Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Was ist an Diskriminierungen seit 1998 von SPD/GRÜNE hinzugekommen?

Garfield, Monday, 29.08.2005, 20:44 (vor 7406 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: Was ist an Diskriminierungen seit 1998 von SPD/GRÜNE hinzugekommen? von Magnus am 29. August 2005 16:46:14:

Hallo Magnus!

"In Niedersachsen wurden unter CDU die Stellen der Frauenbeauftragten stark reduziert."

Gib mal in Goggle "erste Frauenbeauftragte" ein. Und dann sieh dir nur mal die Jahreszahlen an, die im Zusammenhang mit den Treffern ausgegeben werden. Meist sind das Zahlen von Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre. Also mitten in der Regierungszeit von CDU/CSU und FDP. Wie paßt das zu deinen Theorien? Oder willst du ernsthaft behaupten, Frauenbeauftragte gäbe es nur in von Rot/Grün regierten Bundesländern?

Wenn du schon Rot/Grün vorwirfst, keine Stellen für Frauenbeauftragte gestrichen zu haben - wieso wirfst du dann Schwarz/Gelb nicht vor, viele dieser Stellen geschaffen zu haben?

"In CDU und FDP sind viel mehr Personen angesiedelt, die mit wirtschaftlicher effizienz denken und viel weniger, die einer Ideologie wie bei Grünen oder SPD unterliegen."

Das stimmt so auch nicht. Die Ideologie von CDU/CSU und FDP kann man in einem Satz so zusammen fassen: "So nehmet den Armen und der Mittelschicht und gebet es den Reichen, auf daß dann Wohlstand und ewige Glücksseeligkeit ausbrechen." Nicht, daß Rot/Grün nicht nach demselben Motto gehandelt hätten - sie haben es nur weniger offensichtlich getan. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, wieso zu Regierungs-Zeiten von Rot/Grün weniger neue Arbeitslose entstanden sind als zur Regierungs-Zeit von Schwarz/Gelb.

"In der ROT-Grünen Koalition gab es keinen, der Wehrpflicht auf Frauen ausweiten wollte, Merz hingegen will es schon."

Ach ja? Wetten, daß davon nicht mehr ernsthaft die Rede sein wird, auch wenn Merz demnächst einen Posten im Kabinett bekommt?

"Die Grünen haben in den sieben Jahren keinen Antrag zur Abschaffung der Wehrpflicht gestellt, die FDP hat es schon, nur wurde der von SPD/Grüne abgelehnt."

Das ist richtig, aber der FDP ging es dabei ja weniger darum, Nachteile für Männer abzubauen. Sie wußten genau, daß sie damit eh nicht durchkommen, und so kann man sich einiges leisten. Die Grünen haben ja auch schon immer einen ähnlichen Kurs verfolgt, allerdings hast du durchaus Recht, wenn du ihnen vorwirfst, nicht nur nie ernsthaft die Abschaffung der Wehrpflicht beabsichtigt, sondern sogar noch dagegen gestimmt zu haben. Leider hat es aber auch sonst keine Partei oben auf ihrer Prioritätenliste stehen. Und wenn die Wehrpflicht irgendwann mal abgeschafft werden wird, dann wohl auch eher aus Kosten- und Effizienzgründen.

"Bei ROT/GRÜN gibt es einfach eine viel zu große Diskrepanz zwischen dem was vorher gesagt wird und dem was hinterher getan wird."

Das ist typisch für Spitzenpolitiker. Ich erinnere nur an Kohl Versprechen zu den blühenden Landschaften...

"Bei CDU/FDP ist es einfach realistischer - die verraten sich nicht selber, weil ihre Vorstellungen nicht mit der Realität in einem Konflikt stehen."

Nein? Sie behaupten, die höchste Kompetenz für die Bekämpfung der Erwerbslosigkeit zu besitzen. Das ist die Theorie. In der Praxis sind zur Regierungszeit von Schwarz/Gelb 2,5 Millionen neue Arbeitslose entstanden. Gut - ein Teil davon ist auf die Wiedervereinigung zurück zu führen, aber erstens hat die dabei gemachten Fehler ja ebenfalls Schwarz/Gelb maßgeblich zu verantworten und zweitens sind die Arbeitslosenzahlen auch schon vor 1990 fröhlich gestiegen. Allein zwischen 1982 und 1986 von 1,8 Millionen auf 2,2 Millionen - das sind nur 100.000 zusätzliche Erwerbslose weniger als während 7 Jahren Rot/Grün neu hinzu gekommen sind! Da sehe ich eine gewaltige Differenz zwischen Ansprüchen und Wirklichkeit.

Freundliche Grüße
von Garfield


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