Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Testet Homöopathie an Tieren

Robert ⌂, München, Wednesday, 02.12.2009, 13:19 (vor 5872 Tagen) @ Flint
bearbeitet von Robert, Wednesday, 02.12.2009, 13:24

Da bin ich völlig deiner Meinung. Nur: bei der Homöopathie hapert es mit
der zuverlässigen Vorhersagbarkeit.


Ich weiß. Bei 100000 Anwendungen wird aber sicher ein voraussagbarer
Prozentsatz von Leuten herauskommen, die zufrieden bis sehr zufrieden mit
der Wirkung sind. Und genau das zählt!

Jein. Das ist natürlich das Ergebnis, das für den Patienten zählt. Für den Arzt darf das aber m.M.n. eben nicht zählen, denn der muss die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Behandlung abschätzen können.
(Nebenbei: ich bin kein Arzt, aber halt wissenschaftlich interessierter Laie)

Es steht uns im Allgemeinen nicht zu, letztendlich, die positiven Berichte
objektiv und allgemeingültig für die Person (um)zu bewerten. Mit anderen
Worten: Wenn jemand sagt: "Toll, seit ich diese Tropfen nehme habe ich
keine Kopfschmerzen mehr", steht es uns nicht zu, zu sagen: "Du täuschst
dich wahrscheinlich, das kann gar nicht stimmen" usw.

Sagt ja keiner. Hier kommt aber wieder der Unterschied bei unseren Sprüchen zu Tage: nur weil der Patient eine kausale Beziehung zwischen dem Weggehen seiner Kopfschmerzen und der Tröpfcheneinnahme fühlt (er also recht tut!), heisst das noch lange nicht, daß die Tröpfchen tatsächlich auch Ursache für die Heilung seiner Kopfschmerzen waren.

Wir können nicht ausschließen, daß die Homöopathie tatsächlich
funktioniert (zumindest ich kann es nicht ausschließen).

Wie gesagt: man kann wissenschaftlich die H. mit Placebo vergleichen, und hat festgestellt: H. und Placebo "wirken" gleich gut. Der wissenschaftlich-rationale Schluss daraus ist: H. wirkt selber nicht, sondern ist ein Placeboverfahren.

physikalisch eigentlich gar nicht gehen. Kleines Beispiel: Wenn ich von zu
Hause wegfahre und in die Innenstadt muß, stelle ich mir vor, daß ich genau
an der richtigen Stelle einen Parkplatz finden werde. Das funktioniert zu
90 %. Es geht sogar soweit, daß, wenn ich es mal vergesse, in der
Innenstadt ankomme und (natürlich) keinen Parkplatz finde, ich mir dann
fluchend sage: "Shit, Du hast vergessen, dir einen Parkplatz
'vorzustellen'")

Sowas kenne ich. Ich war mal längere Zeit der Meinung, vorhersehen zu können, ob beim Autofahren hinter der nächsten Kurve ein anderes Fahrzeug kommt oder nicht. Und hätte meine Erfolgswahrscheinlichkeit genauso wie du auf ca. 90% geschätzt.
Bis ich mal anfing, mich da genauer zu beobachten, und dann kam raus, daß ich mich da bei meiner "Erfolge-Zählerei" gehörig selber beschissen habe (z.B. als "korrekt erkannt" gezählt, auch wenn das andere Fahrzeug erst einige Kurven später kam, und die Misserfolge ("vorhergesagt" daß frei ist, kam aber trotzdem einer) ignoriert und eben nicht als "Misserfolg" mitgezählt). Später hab ich mich dann mit dieser Thematik ein bisschen beschäftigt und festgestellt, daß diese Selbsttäuschungen und selektive Wahrnehmung ein recht typisches Verhalten von uns Menschen sind. Und genau aus diesem Grund trau ich niemandem(!) mehr, wenn der irgendwelche "gefühlten Erfolge" von sich einschätzt.
(Zu meinem Glück hab ich mich beim Autofahren nicht allzu sehr auf meine "Fähigkeit" verlassen ...)
BTW: ich bekomme übrigens da wo ich hinfahre, auch in der Innenstadt, sehr oft (zu gefühlten 90% *grins*) ebenfalls nen Parkplatz in relativer Nähe meines Ziels, auch wenn ich diese "Bestellung ans Universum" nicht abgebe ...

Und zweitens: wenn man gleich
zuverlässig zu 25% geheilt ist, wenn man gar nichts tut (aka
"Placeboeffekt"), dann spare ich mir doch den Ziegelstein, oder?


Wenn man auf jeden Fall, also auch wenn man nichts tut, diese 25 %
erreichen würde, bräuchte man die Technik mit dem Ziegelstein nicht, das
ist richtig. Aber genau davon bin ich eben nicht ausgegangen. Ich

Dann kann man die Ziegelsteinmethode mit "nichts tun" (Placebo!) vergleichen, und eben knallhart feststellen, daß der Ziegelstein tatsächlich wirkt, auch wenn man keine Idee hat, warum. Wie gesagt: bei der H. ist das halt noch nie gelungen.

bin von einer Grundsituation ausgegangen, wo nichts Bekanntes bis
dahin den Personen helfen konnte, auch das Nichtstun nicht. Würde dann
diese Ziegestein-Technik helfen, wäre sie für mich akzeptabel.

Für mich auch.


Robert

PS: ich denke, daß wir hier sogar wirklich on-topic sind, denn m.M.n. ist das Ignorieren der bekannten Fehlerquellen, die man beim Test einer Methodik machen kann, z.B. in jeder "gefühlten feministischen Wissenschaft" eingebaut.
;)

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."


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