Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das Märchen von der "jüdisch-christlichen Kultur"

Dampflok, Wednesday, 22.08.2007, 12:55 (vor 6694 Tagen)

Dieses Pousting geht, nur mal so am Rande, direkt an Nihilator, der behauptete:

Und wenn Du das gern anzweifeln möchtest, sage ich Dir eines: die
jüdisch-christliche Kultur hat über Jahrhunderte belegt, daß sie
funktioniert.

Dazu möchte ich etwas klarstellen:

Nach all den Aussagen der Regierenden der letzten Jahrzehnte - und zwar ziemlich genau bis zum 11.9.2001 - hat es hier nie eine "jüdisch-christliche Kultur" gegeben, sondern im Grund nur eine Kultur der Unterdrückung Andersdenkender oder Andersartiger, auch der Juden durch die Christen. Das galt für Juden in Europa (Judenvertreibung im Mittelalter durch Isabella von Kastilien) wie bis heute für Araber in jüdisch dominierten Gebieten. Es kam bisweilen schon der Begriff des "holocash" auf, der die ständige Wiederholung und Reduzierung aller Facetten gesellschaftlichen Lebens auf die Judenverfolgung zum Zwecke finanzieller Entschädigungen kritisierte.

Was soll also die Phrase von der "jüdisch-christlichen Kultur"?

Nur so dahingesagt? Das kann ja mal vorkommen, dann kann man es einräumen und gut. Also hier ist deine Gelegenheit.

Aber hier zurechtgebogene Gemeinsamkeiten zu vertreten, die nie da waren und historisch unwahr sind, nur weil die Konservativen in den USA ein neues Feindbild im (zufällig auf dem Öl sitzenden) Islam haben solltest Du dir nicht zu eigen machen; schließlich behauptest du, selber zu denken. Weder Christentum noch Judentum sind besser als der Islam. Die praktische Interpretation der Regieanweisungen durch religiöse Despoten der drei Richtungen ist das Problem, das mal die eine, mal die andere Religion etwas rückständiger erscheinen lassen mag.

Ich betonte es an anderer Stelle schon mehrfach: Wenn "der Islam" denn so schlecht und menschenverachtend wäre wie von femis, Christen und Juden aus durchschaubaren Gründen permanent vorgepredigt, warum sind dann nicht schon längst alle Frauen der über 3 Millionen hier lebenden Muslime mit fliegenden Fahnen in die Beratungsstellen, frauenhäuser oder in lesbische Beziehungen geflüchtet?

Islamische Frauen (und ich kenne einige davon) haben den Wert der Rollenverteilung erkannt und leben in bewußt selbstgewählten Grenzen, die andererseits auch Schutz und Freiheit bieten. So sind sie als Frauen z.B. nicht gezwungen arbeiten zu gehen.

Sie haben teils nur Mitleid mit den "emanzipierten Frauen", welche das Arbeitengehenmüssen und die Entfremdung ihrer eigenen Brut durch staatlich geförderte Kinderdeponien als "Freiheit" mißverstehen - so wie "die da oben" es uns eintrichtern.

Und dann kommst Du daher und plapperst nach was die CDU erst vor wenigen Jahren als Regieanweisung aus Washington übernehmen mußte: den christlichen Fundamentalismus mit neuer Geschichtsklitterung, die die jahrhundertelange Judenverfolgung nun als "jüdisch-christliche Wurzeln" darstellen will um das Feindbild Islam zu pflegen.

Ob nun in der Praxis des Jahres 2007 das jüdische "gezielt Töten", das christliche Aufhängen oder das muslimische Händeabhacken nun jeweils humaner sind entzieht sich meiner Kenntnis und ich habe es nicht nötig darüber weiter nachzudenken.

Aber Du solltest schon davon gehört haben, daß der christliche Fundamentalismus uns in ein paar Monaten ein neues Sexualstrafrecht beschert, das unter dem Vorwand des "Schutzes vor Kinderpornographie" jeglichen Sex unter 18 kriminalisiert - also auch wenn beide unter 18 sind (Mindeststrafe 4 Jahre), und z.B. der Besitz jeglicher Bilder von erwachsenen, voll bekleideten Frauen, Dich für mindestens 4 Jahre hinter Gitter bringen wird, wenn eine feministin diese Bilder als "aufreizend" und die abgebildete Person als unter 18 sein KÖNNEND" bezeichnet. Damit kann so gut wie jeder Mann kriminalisiert werden.

Insofern arbeitet der aus den USA schwappende christliche Fundamentalismus mit dem feminismus Hand in Hand, sodaß im Vergleich dazu die Scharia sehr bald als Ausgeburt liberaler '68er daherkommen muß.


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