Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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WOW, welch Monumentalwerk. Kontra gibt es trotzdem

Mann, 30, kinderlos, Tuesday, 29.01.2008, 01:44 (vor 6536 Tagen) @ Romulus

Hallo,
Verzeih mir, wenn ich das jetzt alles im Schnelldurchgang kommentiere und nicht zitiere, aber ich bin schon hundemüde.

Ein interessantes Stück Lesestoff mit z.T. richtigen Botschaften!

Allerdings machst du es dir bei der "Widerlegung" der 80/20-Regel zu einfach, da du schlicht mit falschen Fakten argumentierst und z.T. dieses einfache Modell nicht maßvoll und abwägend interpretierst.
1.) Einige deiner Pärchentypen sind schlicht falsch, z.B. Reich/Reich. -> da herrscht eine deutliche Asymmetrie zwischen Männern und Frauen. (Manager / Praktikantin vs. Chefärztin / Pfleger))
Ein Paar hast du übrigens vergessen: Status/Status -> ist fast noch asymmetrischer als Reich/Reich. (Student/Bäckereifachverkäuferin vs. Müllmann/Studentin!!!)
Du wolltest mit symmetrischen Pärchen ala "X/X" den Eindruck erwecken, auf dem Partnermarkt sucht sich jeder sein eigenes Ebenbild -> das ist bar jeder Realität. Es herrscht eine Asymmetrie dahingehend, daß die Frauen bei der Partnersuche immer nach etwas Höherem streben, nach etwas, zu dem sie aufschauen können. Äußerliche Schönheit steht dabei übrigens weit hinter Eigenschaften wie Status / Einfluß / Macht / Reichtum / Charisma zurück - ganz im Gegensatz zu den Prioritäten der Männer. So gesehen "züchtet" sich das sowohl männliche als auch weibliche Lager das Angebot am Markt selbst heran: Frauen wollen schön aussehen, Männer Erfolg haben.

2.) Wenn du überspitzt formulierst "80 durchschnittliche Männer prügeln sich um 20 Frankensteininnen" dann hast (oder wolltest) du das Modell genau in die falsche Richtung interpretieren, nämlich in Richtung Stereotypenbildung und Kategorisierung.
Ein Modell kann immer nur die vereinfachte Nachbildung der Realität sein. Es ist ein Vehikel, einen komplexen Zusammenhang oder Mechanismus in seinen Grundzügen einen Menschen verständlich machen zu können.
Wenn man von 20 Alpha-männchen und 80 Durchschnittsmännern spricht, so meint man da weder, daß es nur 2 Typen Mann gibt (es gibt unzählige Zwischenfaccetten) noch, daß das Verhältnis exakt immer 1:4 sein muß. Es herrscht ein fließender übergang zwischen Alphas und Losern, aber rein des Verstehen-Können willens macht man das Modell ganz bewußt so einfach, so abstrakt.
Der grundlegende Mechanismus bleibt nämlich der Gleiche, und nichts anderes will uns das Modell vermitteln.

Soweit zu den Kontras.

Andererseits stimme ich dir dahingehend vollkommen zu, daß der Mann es auf dem Partnermarkt tunlichst vermeiden sollte, als Bittsteller aufzutreten. Die Frau muß sich auch beim Mann "bewerben", nicht nur der Mann bei der Frau.
Es muß tief im Unterbewußtsein verinnerlicht sein, daß man sehr gut alleine leben kann, und daß man Angebote - und mögen sie noch so rar sein - dennoch ablehnen kann. Man hat auch seinen Wert.

Gerade weil das 80/20-Prinzip uns die Wahrheit wie einen nassen Lappen ins Gesicht schleudert, sollten wir uns nicht immer tiefer in die Verzweifelt-eine-Partnerin-Suchen-Spirale hineinziehen lassen - das ist nämlich die Gefahr, die vom sich-Bewußtmachen des 80/20-Prinzip ausgeht. Wenn wir mit der kenntnis um das 80/20-Prinzip richtig umgehen, dann hilft es uns, unsere Situation und unsere "sexuelle Karriere" nicht als Versagen zu verstehen.
Wer mit 25 das erste Mal hatte und erst 2 Freundinnen im Leben, ist kein Versager, sondern die schweigende Mehrheit.

Das ist leichter gesagt als getan. Ich weiß, wovon ich rede.

soviel wollte ich gar nicht schreiben.
Gute Nacht


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