Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ich habe einen Verdacht (Allgemein)

Lentze, Thursday, 28.06.2012, 14:01 (vor 4322 Tagen) @ Dummerjan

Und dieser Verdacht lautet: Das wichtigste Anliegen der Männerrechtler ist Schmerzvermeidung. Diese Einstellung ist hedonistisch und damit weiblich, und sie dürfte der entscheidende Grund für ihre politische Irrelevanz sein. Es geht ja nicht darum, den Schmerz um seiner selbst willen wollen; es kommt aber vor, daß man ihn um höherer Ziele willen inkauf zu nehmen hat.

Hinzu kommt eine Fehldeutung. Die Vorhautbeschneidung, so denken Männerrechtler, nimmt uns, denen schon so viel weggenommen wurde, noch mehr weg. Uns bleibt fast nichts mehr. Wir müssen jetzt sichern, was uns noch geblieben ist.

Danke für deine relativ ausführliche Antwort, Dummerjan. Es hat ja schon früher, auch in diesem Forum, lange Diskussionen zu diesem Thema gegeben. Eine hauptsächlicher Einwand, an den ich mich erinnere, war, daß ohne Vorhaut die sexuelle Lust geschmälert würde. Dieser Einwand ist typisch hedonistisch; das Motiv dieser Diskutanten tritt also offen zutage.

Doch der Einwand ist sachlich falsch. Und selbst wenn er es nicht wäre; wenn also wirklich die Lust geschmälert würde, so wäre darauf die Frage zu stellen, ob geminderte Lust nicht auch als Befreiung zu werten ist. Es ist ja die Lust an der Lust, die viele von uns - gegen alle Vernunft - in die persönliche Katastrophe, d.h. auch oft genug in die jahrelange Unterhaltserpflichtung getrieben hat.

Die Frage nach dem Ursprung der Beschneidung ist allerdings zu trennen von der Frage, welche Sinn die Beschneidung heute noch hat. Es ist denkbar, daß die Bechneidung ihre ursprüngliche Bedeutung verloren hat, als Mittel der völkischen Identitätswahrung aber durchaus noch eine Funktion ausübt.

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In diesem Zusammenhang sollte man einmal fragen, welchen Sinn denn die weibliche Beschneidung hat bzw. hatte. Sie wird von Frauen an Mädchen ausgeführt; und die erwachsen gewordenen Mädchen bestehen darauf, diesen Brauch weiter zu tradieren. (Ich lasse einmal die feministisch vereinnahmten Autorinnen wie Waris Dirie außer Betracht). Wollen diese matriarchalen Frauen auch ihre Sexualität "beschneiden", also in Kontrolle bringen?

Nicht erwähnt wird meist, daß in denselben Gegenden, wo weibliche Beschneidung herrscht, auch das Gegenteil praktiziert wird: Die Schamlippen werden bei den Mädchen über viele Jahre so lang gezogen, daß sie schlielich heraushängen. Beide Bräuche findet man parallel. Es gibt also eine Dualität zweier entgegengesetzter Bräuche, deren Sinn wir kaum beurteilen können, zumal die Beschneiderinnen bzw. In-die-Länge-Zieherinnen uns selber keine Erklärungen zu geben gewillt oder in der Lage sind.

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Selbstverständlich ist auch das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit eine Betrachtung wert. Nicht beachtet wird jedoch, daß es in den "betroffenen" Kulturkreisen m.W. keine männlichen Beschnittenen gibt, die ihre Beschneidung bedauern, selbst unter Konvertiten nicht.

Mein eigener Sohn ist beschnitten worden durch einen professionellen Beschneider, und zwar im Auftrag - und gegen meinen Willen - seiner christlich (!) bekennenden Mutter. Es ist eben dort der Brauch. Ich war nicht unmittelbar zugegen, aber ich bin mir völlig sicher, daß es meinem Sohn nicht geschadet hat, und ich weiß auch, daß er es niemals, zu keinem Zeitpunkt seines jetzt 14-jährigen Lebens, bedauert hat. Ein sauber beschnittener Penis ist auch hygienisch vorteilhaft.

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Fazit:

Die Vorhaut-Beschneidung dient heute nur noch der Selbstvergewisserung gewisser Völker. Ihr ursprünglicher Sinn ist vergessen; nichtsdestoweniger wird im Bewußtsein des völkischen Selbstbestimmungsrechts und Identitätsfindung daran festgehalten.

Einwände seitens der Männerbewegung sind zu erklären aus Projektionen eigener, sozial bedingter Kastrations-Ängste.

Und wieder einmal kommt die Verteidigung gynokratischer Beschlüsse ausgerechnet aus der Männerbewegung!

Ich bitte um Verständnis, daß ich hieran Kritik übe. Ich will, daß die Männerbewegung vorankommt.


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