Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Horizont erweitern !

Student(t), Tuesday, 29.01.2008, 00:49 (vor 6536 Tagen) @ Romulus

Ein Grundgedanke, der mir kam, war der, dass ich mich fragte, wie wohl die
Zukunft der Männer, der Welt und des Maskulinismus wohl aussehen wird.

Das frage ich mich auch ziemlich oft.

Auf der einen Seite gibt es die Hardliner, die
"Biologen", die grundsätzlich von der Unterschiedlichkeit der Geschlechter
ausgehen. Ein Credo von denen ist, dass es am besten wäre, wenn alles
wieder beim Alten wäre, und Mann und Frau ihrer Natur folgen würden. Auf
der anderen Seite gibt es die "Frustrierten",

Da hast du noch Welche vergessen: Die Hardliner, die keine Biologen, sondern "Theologen" sind. Ich zum Beispiel. Meiner Überzeugung nach sind die physisch ausgeprägten Geschlechter nur Abbildungen eines über-physischen geschlechtlichen Gegensatzes, der mit Fortzeugung zunächst noch Nichts zu tun hat. Darum erwarte ich von der Biologie keine Aufschlüsse. Es gibt, grob gesagt, primär ein aktives, schöpferisches Prinzip, und ein passiv-formbares Prinzip. Daß dies sich in der Körperwelt wiederfindet ingestalt von Mann und Frau, ist sekundär.

Zum Vergleich:

Wenn ich gedanklich einen Text konzipiere, dann ist dies eine Primär-Aktivität. Ob ich den Text dann auch schreibe, ist sekundär. Niemand wird sagen, der Text sei primär, und mein gedankliches Kozept sei sekundär, oder eine Projektion oder gar nicht vorhanden - was darauf hinausliefe, daß der Text sich von selbst schriebe, also evoluiere. Zwar weiß der Text Nichts von mir; er glaubt nicht an seinen Schöpfer; und doch gibt es den Text-Schöpfer, also mich. Und bei diesem Schöpfer muß man anfragen, um zu erfahren, wie die "Wirklichkeit" beschaffen ist. Denn das, was man vorfindet, kann ja auch auf fehlerhafter Umsetzung beruhen.

Gäbe es nur die biologische Prägung, würde die Frau niemals ihre
Situation in Frage gestellt haben,

Sehr richtig !

Doch die Denker machten die Rechnung ohne das biologische
Drittel, welches sich immer wieder zu Wort meldet.

Da denkst du wiederum reduktionistisch. Es gibt auch noch ein geistiges Drittel. Wie du selbst sagst: Der Mensch besteht aus Leib, Seele und Geist.

Hier setzt
das Bewußtsein und der freie Wille des Menschen an, und verdammt noch mal,
man(n) sollte ihn auch nutzen!!! Ich habe nie die Männer verstanden, die
ihre Würde verloren haben beim Buhlen um irgendeine Frau, nur um
vielleicht ein bisschen Sex zu bekommen. Hier muss der Mann sich
auch mal an die eigene Nase fassen.

Es ist Zeiteinen Schritt fort von unserer (triebhaften) Natur zu machen
hin zu unserer intellektuellen geistigen Seite.

jetzigen Situation, denn es ist erst diese "Sucht", dieses übertriebene
Interesse des Mannes an der Frau, die den Frauen ein Mittel der Macht in
die Hände gespielt hat! Es ist sicherlich kein Zufall, dass gerade der
feministische Zeitgeist immer wieder betont, dass der Mann in wesentlich
stärkerem Maße von der Frau abhängig ist, als umgekehrt. Warum muss so
etwas immer wieder betont werden?

Ein Wunschbrunnen erfüllt Wünsche, bekommt aber selber welche nie
erfüllt! Das gute am Leben ist aber, dass Männer eben nicht von Natur aus
dazu verdammt sind "Wunschbrunnen" zu sein! Sucht Euch selber die Rolle
aus, die ihr spielen wollt. Das Hauptproblem dafür, dass wir im Augenblick
so schlecht von der Stelle kommen, ist vor allem die Trägheit der Männer
aus bestimmten Verhaltensvorgaben auszubrechen.

Es ist eher die Frage, wieviel
Natur wir in uns selbst zuzulassen bereit sind!

Romulus, dein Standpunkt ist eine echte Alternative zu Dem, was sonst meistens hier vorgetragen wird !

Zu jedem existenziellen Problem gibt es prinzipiell zwei Lösungswege:

o Man ändert die Außenwelt (besser: den Auschnitt, der einem zum Problem wird);

o man ändert seine Seelenwelt (besser gesagt: seine seelische Disposition). Hier also geht es darum, seine Abhängigkeit von den eigenen Bedürfnissen zu erkennen, dann, sich von ihnen frei zu machen. Am Besten sucht man gleichzeitig Wege, sich für Etwas frei zu machen, damit man nicht in ein Loch fällt. Es gilt, den eigenen Horizont zu erweitern.

Gruß

Student

Sexismus-Kritik


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