Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Welt ist leider nicht (oder Gott sei dank?) klar in Gut und Böse einzuteilen

Mus Lim ⌂, Tuesday, 15.09.2009, 17:44 (vor 5948 Tagen) @ Garfield

Das ist kein Argument, denn gerade, wenn die Technologie wenig entwickelt
ist, ist der Arbeitskräftebedarf umso größer. Alles, was nicht durch
Maschinen und auch nicht durch Tiere erledigt werden kann, muß dann durch
Menschen erledigt werden.

Da die Plantagen in Amerika auch nicht mechanisiert waren, ist das ebenfalls kein Argument.

Sklaven wurden dort vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt,
und Landwirtschaft wurde ja auch in Afrika betrieben.
Daß es (vor Ankunft der Kolonialmächte) keine großen Plantagen
gab, bedeutet nicht, daß weniger Arbeitskräfte benötigt wurden.

Und warum sollte das so gewesen sein? Weil es so Ihrer Vorstellung entspricht?
Bis auf die Mittelmeeranrainer dürfte Afrika in der vorkolonialen Zeit kaum etwas für den Export produziert haben. Woher soll das der postulierte große Arbeitskräftebedarf herkommen?

In den Kolonien wurde aber für den Export nach Europa produziert, da braucht es mehr Arbeitskräfte, als wenn man nur für den Eigenbedarf produziert.

Ganz im Gegenteil: Uneffektive Produktionsweisen bringen üblicherweise
einen hohen Arbeitskräftebedarf mit sich!

Glauben Sie eigentlich, was Sie da schreiben?
Wenn ein afrikanischer Bauer so unproduktiv arbeitet, dass nicht zum Überleben reicht, dann hilft es ihm auch nicht, wenn er sich einen Arbeitssklaven dazu holt, denn den Arbeitssklaven muss er ja auch ernähren. ;-)

Gleichzeitig trägt die Möglichkeit, über Sklaverei billige Arbeitskräfte
zu erhalten, wesentlich dazu bei, solche Zustände zu konservieren.

Das ist doch Bullshit, was Sie da schreiben!
Sklaven waren niemals "billig". Sie mussten ernährt werden, wurden krank und brauchten Wohnraum. Bei Sklaven fiel ja nicht nur der Kaufpreis an und auch der war nicht "billig". Ich denke, Sie unterschätzen die Kosten für die monatelange Überfahrt von Afrika mit hohen Verlusten an Mensch und Material.

Auch in den USA waren die großen
Plantagenbesitzer im Süden freiwillig nicht bereit, die Sklaverei
aufzugeben. Die Industriellen aus dem Norden mußten sie erst durch Krieg
dazu zwingen. Was sie natürlich nicht aus Menschenfreundlichkeit taten,
sondern um die Macht der großen Plantagenbesitzer ein für allemal zu
brechen und sich selbst endgültig die Vorherrschaft im Land zu sichern.

Auch dieses Geschreibsel zeugt nicht von geschichtlichem Verständnis.
Mit der Erfindung der Baumwollpflückmaschine wäre das Ende der Sklaverei nur eine Frage der Zeit gewesen, auch ohne den Amerikanischen Bürgerkrieg.

Aber das verstehen Sie ja nicht, weil Sie ja glauben, Sklaven seien billig gewesen und die Plantagenbesitzer hätten sich deshalb die "teuren" Pflückmaschinen nicht geleistet. *lol*

Die Nordstaatler sind nach Ihrem Weltbild auch nur aus reiner Menschenfreundlichkeit gegen die Südstaatler in den Krieg gezogen und nicht, weil sie in den prosperierenden Industrien Fabrikarbeiter brauchten. ;-)

Sie schreiben so wie einer, dessen Welt fein sauber in Gut und Böse eingeteilt sein muss. So ist die Welt aber nicht. Und das war sie nie. Nicht zwischen Nord- und Südstaatler, nicht zwischen Christen und Muslimen und auch sonst nicht.

Es ist natürlich gut möglich, daß mancher afrikanische Häuptling nur
deshalb Kriege gegen Nachbarvölker anzettelte, um so noch mehr Sklaven für
den Verkauf an europäische Sklavenhändler zu bekommen.

So sehe ich das, was nicht ausschließt, dass es zuvor (also ohne europäisches Zutun) keine Kriege gab.

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