Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Quark

Nurmalebenso, Wednesday, 31.01.2007, 22:59 (vor 6885 Tagen) @ Dark Knight

Kochende Männer, auch das ist eine Form von Emanzipation, im Sinne von
Unabhängigkeit... Mann ist da nämlich nicht auf Frau angewiesen...

Ja, nun, was heisst hier "angewiesen"? Kochen ist - von der Novelle Cuisine mal abgesehen - keine Kunst! Und "gesundes Essen für den Alltag" ist sogar noch weniger anspruchsvoll in der Zubereitung. Dabei ist das Wissen um die Lebens- und Nährmittel entscheidender als das Handwerk - durchschnittliches Geschick vorausgesetzt. Und wer sich für die gehobene Küche interessiert, muss eben üben und probieren und nochmal üben.

Aber die normale Zubereitung von Essen sollte ja wohl jeder beherrschen; Notfalls kauft man sich ein Kochbuch!

Die Teens und Twens von heute haben allerdings den Nachteil, auf ein (zu) umfangreiches Angebot von "Industrial-" oder "Junkfood" zurückgreifen zu können: Viel Fett, wenig Nährwert - mit Vitaminderivaten versetzt, künstlich geschmacksverstärkt und als gesund beworben.

Ich würde also statt praktischen Kochkursen zunächst einmal so etwa wie Ernährungskunde durchführen. Und zwar für Jungen UND Mädchen! Wenn nämlich stimmt, was von Ökotrophologinnen* behauptet wird, dann gibt es jetzt schon eine Vielzahl an Kindern, die einen Apfel geschmacklich nicht von einer Birne unterscheiden können, oder denen natürliche Lebensmittel aufgrund der Gewöhnung an standardisierte Geschmacksverstärker schlichtweg nicht mehr schmecken. Auch ist das Wissen um den Ur-Zustand (Form, Farbe und Geruch) von Lebensmitteln nicht mehr so häufig verbreitet, weil die meisten Produkte nur noch industriell vor-verarbeitet konsumiert werden.

Um mal wieder zum Thema zu kommen: Wenn es also wirklich um Ernährung ginge, dann müssten die Schulen ein pädagogisches Angebot an Jungen UND Mädchen machen! Um beide steht es nämlich gleichermaßen schlecht. "Kochen" aber ist Hausarbeit, und ein schulischer Kochkurs "nur für Jungen" ist die bewußte Beeinflussung der Kinder in deren Wahrnehmung geschlechtsbezogener Rollenbilder. Also, wie ich schon schrieb, Mittel zum Zweck.

*Die Berufsbezeichnung Ökotrophologinnen wurde gezielt im generischen Femininum angeführt, da dieser Berufszweig zu nahezu 100% von Frauen ausgeübt wird!

Und ist ein "echter" Mann nicht (auch) unabhängig ?

Vielleicht als Einsiedler mit eigener Scholle und Brunnen, in einem Land ohne Behörden, Banken und Bürokratie?

Es grüßt: Robinson Cruso ;-)


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