Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das Märchen von der "jüdisch-christlichen Kultur"

Dampflok, Thursday, 23.08.2007, 01:37 (vor 6694 Tagen) @ Holger

"Der christliche Fundamentalismus"- was ist denn das? Die Wortwahl
impliziert eine Ähnlichkeit mit islamischem Fundamentalismus, ein
beliebter linker Propagandatrick.

Oh, es waren nicht "die Linken", die nach dem 11.9.2001 systematisch dafür gesorgt haben, daß Religion und Terrorismus miteinender verkuppelt wurden. Insofern halte ich nur einen Spiegel vor.

Wenn es schmerzt, war es meine "Absicht". Ich gehe davon aus, daß es der überwiegenden Mehrheit der Muslime auch schmerzt, mit Terror in Verbindung gebracht zu werden, mit dem sie niemals etwas zu tun hatten.

Bin Laden mag ein exzellenter Freiheitskämpfer sein (als es gegen die Sowjets ging, war er den Amis jahrelang gut genug, aber er ist eben nicht so käuflich wie eine Lewinski...), er verstößt aber gegen islamische Regeln. So wie Bush mit seinen Angriffskriegen und Todesstrafen gegen die Bibel verstößt und trotzdem von den US-amerikanern "Christ" genannt wird ohne rot zu werden!

Es ist mir jedenfalls weder bekannt, daß
Christen zu Selbstmordattentaten

dazu sind sie wohl meist nicht verzweifelt genug

und der Ausmerzung Andersgläubiger

Da bist Du offenbar falsch informiert. Was ist denn mit Bushs Angriffskriegen? Ist das keine "Ausmerzung Andersgläubiger"?

Zwangschristianisierungen aufrufen, noch, daß irgend einer der zahlreichen
Abnicker im bundesdeutschen Parlament "radikale" Frömmigkeit zur Schau
stellt und öffentlich zum obersten Gebot seines Handelns macht, noch gibt
der Papst per Telefon der falschen Angela Regieanweisung.

So weit, so richtig.

Ganz im
Gegenteil: mit geradezu bewundernswerter Gelassenheit haben Christen
selbst die dämlichsten Anwürfe sog. Progressiver der letzten Jahrzehnte
hingenommen und ich sehe nur, daß sie ein Angebot machen- wer will, kann
Christ sein, wer nicht, braucht nicht.

Und ebenso zwingt der Islam niemanden zum Islam zu konvertieren.

Es ist eine Dreistigkeit, hirnrissige Vorstellungen von Sektierern (in USA
reichlich vorhanden) hinsichtlich Sexualmoral u.a. zum vermeintlichen
"christlichen" Dogma zu erheben, genausowenig wie die Haßlehre eines Osama
repräsentativ für die Gesamtheit der Muslime ist.

Immerhin versöhnt der zweite Halbsatz und zeigt so etwas wie Differenzierungsvermögen. Aber ich bleibe dabei: feministinnen und christliche Fundamentalisten gehen Hand in Hand, wenn es gegen Männersexualität geht. Ich halte nichts von der Theorie, daß ausgerechnet ultrarechte Parteien (so würde man Teile der US-"Republikaner" hier wohl nennen) angeblich so "links" unterwandert sind, daß sie feministische Regelungen schaffen. Das geht nur indem man die verdummte US-Mehrheit mit ein paar Extremverbrechen in Panik treibt und dann auf die "Notwendigkeit" härterer Gesetze einschwört, mit denen der Staat dann allerdings auch Jack Normalverbraucher inhaftieren kann. So lief es ja auch mit dem Mehl, das die US-Regierung medienwirksam in Postämtern finden ließ bis die härteren "Antiterror"-Gesetze durch waren.

Die Sexualfeindlichkeit nicht der Christen, sondern die der Ikonen des in
seinen Wurzeln linken Feminismus ist es, der solche Narrenstücke
durchgeknallter Sexualneurotiker dankbar aufgreift und durch die
Mainstreamer vermillionenfachen läßt und für seine Zwecke
instrumentalisiert- es ist nicht bekannt, daß der christliche Glaube
fordert, minderjährige sexuell Aktive als Sexualstraftäter und
Kinderficker zu behandeln bis zum Beweis des Gegenteils und mit einer
Mindeststrafe von vier Jahren Knast zu belegen und ich habe im Falle des
in der Türkei inhaftierten Marco noch von keiner Kanzel gehört, daß ihm
recht geschehe für seine Untat, wohl aber aus den Kreisen ganz
fortschrittlicher links- grün- lesbischer Couleur.

Das verwundert auch nicht - geht es in diesem Falle doch gegen den pöhsen Islam und gegen einen Mann - das ideale Feindbild grüner und schwarzer feministinnen. Ansonsten habe ich zu diversen Anlässen schon oft Forderungen nach härtesten Strafen für Sexualtäter gerade aus der christlichen Ecke gehört. Willst du das ernsthaft leugnen? Oder ist der rollstuhlfahrende Fundamentalist der CDU etwa kein Christ? Gerade der betont gerne auch die "christlich-jüdischen Wurzeln" um den hier lebenden Muslim auszugrenzen.

Es ist auch nicht
bekannt, daß die Brandmarkung sechsjähriger Buben als Sexmonster mit
Kindergartenverweis und lebenslänglichem Eintrag in ein Zentralregister
eine ureigene Forderung des Heiligen Stuhles ist.

Kürzlich hat ein elfjähriger Muslim in einer Berliner Schule eine Gleichaltrige angeblich an das GENITAL gefaßt und ist wegen "sexueller Mißhandlung" von der Schule verwiesen worden. Ich habe von keinem Christen gehört, der den Jungen in Schutz genommen hätte. Aber genau das wäre ja wohl christlich - nämlich das Vergeben.

Wir können nun darüber diskutieren, was alles für Bosheiten im Namen dieser oder jener Religion begangen werden. das würde sehr langatmig werden, aber darauf wollte ich im Grunde hinaus, nämlich zu der Erkenntnis führen, daß die Religionen per se nicht entscheidend für unser heutiges Leben und für den Großteil unserer heutigen Kultur sind, sondern die Menschen, die behaupten, im Namen der Religion zu handeln.

Die meisten der Hauptakteure müßten da wohl exkommuniziert werden; der Großteil der doppelmoraligen Amis ganz vorneweg.

Aber noch zu der Anmerkung mit den Forderungen seitens des Heiligen Stuhls: Es reicht auch, daß der Papst das Vorgehen der USA betreffs Krieg, religiösem Haß und Todesstrafe nicht schärfstens verurteilt. Und es reicht, wie gesagt, daß die politischen Hochhalter des Christentums mit dem großen "C" dermaßen unsoziale und unchristliche Regeln befürworten wie die vorsorgliche Tötung vermutlicher "Terroristen".

Liebe Dampflok, zumeist betrachte ich Dein Wirken mit großem Wohlwollen.
Mitunter ist aber Nachdenken angesagt und das Potential hast Du.
Vielleicht unterhältst Du Dich mal mit einem der verachteten Pfaffen und
erkundest den Sachstand- mit Sicherheit etwas, das Du seit Jahrzehnten
nicht gemacht hast...

Oh, ich verachte gar keine Pfaffen, ganz im Gegenteil. Ich bete sogar jeden Abend. Nobody is schließlich perfect!

Ich weise nur auf die Doppelmoral vieler "Christen" hin, wobei mit bewußt ist, daß ich in dem Moment selber die Rolle des Pharisäers einnehme....


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