Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das Märchen von der "jüdisch-christlichen Kultur"

Dampflok, Wednesday, 22.08.2007, 14:51 (vor 6694 Tagen) @ Nihilator

Wie kommst du auf die merkwürdige Idee, ich hätte den Islam angegriffen?
Wenn Du es gern lesen willst: auch die islamische Kultur hat ihre
Lebensfähigkeit unter Beweis gestellt. Gerade ich schreibe oft genug
davon, daß ich die feministisch-imperialistische Hetze gegen den Islam
nicht glaube, daß ich die Rolle der Frau im Islam, so wie sie uns
gepredigt wird, für unglaubwürdig halte und daß ich die Muslime mit ihren
Vorstellungen respektiere.

Das lasse ich als Klarstellung gelten.

Die Wurzel unserer Kultur ist wohl unbestritten das Christentum. Das
Christentum rührt aus dem Judentum, es spaltete sich ab über der Frage, ob
Jesus nun nur ein Prophet oder der verheißene Messias sei. Bis heute teilen
Christen und Juden die gleiche Heilige Schrift. Bis heute leben Christen
und Juden gemeinsam (ganz anders als Christen und Moslems z.B., siehe USA)

Falsch bzw. unwichtig.

Seit über einer Menschengeneration leben hier 3,5 Millionen Muslime zusammen mit uns Deutschen. Und wir Deutsche haben mit den 3,5 Millionen Muslimen sehr wohl mehr tägliche Berührungspunkte als mit den gerade mal 100 000 Juden.

Was schert mich die USA? Für Deutschland gelten deine Worte von:

und gestalten gemeinsam ihre Gesellschaften. Es ist allemal angemessen, von
einer christlich-

...islamischen Kultur zu sprechen!

Ob das jemandem nun schwer über die Lippen gehen mag ist unwesentlich, es entspricht aber nun mal der Realität. Für unser Leben des Jahres 2007 haben die "Wurzeln" der Religionen keinerlei praktische Auswirkungen mehr. Wir leben mit den Menschen zusammen, die da sind. Und das sind 35 mal mehr Muslime als Juden.

Mir geht es um das Faktum jener gemeinsam gewachsenen Kultur, das Du nicht
abstreiten kannst. Daran ändern auch mehr als blutige Konflikte in der
Geschichte nicht das Geringste. Muß ich Dir wirklich erzählen, daß die
Nazis die Juden ausrotten wollten, gerade WEIL diese erklärtermaßßen die
europäische Kultur so stark beeinflußten?

Muß ich Dir also erklären, daß islamfeindliche Strömungen hierzulande offenbar deshalb existieren, WEIL der Islam erklärtermaßen die europäische Kultur HEUTE so stark beeinflußt?

Insofern arbeitet der aus den USA schwappende christliche
Fundamentalismus
mit dem feminismus Hand in Hand, sodaß im
Vergleich dazu die Scharia sehr bald als Ausgeburt liberaler '68er
daherkommen muß.


Ich halte das für Schwachsinn. Bis auf Dein Argument, daß aus den USA
stammende Gesetzestexte fast 1:1 übernommen wurden, ist an der
christlich-fundamentalistischen Urheberschaft nichts dran.

Aber genau das reicht völlig aus.

Wozu muß hier ein christlicher Fundamentalist noch Lobby-Arbeit leisten, wenn die christlich-fundamentalistischen Sexverbote direkt von Frau Merkel aus den USA übernommen werden? Ich sehe schließlich keine öffentliche Diskussion dieser die Gesellschaft verändernden Gesetzgebung, insofern ist auch kein "christlicher Fundamentalist" zur Mitsprache mehr nötig.

Nein, diese Gesetzgebung ergibt sich aus der feministischen
männerfeindlichen Hetze.

Auch daraus. Ein Synergieeffekt, ähnlich wie das Zusammenwirken feminismus - globalisiertes Großkapital über "GM".

Einer Regierung, der am Abbau möglichst aller
Freiheitsrechte überaus gelegen zu sein scheint, dürfte ein Gesetz, das
derartige Willkür gegen jedermann gestattet, zudem ein gefundenes Fressen
sein.

Das auf jeden Fall.

DAS sind eher Erklärungen für dieses Gesetzesvorhaben. Dein
Christ-Fundi-Geschwafel ist Verschwörungstheorie, zudem eine höchst
lächerliche und unglaubwürdige.

Christlicher Fundamentalismus ist in den USA zu einem echten Problem gewachsen und Merkel übernimmt bekanntlich die Anweisungen ihres Chefs. Wie ich schon schrieb, sind diese merkwürdigen Töne von den "christlich-jüdischen Wurzeln" erst aufgekommen sei es gegen die Ölländer geht. Und nicht vorher.


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