ausnahme. Glaubt mir, es gibt nicht nur zwei Typen Mensch: den Don-Juan Verschnitt, der alle Frauen poppt und Dich, der man gerade erst mit 25 Jahren das erste Mal hat. Dazwischen gibt es den großen Durchschnitt, der mal mehr und mal weniger Erfolg hat. Zu meinen, Deine extreme Erfahrung würde für die absolute Mehrheit gelten halte ich für maßlos übertrieben. Sei doch ehrlich zu Dir selbst und frag Dich zu erst, was Du vielleicht von Dir aus falsch gemacht hast? Ist man zu schüchtern? Will man richtig schöne Frauen, sieht selbst aber aus wie eine männliche Merkel? Hat man vielleicht den Pepp und die Ausstrahlung von Rudolf Scharping? Schlicht und einfach: Hat man nicht doch vielleicht zu hohe Ansprüche? Auf diese Frage hab ich hier noch nie Antwort bekommen. Jedenfalls sind auch hier beide Extreme von Nachteil: einmal der, der auch noch ne Leiche anbettelt mit ihm zu schlafen, und einmal der, der nach Heidi Klum sich verzehrt und dick, mit fettigen Haaren, arbeitslos vorm Computer sitzt und Videogames spielt.


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